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Begonnen von duck313fuchs, 3. Okt. 2020, 21:08:31

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Coolwater

Man beachte im oberen Bild neben dem \"Renntier\" auch die Änderung der oberen Begrenzungslinien von Donalds und der Los-marsch-Sprechblase. Außerdem ist der Textkasten oben links ins Bild integriert worden, und das gesamte Bild ist nach oben gestreckt worden. Was nicht paßt, wird passend gemacht ...

Beppo

> Was nicht paßt, wird passend gemacht ...

Die TGDD-Version entspricht wohl mehr dem US-Original. Bearbeitet wurde hier aber auch.

Die Geschichte wurde in Dänemark 1953 zum ersten Mal veröffentlicht

https://inducks.org/issue.php?c=dk%2FAA1952B02#c

und 1967 zum zweiten Mal

https://inducks.org/issue.php?c=dk%2FMH1967-03#bc

Die Fälscher kann man also in Kopenhagen vermuten.
Grunz!
Beppo

Ein Kojote ist und bleibt ein Hühnerdieb!

duck313fuchs


duck313fuchs


duck313fuchs



.

wobei das erste Panel wohl zutreffender ist.

Fährmann

...schon weil im mündlichen Deutsch so gut wie nie das Imperfekt angewandt wird.

Ahoi!
Ahoi!

Coolwater

Der Knabe hat\'s nicht leicht. Ist in Sorge, ob sie auf dem richtigen Kurs sind bei ihrer großen Rettungstat, und dann ist er sich auch noch unsicher, ob er das Präteritum oder das Perfekt gebrauchen soll.

Mal jenseits von Barks und Fuchs: Wer öfter MM und TGDD liest, dem wird wie mir seit geraumer Zeit eine gewisse Präteritumsverliebtheit in den Sprechblasen aufgefallen sein. Oft klingt, was die Figuren sprechen, so arg gekünstelt. Bei Ehapa ist man aber anscheinend der Auffassung, daß die Figuren in diesen Fällen das Präteritum gebrauchen \"müssen\".

Es ist sehr zweifelhaft, daß das so sein \"muß\". Die Unterscheidung zwischen den beiden Vergangenheitsformen ist im Deutschen bei weitem nicht so klar und streng wie im Englischen. Vielleicht war sie das vor Jahrhunderten mal, aber im Gegenwartsdeutsch ist sie es längst nicht mehr.

Die Grobunterscheidung ist so einsichtig wie einfach: Präteritum als \"Erzählvergangenheit\" für das, was ferngerückt und abgeschlossen ist, Perfekt für das, was in der Gegenwart und für den Sprecher noch von Bedeutung ist. Die Grenzen verschwimmen aber oft genug, und wo immer die Sprach- und Stilpäpste punktgenau festlegen wollen, wann im einzelnen Perfekt und wann Präteritum zu gebrauchen sei, fangen sie an, sich zu verheddern und zu verzetteln und einander zu widersprechen.

Tick (oder Trick oder Track) steht wahrlich nicht allein, wenn er nicht weiß, welche Vergangenheitsform er gebrauchen soll. Grundlegend dazu Jost Trier, \"Unsicherheiten im heutigen Deutsch\", in: Sprachnorm, Sprachpflege, Sprachkritik. Jahrbuch des Instituts für deutsche Sprache 1966/67. (Wem es schlaflose Nächte bereitet, weil er nicht weiß, ob er \"richtig\" sagen \"muß\": \"Ich ging heute zur Schule\" oder \"Ich bin heute zur Schule gegangen\", der sollte um seines Seelenfriedens willen diesen Aufsatz lesen.)

Es ist wohl das zum Dogma versteinerte Bestreben, die für Abgeschlossenes, Berichtetes vermeintlich \"richtige\" Erzählvergangenheit zu gebrauchen, was zur Präteritumsseuche bei Ehapa geführt hat (oder zu ihr \"führte\"). Bei den Dialogen in den Hefterln handelt es sich aber gewöhnlich um Alltagsdialoge, die möglichst ungezwungen klingen sollten. Hier sprechen nicht Figuren in einem Schiller-Drama miteinander. Das läßt einen zurückhaltenden Gebrauch des Präteritums und den Gebrauch mit Bedacht ratsam sein. Ganz gut dazu etwa hier: Perfekt oder Präteritum?

Präteritum oder nicht Präteritum – ein altes Problem beim Übersetzen von Comichefterln. Siehe etwa hier: \"Ich las genug!\"

Beppo

> ... eine gewisse Präteritumsverliebtheit in den Sprechblasen ...

Ganz banale Idee zu dieser einen Sprechblase: Die Säzzererin hatte vielleicht gewisse Freiheiten. Sie hat aus dem Perfekt ein Präteritum gemacht, damit sie weiter vom Rand der Sprechblase wegbleiben konnte. Wobei sie sicher nicht lange überlegt hat, das war eine Akkordarbeit.

Im oberen Bil stört mich ein wenig die Wortwiederholung ... hat ... hat ... . Vielleich ging es der Säzzerin auch so. Ihre Lösung des Problems gefällt mir aber auch nicht.
Grunz!
Beppo

Ein Kojote ist und bleibt ein Hühnerdieb!

duck313fuchs

...mich stört wesentlich mehr, daß Donald im Panel 1 wohl berechtigt \"beunruhigt\" ist, wohingegen sein Gesichtsausdruck im Panel 2 nicht dazu passt, daß er \"beruhigt\" sein will...

Coolwater

Zitat von: Beppo... damit sie weiter vom Rand der Sprechblase wegbleiben konnte.

Das wäre freilich ein Schuß ins eigene Knie gewesen. Die Ausbeulung der Sprechblase ruft nach Befüllung mit Text. Die Beulung der Sprechblasen in den Berichten ist ja dem Raum geschuldet, den im Urbarks der Text fordert.

ZitatIm oberen Bil stört mich ein wenig die Wortwiederholung ... hat ... hat ...

Das ist wahr: Perfektfolgen drohen schnell zu einem stumpfsinnigen Hat-hat-ist-ist-Gehämmer zu werden. Wirkte ich als Übersetzerknecht in Ehapas Diensten, ich würde in jedem Einzelfall sinnen und wägen, ob Perfekt oder Präteritum natürlicher und gefälliger klingt. Ach, stimmt gar nicht: Ich würde gar nix sinnen und wägen, da die Redaktion dann eh alles gemäß ihrem Dogma über den Haufen schmeißt.

Tschößt for fann noch die zwei verbleibenden Möglichkeiten:

1) Kann es nicht sein, daß sich der Direktor irrte, als er die Karte aus dem Gedächtnis aufzeichnete?
2) Kann es nicht sein, daß sich der Direktor irrte, als er die Karte aus dem Gedächtnis aufgezeichnet hat?

Nummer 1 wäre die \"Schillerdrama\"-Variante. Würden wir als Neuübersetzung heute so von Ehapa wahrscheinlich vorgesetzt bekommen.
Nummer 2 klingt vielleicht gar nicht weniger geschmeidig als die Fassung im TGDD von 1965. Abgeschlossene und noch fortwirkende Vergangenheit sind hier jetzt allerdings geradezu auf den Kopf gestellt: Der Akt des Kartenzeichnens ist längst vorbei, als der Knabe im Boot daran zurückdenkt, vom Irrtum, der ihn dabei leitete (geleitet hat), wird der Direktor da aber noch beherrscht sein ...

Coolwater

Zitat von: duck313fuchs...mich stört wesentlich mehr, daß Donald im Panel 1 wohl berechtigt \"beunruhigt\" ist, wohingegen sein Gesichtsausdruck im Panel 2 nicht dazu passt, daß er \"beruhigt\" sein will...

In der Tat! Ich überlas Donalds (Un-)Ruhe glatt, nahm nur des Knaben Schwierigkeiten mit der Vergangenheit wahr. Doch nun hab\'s auch ich gesehen.

Pankranz Piepenström

Zitat von: CoolwaterTschößt for fann noch die zwei verbleibenden Möglichkeiten:
1) Kann es nicht sein, daß sich der Direktor irrte, als er die Karte aus dem Gedächtnis aufzeichnete?
2) Kann es nicht sein, daß sich der Direktor irrte, als er die Karte aus dem Gedächtnis aufgezeichnet hat?

3) Könnte der Direktor sich nicht geirrt haben, als er die Karte aus dem Gedächtnis aufgezeichnet hat?
4) Könnte dem Direktor vielleicht ein Fehler unterlaufen sein, als er die Karte aus dem Gedächtnis aufgezeichnet hat?

Jobangebote als Ehapa-Reducktör bitte an die in den MifüMi abgedruckte Mailadresse... ;)