Berufe der Anatiden

Begonnen von Salvatore Speculatio, 30. Jul. 2019, 09:07:40

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Ostsibirischer Korjakenknacker

Zitat von: Duckimaus_Oma Duck ist Landwirtin, ein Beruf, der auch eher niedrigqualifiziert ist

WIE BITTE?????

Und das sind so Momente, in denen man Sympathien für Knas Knallert entwickeln kann.
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Frieden für die Ukraine!

Grkztrrrschwrzkajaaaa!

Coolwater

Zitat von: \"Salvatore Speculatio\"Ich versuche zu zeigen, dass, abgesehen von Oma Duck (selbständige Landwirtin) und Gustav Gans (selbständiger Privatier) die Anatiden häufig unter einer Impulskontrollstörung (ICD F63.8) laborieren, die sie, unabhängig von Kompetenz, für verantwortungsvolle Arbeiten disqualifiziert.

ZitatTrotzdem widerlegt die Dauerstellung als Stationsvorsteher (mit Pensionsberechtigung) meine Hypothese.

Ist denn ein einziges Gegenbeispiel schon Grund, die Überlegung als solche in die Tonne zu treten? Es ist ja durchaus möglich, daß bei den Entengestaltigen eine Impulskontrollstörung in erheblich höherem Maße auftritt. Dies müßte ja nicht heißen, daß sie bei jedem zu finden ist und immer und überall durchschlägt. Oder daß in Entenhausen nicht auch mal Arbeitsstellungen fehlbesetzt werden ... wovon gerade der gute Donald ja ein Liedchen singen kann ...

Salvatore Speculatio

Zitat von: CoolwaterIst denn ein einziges Gegenbeispiel schon Grund, die Überlegung als solche in die Tonne zu treten? Es ist ja durchaus möglich, daß bei den Entengestaltigen eine Impulskontrollstörung in erheblich höherem Maße auftritt. Dies müßte ja nicht heißen, daß sie bei jedem zu finden ist und immer und überall durchschlägt. Oder daß in Entenhausen nicht auch mal Arbeitsstellungen fehlbesetzt werden ... wovon gerade der gute Donald ja ein Liedchen singen kann ...

Sehr motivierend, danke. Ich schickte mich an, eine Quantifizierung des Zahnzeigens zu skizzieren, als ich darauf kam. Bei den wenigen syntonen Anatiden werden die Zähne auch in turbulenteren Situationen nicht weiß (Oma, Gustav), bei den asyntonen bei vielen Gelegenheiten (Affekten). Auch beim nicht-anatiden Daniel Düsentrieb erweißen die Zähne höchstens bei autoaggressiven Handlungen, etwa, wenn er den Wünschelbrunnen zertrümmert. Na ja, und dann ging meine Überlegungen zu den ausgeübten nicht-selbständigen Berufen; ich fragte mich, warum keine anatiden leitenden Angestellten zu sehen sind. Generäle, Feuerwehrhauptleute, U-Boot-Mannschaften u.v.m. sind Kynoide und wenige Porkuide. Menschen mit einer Impulskontrollstörung neigen zu undurchdachten Handlungen, gehen immer aufs volle Risiko, können viel gewinnen, aber auch alles verlieren. Sie sind für viele Aufgaben, die umsichtiges und überlegtes Verhalten verlangen, deshalb ungeeignet. Sie sind ein Risiko. Das war halt mein Ansatz.
Grüße, Salvatore

Pankranz Piepenström

Zumindest gibt es avioide Feuerwehrhauptmänner und Polizisten:


Ob nun anatid oder eher anserid, wage ich nicht zu beurteilen. Wobei in unserem Universum eine Gans ja auch nichts Anderes ist als eine große dicke Ente.
Die Ohren des Ordnungshüters wären natürlich auch noch mal ein Aspekt, über den man Nachsinnen könnte...

Viele Grüße
P.P.

Raskolnikow

Interessantes Thema. Nun ja.

Es offenbar tatsächlich so, daß in Entenhausen bestimmte Berufe von bestimmten Gattungen besetzt werden. Richter sind Eulen, Bürgermeister sind Schweine. Die Frage ist, ob dieser Korrelation auch ein Kausalzusammenhang zugrunde liegt, und in welche Richtung dieser wirkt. Ist man als Schwein zum Politiker prädestiniert, oder wird man durch die Ausübung des Politikerberufes zum Schwein? Vielleicht sollten wir dazu einmal unser Ehrenmitglied aus Schwarzenbach befragen.

Meine Meinung dazu: gewisse Gattungen haben gewisse Charaktereigenschaften, die diese besonders zu gewissen Berufen befähigen. Eulen sollen ja weise sein, das munkelt man schon seit der Antike. Also werden Eulen Richter, weil in diesem Beruf  Weisheit besonders wichtig ist. Und Schweine sehen mit Zylinder halt besonders gut aus.

Anatide neigen zu eine gewissen entenhaften Unabhängigkeit. Sie machen ihr eigenes Ding und halten sich nicht sonderlich an gesellschaftliche Normen. Die Erfahrung sagt, daß es schon immer irgendwie ein paar Brotkrumen geben wird, und mit dieser Einstellung wird man nicht Beamter. Anatide haben auch gelernt, daß man bisweilen hart um seine täglichen Brotkrumen kämpfen muß.

Hunde dagegen sind keine Einzelgänger. Sie befolgen Befehle und achten Rangordnungen. Daher besteht die Mehrheit der Entenhausener aus Kynoiden, denn diese sind für ein funktionierendes Gemeinwesen unerläßlich. Eine überwiegend aus Anatiden bestehende Gesellschaft wäre ziemlich chaotisch, jeder würde machen, was er will.

Hach, es ist eine Lust, um Mitternacht die Menschheit zu erhellen!

Hr.Zeilinger

Zitat von: RaskolnikowHach, es ist eine Lust, um Mitternacht die Menschheit zu erhellen!


Hach, es ist eine Lust, vor dem Beginn des Tagwerkes erhellt zu werden.

Salvatore Speculatio

Zitat von: RaskolnikowHach, es ist eine Lust, um Mitternacht die Menschheit zu erhellen!

Bündig erklärt. Thema für mich erledigt. Danke.
Grüße, Salvatore

Der Sumpfgnom

Zitat von: RaskolnikowHunde dagegen sind keine Einzelgänger. Sie befolgen Befehle und achten Rangordnungen. Daher besteht die Mehrheit der Entenhausener aus Kynoiden, denn diese sind für ein funktionierendes Gemeinwesen unerläßlich. Eine überwiegend aus Anatiden bestehende Gesellschaft wäre ziemlich chaotisch, jeder würde machen, was er will.

Die Erklärung scheint mir zu einfach, denn Kynoide sind keine Hunde und Anatide sind keine Enten. Sie sehen nur so aus. Ich vermute mal, dass es auch kynoide Entenhausener gibt, denen Rangordnungen egal sind. Und nicht jedes Schwein wird Bürgermeister.

Tick, Trick und Track sind begeisterte Pfadfinder. In so einer Organisation sind Pflichtbewusstsein und das Beachten von Vorschriften oberste Priorität. Also etwas, was Anatiden nach deiner Definition äußert schwer fallen müsste. TTT sind eher strukturierte Persönlichkeiten und nur ab und an chaotisch (was bei Kindern durchaus normal ist).

Das Thema ist noch nicht durch.

Salvatore Speculatio

Zitat von: \"Der Sumpfgnom\"Tick, Trick und Track sind begeisterte Pfadfinder. In so einer Organisation sind Pflichtbewusstsein und das Beachten von Vorschriften oberste Priorität. Also etwas, was Anatiden nach deiner Definition äußert schwer fallen müsste.

Das Thema ist noch nicht durch.

Die weltumspannende Organisation der Pfadfinder diszipliniert ihre Mitglieder, keine Frage. Auch Donald muss in seiner Kindheit/Jugend Pfadfinder gewesen sein, denn er muss 10 Sack Kartoffeln schälen, weil er ein Treffen der Alt-Pfadfinder (vergl.: Alte Herren bei Burschenschaften) versäumt hat. Nach dem Ausscheiden aus dem aktiven Pfadfinderleben verflüchtigt sich wohl das berufliche Pflichtbewusstsein und der Sinn für Befehl und Gehorsam. Das soll nicht heißen, dass sich Donald nicht bemüht. Er scheitert an der schon erwähnten Impulskontrollstörung und einer ihm eigenen Hybris: er wähnt sich immer schon als Meister/Held, wenn der Dienst noch gar nicht angefangen hat: Bäcker, Feuerwehrmann (große Truhe leergeräumt für die zu erwartenden Medaillen) u.a.
Grüße, Salvator

Duckimaus_

Zitat von: \"Ostsibirischer Korjakenknacker\"Oma Duck ist Landwirtin, ein Beruf, der auch eher niedrigqualifiziert ist


WIE BITTE?????

Und das sind so Momente, in denen man Sympathien für Knas Knallert entwickeln kann.



Was muss man denn als Bauer so können? Bauern gibt es seit Jahrtausenden und noch bis ins 18. Jahrhundert waren bis zu 90 % der Menschen in Europa Bauern. Diese Menschen konnten nicht lesen, schreiben und rechnen. Alles, was sie für ihre Arbeit wissen mussten, lernten sie von klein auf bei den Eltern. Auf dem Bauernhof helfen alle. Also ist der Beruf des Landwirts eben ein einfacher. Lediglich die Großbauern, die sich nicht selbst versorgen, sondern für ganz Deutschland produzieren, haben eine Ausbildung, aber Oma Duck hat nur einen Bauernhof zur Selbstversorgung.

Beppo

> Also ist der Beruf des Landwirts eben ein einfacher.

Du weißt schon, dass der Korjakenknacker ein Kleinbauer ist? So klein, dass er sich zusätzlich noch an der Uni verdingen muss. Die dicksten Kartoffeln erntet er aber nicht.
Grunz!
Beppo

Ein Kojote ist und bleibt ein Hühnerdieb!

Oma Duck

\"Oma Duck ist Landwirtin, ein Beruf, der auch eher niedrigqualifiziert ist und auch nicht gut angesehen ist.\"

Echt jetzt??

[sehe gerade, dass Duckimaus schon interveniert hat. Danke dafür]

Ein Bauernhof verlangt sehr viele Fähigkeiten und Fertigkeiten. Hier nur ein paar davon, die Liste ist in Wirklichkeit sehr viel länger
- Mechaniker - Traktor und Groß-/Kleingeräte müssen repariert werden können
- Metereologe - herannahende Wirbelstürme und Unwetter müssen erkannt und darauf reagiert werden, die Ernte muss zum richtigen Zeitpunkt (also v.a. vor einem Unwetter) eingefahren werden
- Bewässerungstechniker - um vor Überschwemmungen zu schützen bzw. Bewässerungsgräben anzulegen
- Tierzucht - das erklärt sich von selbst
- ein halber Veterinär muss man auch sein - um zu erkennen, wann ein Tier einen Tierarzt benötigt, um es optimal zu versorgen usw.
- Kaufmann - um die Ernte zu verkaufen, Saatgut kostengünstig einzukaufen, den Wirtschaftsplan für den Hof vernünftig aufzusetzen, mit Banken verhandeln
- Schreiner, Installateur, Dachdecker, Maler -  um nötige Reparaturen am Bauernhof vorzunehmen
- Motivator - um einen faulen Knecht oder die Verwandtschaft bei der Arbeit / Ernte anzutreiben
- Koch, Bäcker, Konditor - um sich selbst und eben genannten Knecht zu versorgen
- Putzexperte, Schneider, Dekorateur - alles schön ordentlich zu halten
- Hotelfach – wenn die leidige Verwandtschaft einfällt und beherbergt werden will

Ich denke, das reicht erst mal.
Also bitte keine weiteren despektierlichen Anmerkungen und Abwertungen der Leistungen in der Landwirtschaft!
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Coolwater

Zitat von: BeppoDu weißt schon, dass der Korjakenknacker ein Kleinbauer ist? So klein, dass er sich zusätzlich noch an der Uni verdingen muss. Die dicksten Kartoffeln erntet er aber nicht.

Immerhin donaldisch ...


Ostsibirischer Korjakenknacker

Zitat von: Duckimaus_Was muss man denn als Bauer so können? Bauern gibt es seit Jahrtausenden und noch bis ins 18. Jahrhundert waren bis zu 90 % der Menschen in Europa Bauern. Diese Menschen konnten nicht lesen, schreiben und rechnen.

Ach ja, richtig. Und wir leben ja noch vor 1848 und Hans Kudlich. Lesen und schreiben konnten die meisten freien Bauern seit dem 16. Jh., sonst hätten Luthers Schriften nicht zu großen Bauernaufständen geführt.

Und heute muss JEDER Bauer, nicht nur größere, zumindest eine dreijährige Fachschule absolvieren, die meisten haben noch zusätzliche Ausbildungen (ich zB einen Agraringenieur, 5 Jahre Ausbildung + 3 Jahre Praxis). Allein für den Sachkundeausweis, der erforderlich ist, um Pflanzenschutzmittel zu bekommen, brauchst du einen eigenen Kurs.

Wenn du heute ohne sehr solide Kenntnisse in Pflanzenbau, Tierzucht, Bodenkunde, Buchhaltung, Steuerrecht, Marketing usw. usw. einen Betrieb zu fahren versuchst, gehst du innerhalb von drei Jahren unter.

Was mich da wirklich zornig macht, ist dieses typische Städter-Vorurteil gegenüber den ,,Landeiern" ... geh mal zu einem aktiven Bauernhof und arbeite ein Jahr dort mit, beobachte die Entscheidungsprozesse und lass dir die Gründe dafür erklären. Dann können wir vielleicht weiterreden. Das hilft auch bei Anwandlungen wie diesen: ,,Ach du liebe Zeit, habt ihr es SCHÖN hier! So grün! So ruhig! So etwas werde ich mir auch zulegen!" ... was dabei übersehen wird, ist, dass es nur deswegen schön und grün ist, weil hier einige Menschen 60 Stunden pro Woche arbeiten, damit es schön bleibt! Und wenn man da nicht weiss, was man tut, steht man auch gleich mit einem Fuß im Kriminellen (siehe die Tiroler Kuh-Attacke).

Der Koriakenknacker, nicht Ostsibirien, sondern steirischer Nebenerwerbsbauer (mit Brotberuf, damit er sich die Landwirtschaft noch leisten kann).
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Frieden für die Ukraine!

Grkztrrrschwrzkajaaaa!

Theodora Tuschel

Gegen manche Vorurteile kämpfen selbst Götter vergebens. Die Bibliothekarin ist ja auch gleich aus der Liste der Berufe mit Verantwortung gestrichen worden. Hatte ich nicht anders erwartet.