Entenhausen in Deutschland

Begonnen von ju313, 27. Jul. 2022, 15:52:41

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Coolwater

Im Jahre 2007 haben sich die sachsen-anhaltischen (jäääh, nicht \"anhaltinischen\") Städte Dessau und Roßlau zur Stadt Dessau-Roßlau zusammengeschlossen. Selbst eine so große, bekannte und geschichtsträchtige Stadt, wie es als selbständige Stadt Dessau war, muß anscheinend jetzt auf den Ortstafeln \"Dessau-Roßlau\" stehen haben, also den Namen der eigenständigen Gemeinde, zu der es nun verwaltungstechnisch gehört, siehe hier: https://www.mz.de/lokal/dessau-ob-wahl/wie-wollen-die-ob-kandidaten-dessau-rosslau-besser-gegen-die-anderen-oberzentren-in-sachsen-anhalt-behaupten-3177724?reduced=true \"Dessau\" allein geht wohl nimmer.

Conclusio: Da nix Höheres auf dem Taferl draufsteht, ist/war/wäre (der Konjunktiv zwo trifft wohl zu) der Phantom-Ort \"Entenhausen\" des Don-Rosa-Fotos eine eigenständige Gemeinde.

Der Sumpfgnom

Zitat von: CoolwaterKann es ein, daß die Vorgaben in den Bundesländern hierzu verschieden sind?

Es handelt sich hier vermutlich um einen Vorschriften-Mischmasch. Die grundlegenden Vorschriften, z.B. Größe des Schildes, die Schriftart etc. sind dem Bundesrecht untergeordnet. Manches ist aber auch landesrechtlich geregelt, wie z.B. die Möglichkeit eines Namenszusatzes.

M.E. müsste auch die Reihenfolge der Namen auf einem Schild bundesrechtlich geregelt sein. Kann aber auch sein, dass manche Gemeinden einfach machen, was sie wollen.

Coolwater

Zitat von: \"Der Sumpfgnom\"Auf einem Ortsschild stehen immer der Name der Gemeinde und des Verwaltungsbezirks. Es sei denn, die Gemeinde ist selbst der Verwaltungsbezirk.

Nach meinen Röscherschen der letzten halben Stunde seit der Reichsstraßenverkehrsordnung von 1934. Was für die ohnehin an einem dünnen Faden hängende Realexistenz des Entenhausens des Rosa-Fotos zwei Möglichkeiten zuläßt.

Erstens: Die Ortstafel ist vor Erlaß der Reichsstraßenverkehrsordnung von 1934 dort aufgestellt worden, und mindestens bis 1998 hat niemand die Not gesehen, sie auszutauschen. Hat sich in dem Fall aber auch gut gehalten, das Ding, und wundersam auch, daß der Schildermaler schon die Verfeinerungen vorweggenommen hat, die die Schrift DIN 1451 Jahrzehnte später erfahren sollte ...

Zweitens: In Deutschland hat es noch 1998 eine kreisfreie Stadt Entenhausen oder aber einen Kreis Entenhausen gegeben, wovon jede Erinnerung mit Ausnahme dieser Fotoserie spurlos aus dem Gedächtnis der Menschheit getilgt ist.

Allgemein zu Ortstafeln in Deutschland siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Ortstafel_(Deutschland)

Coolwater

Zitat von: \"Der Sumpfgnom\"Zudem ist der Schildermast ungewöhnlich klein. Eigentlich werden Schilder immer so angebracht, dass man sich daran den Kopf nicht stoßen kann. Bei dem hier läuft man mit voller Wucht dagegen...

Um noch einmal darauf zu sprechen zu kommen. Seit dem Beitrag des Sumpfgnomikers bin ich hierorts mehrfach durch die Pampa gezockelt und habe – was ich nie zuvor getan hatte – darauf geachtet, wie hoch die [amtsdeutsch]Ortstafeln[/amtsdeutsch] angebracht sind.

Und tatsächlich: Fast alle \"Schilder\" waren über der Schädelhöhe eines normalwüchsigen Mannes angebracht. Fast alle. Es gab noch eine zweite, deutlich seltener anzutreffende Klasse von \"Ortseingangsschildern\", die ich ausnahmslos dort gesehen habe, wo der \"Ortseingang\" – richtiger: der Beginn der geschlossenen Ortschaft oder Besiedlung – gleich zu Anfang einer Nebenstraße war, die von der Pampa-Hauptstraße abzweigte. Diese Ortstafeln waren jedoch deutlich niedriger angebracht als das Rosa-Schild (ein Beispiel für diese niedriger angebrachten Ortstafeln ist das Schwentinental-Schild in meinem Link um 15.36 Uhr auf dieser Seite weiter oben).

Also: entweder übermannshoch oder, seltener, wenn die geschlossene Ortschaft gleich nach einer Nebenstraßenabzweigung beginnt, hüfthoch?

Wahrscheinlich ist es im allgemeinen und per \"Gesetz\" (Verordnung, was weiß ich) so, aber ganz so einfach ist es in der Wirklichkeit wohl doch nicht. Auf meinen Pampa-Touren bin ich nämlich einmal auf ein \"Ortseingangsschild\" gestoßen, das nach meiner groben Schätzung (aus dem sich von hundert auf fünfzig verlangsamenden Kraftwagen) tatsächlich ungefähr die Höhe des Rosa-Schildes hatte, wobei gleich neben der Fahrbahn ein Graben war und das Schild eher in dem Graben verpflanzt schien als auf Fahrbahnhöhe (rein technisch mag es so \"Übermannshöhe\" gehabt haben, aber man hätte vermutlich trotzdem ein nettes Bil à la Rosa und \"Entenhausen\" machen können).

Der Rede Sinn: Die Höhe des Rosa-Schildes ist in mai hambel oppinnijen ein Indiz und nicht einmal ein schwaches, aber noch kein Beweis gegen dessen Echtheit.

Indes habe ich bei meinen Pampa-Fahrten noch keine einzige Ortstafel gesehen, auf der nicht der (Land-)Kreis stünde (sofern es sich nicht um eine kreisfreie Stadt oder einen mit dem Kreis gleichnamigen Ort handelt). Auch darauf hatte ich früher nie geachtet.

Der Sumpfgnom

Zitat von: CoolwaterDer Rede Sinn: Die Höhe des Rosa-Schildes ist in mai hambel oppinnijen ein Indiz und nicht einmal ein schwaches, aber noch kein Beweis gegen dessen Echtheit.

Das Rosa-Schild wird schon echt sein. aber halt nichts offizielles. Dem Foto nach steht es an einem Schotterplatz, vermutlich ein Parkplatz. Wenn das Privatgelände ist, kann man da hinstellen, was man will. Vielleicht grenzt an diesen Platz ja ein Lokal namens Alte Mühlenschänke und der Gastwirt weist damit einfach auf seine  Gaststätte hin. Vielleicht gibt es da ja Ente mit Klößen und Birne.

Coolwater

Zitat von: \"Der Sumpfgnom\"aber halt nichts offizielles. Dem Foto nach steht es an einem Schotterplatz, vermutlich ein Parkplatz. Wenn das Privatgelände ist, kann man da hinstellen, was man will. Vielleicht grenzt an diesen Platz ja ein Lokal namens Alte Mühlenschänke und der Gastwirt weist damit einfach auf seine  Gaststätte hin. Vielleicht gibt es da ja Ente mit Klößen und Birne.

Womit die Atlantissuche an ihr Ende gelangt sein dürfte. Ich habe mir auch schon gedacht, daß die Lösung des Rätsels vielleicht eher in der \"Alten Mühlenschänke\" als in \"Entenhausen\" zu finden ist.

Coolwater

In das Thema in der Don-Rosa-Gruppe im Fressenbuch habe ich jetzt mal folgenden Kommentar reingeklatscht (den Schlußakkord habe ich hemmungslos vom Sumpfgnomiker geklaut):


It is interesting what is NOT to be read on the sign. Since the Road Traffic Act of 1934, it has been mandatory in Germany to list the higher-ranking \"Kreis\"/\"Landkreis\" (district/country district; \"county\") on a \"Ortstafel\" (yellow \"place entrance sign\"): Exceptions: The name of the place is identical to that of the district (which usually means the place is the seat of the district), or the place is a \"kreisfrei\" (district-free) town.

If the \"Entenhausen\" sign is to be official, that would mean that in Germany in 1998 there was either a district-free town \"Entenhausen\" (of a certain size, in 2022 the smallest district-free city is Zweibrücken with 34,000 inhabitants), or a \"Kreis Entenhausen\" (having its seat in a place or town Entenhausen) existed. With both possibilities it is astonishing that every remembrance of this has been erased from the memory of mankind.

Just as there is no trace of a current or former place \"Entenhausen\" in Germany, there is no trace of a sub-district \"Alte Mühlenschänke\". Alte Mühlenschänke (\"Old Mill Tavern\") – on the sign alleged sub-district of a community \"Entenhausen\" – is an inn name, and probably the name of the \"sub-district\" is the key to the solution.

According to the photo, the sign is on a gravel lot, probably a parking lot. If the property is private, you can put whatever you want there. Maybe in 1998 a restaurant called \"Alte Mühlenschänke\" bordered on this square and the innkeeper was simply referring to his restaurant. Probably he served duck.

ju313

Ich habe heute eine Mail an Alexander Bubenheimer (den Fotografen) gesendet.

Ich erhielt eine sehr ausführliche Antwort, aber sie brachte nur wenig neue Erkenntnisse. Jano Rohleder hatte ihn bereits kontaktiert und die Infos von J. Rohleder in Facebook geben im Prinzip bereits die Erkenntnisse wieder.

Alexander Bubenheimer hat vor rund 25 Jahren einige Zeit in Gießen gelebt/studiert und ist bei Ausflügen auf das Schild gestoßen. Der Ort ist ihm aber nicht in Erinnerung geblieben. Es war rund 15 Autominuten im Umkreis von Gießen. ,,Ich weiß nicht mehr, wie groß der Ort war, das Schild stand vor einem Schotterparkplatz, hinter dem sich der Ort auf einem Hang erstreckte. Ich kann mich nicht erinnern, dort eine Gaststätte gesehen zu haben. [...] Die Tatsache, dass Google nichts findet, lässt für mich nur den Schluss zu, dass es entweder eine umbenannte Gemeinde ist – oder ein privates Schild war, warum auch immer jemand/mehrere so etwas aufstellen sollte/dürfte/wollte. [...] Es sah offiziell aus und ist weder ein Photoshop-Fake (die Bilder sind ,,klassisch" auf Negativ, außerdem bin ich technisch unbegabt) noch von mir für das ,,Shooting" aufgestellt worden."  

Alexander Bubenheimer lebt schon lange nicht mehr in Gießen und könnte den Ausflug heute auch nicht mehr nachstellen.

Interessant: Ein anderes Bild aus der Serie wurde in den TGDD 174, Seite 35 veröffentlicht. Hier seht man das Ortsausgangsschild. Wer sich also die Mühe gemacht hätte, Schilder für den privaten Gebrauch anzufertigen, hätte also mindestens 2 Schilder machen lassen.


ju313

Korrektur bzw. Zusatzinfo:

Das Ortsausgangsschild ist laut dem Fotografen kein separates Schild, sondern die Rückseite.

Ob es noch eine solche Schilderkombination gab (auf der anderen Seite der möglichen Ortschaft, falls es eine war), ist nicht überliefert.

Auf jeden Fall ist es sehr aufwändig. Entweder sind es 2 Schilder in einem Rahmen oder Vorder- und Rückseite ist bedruckt.

Der Fotograf ist inzwischen auch so weit, mehr wissen zu wollen (hi hi hi).

Coolwater

Zitat von: ju313Interessant: Ein anderes Bild aus der Serie wurde in den TGDD 174, Seite 35 veröffentlicht. Hier seht man das Ortsausgangsschild. Wer sich also die Mühe gemacht hätte, Schilder für den privaten Gebrauch anzufertigen, hätte also mindestens 2 Schilder machen lassen.

Das \"zweite\" Schild ist, vermute ich, einfach die Rückseite des Ortseingangsschildes. Auch die offiziellen Tafeln \"Ortseingang\" und \"Ortsausgang\" sind Vorder- und Rückseite ein und derselben Tafel.

Herr Bubenheimer sagt selbst, das Ding stand vor einem Schotterparkplatz. Das tun Ortstafeln gewöhnlich nicht. Die stehen zu Beginn der geschlossenen Ortschaft entlang von Straßen, die in den Ort hineinführen, und natürlich so, daß der einfahrende Kraftfahrer sie lesen kann. Also selbst wenn parallel zu dem Schotterparkplatz eine Straße in den Ort führte, stünde die Tafel um neunzig Grad falsch da. Ich glaube, man kann in Deutschland lange nach dem Schilda suchen, das seine Ortstafeln so hinpflanzt ...

Auch für mich sieht das Schild aus, als wäre es aus solidem Metall gefertigt, und es scheint auch fest im Boden verankert. Ich denke auch, jemand hatte sich den Spaß eine Stange Geld kosten lassen. Da gleichfalls das heutige oder frühere Dasein eines Ortsteils \"Alte Mühlenschänke\" nirgendwo nachgewiesen werden kann, vermute ich nach wie vor, daß es sich um den Parkplatz eines Gasthofs dieses Namens handelte. Vielleicht hatte das Gebäude nicht unmittelbar sichtbar neben dem Parkplatz gelegen.

Mit der \"Umbenennungstheorie\" brauchen wir uns nicht länger aufzuhalten, die ist schon in die Tonne gekloppt. Der Nachweis, daß das Schild nicht amtlich ist, ist bereits erbracht. Es fehlt der seit 1934 auf Ortstafeln vorgeschriebene Verwaltungsbezirk, bei irgendwelchen Käffern in der Pampa also der Kreis oder Landkreis. Wohlgemerkt: Anders als Popanz wie \"Hochschulstadt\", der auf einer Ortstafel stehen mag oder nicht, ist die Nennung des Verwaltungsbezirkes vorgeschrieben, der Satz in der VwV-StVO lautet: \"Das Zeichen 310 nennt den amtlichen Namen der Ortschaft und den Verwaltungsbezirk.\" (Nr. IV zu den Zeichen 310 und 311 Ortstafel)

Man findet in Deutschland kein \"Ortseingangsschild\", worauf der Verwaltungsbezirk nicht steht. Sieht man einen solchen nicht gesondert aufgeführt, bedeutet das, der Verwaltungsbezirk ist identisch oder namensidentisch mit der Ortschaft (\"Die Angabe des Verwaltungsbezirks hat zu unterbleiben, wenn dieser den gleichen Namen wie die Ortschaft hat [z. B. Stadtkreis]\"). Das erste trifft auf kreisfreie Städte zu, das letzte oft auf die Kreissitze. Ich glaube, in beiden Ligen brauchen wir \"Entenhausen in Deutschland\" gar nicht erst zu suchen ...

Das angebliche Ortsausgangsschild entspricht übrigens ebenfalls nicht der Vorschrift. Seit 1976 ist das Zeichen \"Ortsausgang\" in zwei Felder unterteilt. Und zwar so: \"Das Zeichen 311 nennt auf der unteren Hälfte den Namen der Ortschaft oder des Ortsteils, die oder der verlassen wird. Angaben über den Verwaltungsbezirk sowie die in Nummer IV genannten zusätzlichen Bezeichnungen braucht das Zeichen 311 nicht zu enthalten. Die obere Hälfte des Zeichens 311 nennt den Namen der nächsten Ortschaft bzw. des nächsten Ortsteiles. An Bundesstraßen kann stattdessen das nächste Nahziel nach dem Fern- und Nahzielverzeichnis gewählt werden. Unter dem Namen der nächsten Ortschaft bzw. des nächsten Ziels ist die Entfernung in ganzen Kilometern anzugeben.\" (Nr. V zu den Zeichen 310 und 311 Ortstafel)

Schnickschnack wie \"Auf Wiedersehen\" steht auf Ortsausgangsschildern schon gar nicht. Dergleichen liest man vielleicht auf eigenen Schildern, die die Gemeinden davor, dahinter oder daneben gesondert hinpflanzen, aber nicht auf den gelben Ortstafeln, den amtlichen Verkehrszeichen.

Coolwater

Zitat von: ju313Auf jeden Fall ist es sehr aufwändig. Entweder sind es 2 Schilder in einem Rahmen oder Vorder- und Rückseite ist bedruckt.

2021 kostet so ein Ding ein paar hundert Euro: \"Etwa 430 Euro kostet so eine Ortstafel im günstigsten Fall, sagt eine Pressesprecherin im Starnberger Rathaus, ohne Montagekosten.\" https://www.sueddeutsche.de/muenchen/starnberg/starnberg-ortsschild-klauen-1.5433301 Die paar Lappen kann ein Gastwirt oder einfach nur irgendein Spinner, der so ein Schild aufstellen will, schon hinblättern.

Kommen noch der Rahmen und die Einpflanzung von det Ding in die Pampa. Beim \"Entenhausen\"-Schild ist der Rahmen aber vielleicht gebraucht erworben gewesen, der sieht oben schon ziemlich angerostet aus. Die Einpflanzung macht so\'n tüchtiger Wirt oder tüchtiger Spinner auch selber, der läßt dafür keine Bautruppe anrücken.

ju313

Danke Coolwater für die Zusammenfassung.

Vermutlich letzter Akt: Ich habe an die Verkehrsbehörde Gießen eine Mail mit der Fragestellung geschickt. Die Indizien / Beweise, dass das Schild wohl nicht amtlich ist, habe ich nicht reingeschrieben - die Behörde kann das ja in die Antwort schreiben (falls es eine Antwort gibt).

Beppo

Noch eine Anmerkung: Wir reden von 1998. Da gab es vielleicht andere Rechtsvorschriften.

Ich bin in einem hessischen Dorf mit einem ehrenamtlichen Bürgermeister aufgewachsen. Sprechstunde nach dem Abendessen. Der hatte sicher nicht das Bundesgesetzblatt abonniert. Und wenn ein Ortsschild mal irgendwo stand, dann wurde es vermutlich nicht gleich ausgetauscht, wenn sich an den Vorschriften was änderte.

In unserer Volksschule (zweiklassig) gab es kein Liederbuch. Der Herr Steinmüller hat mal den Bruder Singer beantragt, das wurde aber abgelehnt. Zu teuer. Da war so ein Ortsschild schon eine Investition, die Zinsen fraß wie Donalds Motorboot.
Grunz!
Beppo

Ein Kojote ist und bleibt ein Hühnerdieb!

Coolwater

Bei irgendwelchen Käffern auf dem Land steht seit 1934 auf allen neuen Ortstafeln der Landkreis. Das war bei der damals erlassenen Straßenverkehrsordnung ja genau Sinn der Sache, wegen des stark gestiegenen und weiter steigenden Kraftverkehrs Geschichten wie Ortstafen deutschlandweit einheitlich zu regeln. Auch in der Pampa in Ostpreußen haben sie das hingekriegt, und die ostpreußische Pampa war wesentlich pampiger, als es die hessische ist: https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:City_limit_signs_in_Germany?uselang=de#/media/File:Godnicken_Standard-Tankstelle.jpg

Ortstafeln sind Verkehrszeichen. Ich weiß nicht, wie das genau abläuft, aber eine Ortstafel läßt nicht der Dorfbürgermeister beim wackeren Dorfschmied herstellen, sondern so etwas muß vermutlich irgendeine höhere Ebene (Kreis?) und Behörde prüfen und absegnen. Hier gilt wohl genau das gleiche wie für andere Verkehrszeichen, etwa Stopp- oder Vorfahrtsschilder. Ich vermute, auch die Godnickener haben nicht auf eigene Faust ein Ortsschild gepinselt und bei sich in die Pampa gepflanzt, sondern mindestens die Kreisverwaltung in Fiſchhausen hat sich angeguckt, was die Godnickener \"im Schilde führen\".

Mag sein, daß die Ortstafeln 1934 nicht auf der Stelle alle neugepflanzt wurden, aber ich behaupte mal, bis 1998 war die Geschichte durch. Die Schrift auf dem \"Entenhausen\"-Schild gibt es in der Form auch erst seit 1981.

Der Sumpfgnom

Zitat von: CoolwaterOrtstafeln sind Verkehrszeichen. Ich weiß nicht, wie das genau abläuft, aber eine Ortstafel läßt nicht der Dorfbürgermeister beim wackeren Dorfschmied herstellen, sondern so etwas muß vermutlich irgendeine höhere Ebene (Kreis?) und Behörde prüfen und absegnen.

Für Aufstellvorrichtungen, Befestigungsmittel und Gründungsarten für alle Verkehrszeichen der StVO gilt die IVZ-Norm 2007 (Industrie-Norm für Aufstellvorrichtungen von Verkehrszeichen). Dazu gehört auch die Ortstafel. Das Aufstellen eines Verkehrszeichens bedarf einer verkehrsrechtlichen Anordnung und ist ein Verwaltungsakt. Sachlich zuständig ist die jeweilige Straßenverkehrsbehörde. Je nach Landesrecht kann die höhere Verwaltungsbehörde (z.B. der Landkreis) die Zuständigkeit auf eine andere Stelle übertragen (z.B. die Stadt).Aber auch hier gilt natürlich, dass die Vorschriften einzuhalten sind. Da sind evtl. Vorlieben z.B. eines Dorfbürgermeisters fehl am Platz.