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Panzerknacker AG

Begonnen von Rudi der Klempner, 19. Dez. 2007, 14:22:38

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Rudi der Klempner

Moin allerseits,

hier isser wieder, der gemütliche Spitzbub im Proletarierlook :).

Folgendes treibt mich um: Früher firmierten die Panzerknacker schonmal unter der Bezeichnung \"Panzerknacker AG\". Eine AG ist ja nun bekanntlich eine Rechtsform, und für Rechtsformen aller Art gelten diverse Spielregeln und Vorschriften. So müsste doch z. B. irgendwo ein sog. Sachziel besagten Betriebs festgelegt sein. Was stellen die her? Oder um welche offizielle (!) Dienstleistung handelt es sich? Irgendwas muss doch in der Entenhausener Handelskammer verzeichnet sein (gewiss nicht \"Safeknacken\", oder doch?)...

Weiters muss man zur Gründung einer Kapitalgesellschaft ein vorgeschriebenes Mindestkapital aufbringen; das ist Gesetz. Woher hatten diese ewigen Habenichtse zum Gründungszeitpunkt überhaupt die Kohle?

Und nochwas finde ich überaus interessant: Aktien werden ja bekanntlich an Börsen frei gehandelt. Wer außer den Herren der Panzerknacker AG ist denn da noch dran beteiligt? Und warum lässt Dagobert nicht einfach durch ein paar Tricks (etwa wie in \"die babylonischen Linsen\") die Aktien der Herren in den Keller fallen, kauft den Laden für ein Butterbrot auf und legt diesen psewudolegalen Sumpf kurzerhand trocken?

Vielleicht weiß ja der ein oder andere was...

Das Schwarze Phantom

Also - ein Sachziel haben die Panzerknacker durchaus: Ihr größtes Ziel ist nach eigener Aussage die Plünderung der Geldspeicher des Superhyperultramilliardärs Dagobert Duck (LT 12, S.6).
 
Und was das Mindestkapital betrifft: neben den üblichen kriminellen Methoden stehen den Panzerknackern auch noch spezielle marktwirtschaftliche Möglichkeiten offen: sie finanzieren sich mit Hilfe von Verbrecherorganisationen wie dem \"Interessenverein der Ein- und Ausbrecher\", dem \"Ringverein der Fälscher, Forstfrevler und Fassadenkletterer\" (MM 13/68, S.34) oder lassen sich von \"Inter-Krim\" unterstützen (MM 38/78, S.37). Sie nehmen Kredite bei der Gauner-Genossenschaft auf (LT 25, S.108) und beanspruchen schon auch mal den HDFN [= Hilfe-Fonds für Diebe in Notlagen] (LT 33, S.62).

Im übrigen werden nicht alle Aktien an der Börse gehandelt.

Der Sumpfgnom

Eine schönen Beitrag zum Mythos Panzerknacker findet man im DD 78 (leider vergriffen) von Lars Kaschke. Eine Kurzfassung dieses Artikels ist in der DD Info Broschüre abgedruckt. Kurz gesagt wird dort die These aufgestellt, dass die PK keine Kriminellen sondern Mitglieder des Entenhausener Geheimdienstes sind, die die Aufgabe haben, Scheinangriffe auf Dagoberts Geldspeicher auszuüben, um den Bankier Duck von politischen Aktivitäten abzulenken.

Dies würde die schier unbegrenzten Geldmittel und die Tatsache, dass die PK immer wieder freikommen, recht anschaulich erklären...


C.

don-kun

Die letzte Erklärung finde ich sehr gut und interessant. ich würde aber auch eine einfachere These aufstellen: AG steht nicht für Aktiengesellschaft, sonder für Arbeitgemeinschaft, oder sowas. So erweckt es zumindest den Schein. ^^ Aber dürfen sie sich in Entenhausen dann einfach so nennen?

Allerdings kennen wir da ja die Gesetzeslage nicht so gut, sie kann auch ganz anders sein als in Dtl.

Und dann muss ich noch sagen, dass ich bei der Fragestellung doch an Therry Pratchett denken musste (kennt den hier wer?). In dessen Romanen gibt ews schließlich auch eine offizielle Diebesgilde, ganz legal. Aber das nur am Rande.

Blubber Lutsch

Welchen Spielregeln die eine oder andere Rechtsform in ENTENHAUSEN unterliegt, welches vorgeschriebene Mindestkapital in ENTENHAUSEN erforderlich ist usw., können wir leider in den meisten Fällen nur erahnen.
Die uns vertrauten gesetzlichen Vorschriften der Bunten Republik Deutschland dürfen wir hier keinesfalls als Maßstab anlegen.
Vielleicht verfolgen in ENTENHAUSEN ja alle Aktiengesellschaften kraft Gesetzes das Sachziel, Milliardäre von politischer Betätigung abzuhalten? Wer weiß das schon so genau? Eben.

Rudi der Klempner

Interessant, eure Antworten, und am meisten interessiert mich natürlich die Geheimdiensttheorie. Sie würde in der Tat manches beantworten... Worin aber bestehen die befürchteten Aktiitäten eines Erpels, der nichts als Kohle scheffeln im Sinn hat? Was unterstellt diese Theorie dem guten Dagobert und führt dieser Lars auch dafür stichhaltige Argumente an?

Kann es sein, dass euer PräsidEnte diese Theorie mal im Fernsehn zum Besten gab? Mir kommt sie so bekannt vor...

HansHabermoos

rechtsformen in comics... kenne ich zumindest auch von der \"gespenster gmbh\" aus den yps heften. würde mich interessieren, ob der begriff \"panzerknacker ag\" zeitlich vor dem erscheinen der ersten o.g. yps-serien liegt (yps heft nr. 165, ca. 1978, würde ich schätzen)... wer hat denn da bei wem abgeguckt?

eine verbrecherorganisation mit rechtsform gab es auch in hamburg: ein artikel aus 2002 spricht da von einer \"Gangster GmbH, einer Gruppe von Kampfsportlern, die sich Mitte der 90er-Jahre zu einer Schutzgeld-Mafia zusammengeschlossen hatten\".

Daune

Ich habe es geliebt, AG in Richtung Aktiengesellschaft aufzulösen. Realistischer ist aber tatsächlich Arbeitsgemeinschaft, siehe hier auch LTB 25 (alte Form, alter Titel).
Grüße, Daune

Fährmann

Das organisierte Verbrechen im Berlin der zwanziger Jahre fand im wesentlichen in Form von Stammtischen statt (Ringverein).
Ahoi!
Ahoi!