Grundlagen des Donaldismus

Begonnen von paTrick, 24. Mär. 2024, 12:03:01

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Orville Orb

Hahahaha, ohja Patrick! (:D >:D< Da bin ich dafür!

Da sich hier ja schon Sorgen um die Ernst-Humor-Waage gemacht wurde, bin ich sehr dafür, auf dieser humorvollen Note die Diskussion zur zweiten Grundannahme zu schließen.

Orville Orb

Ich finde es übrigens interessant, dass Donaldismus irgendwie wissenschaftstheoretische Voraussetzungen ganz verschiedener Disziplinen ins Spiel bringt

- Da wir keine empirischen, experimentellen Untersuchungen haben, sondern alles nur über Quellen übermittelt bekommen haben, gibt es eine Verbindung zur quellenhistorischen Forschung in den Geschichtswissenschaften. Jakob hat ja auch schon Ranke und Co. eingebracht.
- Da wir die Quellen auch als Mahnung und Vorbild, und nicht nur als historische Fakten verwenden, und uns auf einen Kanon stützen, etc. gibt es auch Ähnlichkeiten zur Bibelexegese wie der Korjackenknacker gezeigt hat.
- Es gibt aber auch Fragen, die die Philosophie berühren, wie der Umstand z.B. dass wir Gedanken anderer Menschen erfahren (durch Denkblasen)
- Auch naturwissenschaftlich gibt es viele Fragen, z.B. wie die Informationsübertragung zwischen dem Anaversum und unserer Welt geschieht.

StefanHD

Zitat von: \"Orville Orb\"Soweit ich weiß, haben wir z.B. keine Informationen, dass Wasser in Entenhausen aus H20 besteht.

Natürlich besteht Wasser in Entenhausen aus H2O.

duck313fuchs

Auch nach Barks besteht Wasser in Entenhausen aus H2O:



Die obige Diskussion erinnert irgendwie an die Versuche im Mittelalter, das geozentrische Weltbild zu erklären. Da wurden auch immer neue gedankliche Winkelzüge notwendig, wobei die Sache viel einfacher zu erklären war, wie es Galileo Galilei mit dem heliozentrischen Weltbild mit einem Blick in die Realität zeigte.

Orville Orb

Zitat von: duck313fuchsDie obige Diskussion erinnert irgendwie an die Versuche im Mittelalter, das geozentrische Weltbild zu erklären. Da wurden auch immer neue gedankliche Winkelzüge notwendig, wobei die Sache viel einfacher zu erklären war, wie es Galileo Galilei mit dem heliozentrischen Weltbild mit einem Blick in die Realität zeigte.

Ich hatte einfach nicht im Kopf, dass es eine Bildquelle gibt, in der Wasser mit H2O identifiziert wird. Dann wäre natürlich Element, dessen Summenformel nicht vorkommt, ein besseres Beispiel gewesen. Wie dem auch sei: Ich hoffe, der Punkt, den ich damit machen wollte, kam trotzdem rüber.

Das mit den Winkelzügen ist wirklich nicht fair. Das klingt so, als hätte ich immer wieder neue Argumente ad hoc vorgebracht, um meine These auf verschiedene Art und Weise zu retten. Wenn du dir die Diskussion ordentlich durchliest, wirst du sehen, dass meine Argumente von Anfang bis Ende dieselben sind.

Ich habe mit vielen Beispielen versucht zu zeigen, dass die Grundannahme regelmäßig angewendet wird in der donaldistischen Forschung.
Ich habe argumentiert, warum diese Praxis sinnvoll ist, um überhaupt donaldistische Forschung betreiben zu können.
Ich habe das Erklärungspotenzial der Grundannahme aufgezeigt (nämlich die Einschränkungen der ersten Grundannahme).

Alles OK, vielleicht hätt ich meine Sache besser rüberbringen müssen. B)- Aber wie gesagt: der Vorwurf ist nicht fair. Viele Dinge kommen einem einfacher vor als sie sind, wenn man sich in einem Bereich (Erkenntnistheorie) nicht so gut auskennt, ganz einfach weil man bestimmte wichtige Unterschiede nicht so ernst nimmt (ich glaube, die begriffliche Unterscheidung, die ich zwischen donaldistischem Diskursuniversum und physikalischem Universum gemacht habe, war in dieser Diskussion so ein Fall). Als Philosoph macht man die Erfahrung jedenfalls öfters: \"Das geht doch alles viel einfacher\". \"Geht schon einfacher, ist dann halt aber nicht korrekt\".

So, egal, was jetzt noch geschrieben wird hier, ich schwör\'s: ich sag jetzt nichts mehr dazu. Ich werd schon richtig persönlich und pampig, und das will ich hier eigentlich garnicht sein. Ich will ja hier sein für die fröhliche Wissenschaft. (:P)

StefanHD

Zitat von: \"Orville Orb\"Das mit den Winkelzügen, Stefan, ist wirklich nicht fair von dir.

Nur zur Klarstellung, ich habe das Wort nie benutzt. Bitte mal sorgfältig und ohne Rage lesen und nur das auf mich beziehen, was ich geschrieben habe. :-)

Orville Orb

Zitat von: StefanHDDas mit den Winkelzügen, Stefan, ist wirklich nicht fair von dir.

Nur zur Klarstellung, ich habe das Wort nie benutzt. Bitte mal sorgfältig und ohne Rage lesen und nur das auf mich beziehen, was ich geschrieben habe. :-)

Nicht mit Rage, aber mit müden Augen gelesen. Sorry, Stefan!

Raskolnikow

Zitat von: duck313fuchsDie obige Diskussion erinnert irgendwie an die Versuche im Mittelalter, das geozentrische Weltbild zu erklären. Da wurden auch immer neue gedankliche Winkelzüge notwendig, wobei die Sache viel einfacher zu erklären war, wie es Galileo Galilei mit dem heliozentrischen Weltbild mit einem Blick in die Realität zeigte.

Wenn das das ist, was Du aus dieser Diskussion bisher mitgenommen hast, dann hast Du sie entweder nicht gelesen oder nicht verstanden. Ganz im Gegenteil, es geht hier darum, wie man ernsthafte Wissenschaft betreibt, um gerade solche unhaltbaren Rechthabereien wie die Verteidigung des geozentrischen Weltbildes entgegen aller widerlegenden Beobachtungen zu vermeiden!

Orville, lass Dich bitte nicht ärgern! Ich weiß, es ist anstrengend, immer wieder dieselben Dinge neu zu erklären, bis sie überall angekommen sind. Aber wir sind alle auf derselben Seite, wir wollen alle donaldistische Forschung auf wissenschaftlicher Basis ohne Beliebigkeiten.

Ich frage mich nur, wie wir weiter vorgehen müssen.  Klar, auf einige Dinge müssen wir uns einigen, aber die Ergebnisse des Einigens müssen auch publiziert werden, und vor allem muß das alles breite Akzeptanz finden. Reicht es dafür aus, dass am Ende ein Artikel im Alleswisser steht, mit dessen Inhalt sich eine Handvoll Schreiberlinge aus diesem Faden einverstanden erklärt haben? Oder brauchen wir doch ein Konzil, wie es der osKk am Anfang angeregt hat?

StefanHD

Es wäre gut, wenn die im Prinzip sehr wertvolle Diskussion ein bischen an Schärfe verliert. Ich denke, dass das teilweise auch damit zu tun hat, dass Dinge unnötig kompliziert dargestellt sind und der Eindruck erweckt wird, als ob gerade das Rad neu erfunden wird. Dadurch entstehen auch völlig überflüssige Missverständnise, die wiederum in einer Gegenreaktion zu einer etwas unglücklichen Wortwahl führen, weil sie scheinbar die bisherige Art Donaldische Forschung zu betreiben in Frage stellt.

Der Konsens ist in Wirklichkeit viel größer als angenommen. Die Formulierung der Grundannahmen in ihrer Kompaktheit machen Missverständnisse möglich und fordern diese gerade zu heraus.

Am Ende geht es schließlich daraum, wie man am besten die Fuchs-Barks-Comics interpretiert in dem Wissen, dass es Dinge gibt, die in der Schnittmenge zwuschen Humanoversum und Anaversum liegen, also weitgehend übereinstimmen und wie mit Beobachtungen, die zeigen, dass sich beide Welten unterscheiden. Da hätte man viel einfacher aufzeigen können, was genau vorgeschlagen wird.

Trotzdem ist es gut, immer mal wieder über die Donaldischen Grundlagen nachzudenken, wie es z.B. Eduard Wehmeier in seinem Artikel \"Die Entität des inneren Donaldismus\" in HD 3 beschrieben hat. Oder Jens P. Kutz im DD 163 in \"Donaldismus als Wissenschaft\".

Ich glaube micht, dass ein \"Konzil\" Sinn ergibt. Vielmehr ist es wichtig, dass Duck-Forscher jeweils klar machen, auf welcher Grundlage sie an ihre Analyse der Welt der Ducks herangehen.

paTrick

Ich stimme meinen Vorrednern zu. Ein Alleswisser-Artikel wird sicher nicht zum Maß aller Dinge werden. Ich wollte das bereits Gesagte dort auch nur sprachlich auf eine konsensfähige Formulierung herunterbrechen. Die Unterschiede im Selbstverständnis von Natur- und Geisteswissenschaften, die hier offenbar wurden, sind älter als der Donaldismus und können hier auch kaum gelöst werden.

Ein Konzil scheint mir ebenfalls nicht zielführend zu sein. Mir ist eine offene Diskussion wie wir sie hier führen, wesentlich lieber.

Ich plane gemeinsam mit Orville einen DD-Artikel zum Thema zu verfassen. Wo es erforderlich ist, werden wir unsere unterschiedlichen Auffassungen formulieren und ggf. auch aus der Diskussion auf dem Schwarzen Brett zitieren.

In diesem Sinne darf die Diskussion meinethalben hier gerne fortgesetzt werden.

McDuck

Stefan hat vollkommen recht. Die grundsätzlichen Punkte (die tatsachengetreue Berichterstattung sowie die Vergleichsfähigkeit) wurden von keinem in Zweifel gestellt. Die Diskussion braucht lediglich die Frage der Formulierung zu klären und ob die Tatsache, dass Vergleiche zulässig sind und wir von Welten mit beträchtlicher Schnittmenge ausgehen dürfen, nun eine Grundannahme ist oder Orvilles Rasiermesser oder was auch immer sonst. Also brauchen wir in der Diskussion nicht persönlich oder pampig zu werden oder (entschuldigt bitte) einen etwas eigenwilligen historischen Vergleich zu ziehen. Wo ich extra oben gesagt hatte, dass historische Vergleiche problematisch sind...

Ich finde im obigen Panel viel interessanter, dass im Urbarks H2O mit hochgestelltem Zweier steht. Müsste man bei Urbarks etwa von Quadratwasserstoff ausgehen?

Orville Orb

Stimme meinen Vorrednern zu!

Jaja, das Wort Quadratwasserstoff macht mir gleich viel mehr Freude! (:D

StefanHD

Die eigenartige Bezeichnung im Urbarks ist mir natürlich auch aufgefallen.

Das kann man natürlich auf verschiedene Weise interpretieren
1. Es handelt sich tatsächlich um etwas anderes als das H2O in unserem Universum.
2. In Entenhausen benutzt man eine andere Schreibweise als bei uns.
3. Erika Fuchs hat erkannt, dass die Schreibweise falsch war und hat das deshalb das H2O in H2O korrigiert. Schließlich halten die meisten deutschen Donaldisten den Fuchs-Text für stärker an der Realität Entenhausens orientiert.
4. ...

Bei uns würde eine hochstehende Zwei vor dem O bedeuten, dass der Sauerstoff ein Isotop mit dem Atomgewicht 2 hätte, statt üblicherweise 16. Das wäre sehr ungewöhnlich.

Für mich ist es plausibel, dass das Wasser in Entenhausen dem in unserem Universum ähnelt, weil es viele Eigenschaften aufweist, die die meisten andere Stoffe nicht zeigen. Die Dichtanomalie, die erklärt, dass z.B. ein See oder Teich von oben nach unter gefriert. Ja, es gibt auch andere Element und Verbindungen mit Dichteanomalie. Diese kommen auf der Erde aber natürlich sehr viel seltener vor als Wasser.

Was sagt Ralf Hössel dazu, der das Kubische Periodensystem vorgeschlagen hat?