Entenhausen-Edition 84

Begonnen von Beppo, 22. Feb. 2024, 03:47:07

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Beppo

Wundersamer Wahlkampf, zweite Seite

Der kleine Herr Duck und seine Neffen, die allesamt nie Schuhe tragen, haben ein Paar davon in der Besenkammer stehen. Warum?
Grunz!
Beppo

Ein Kojote ist und bleibt ein Hühnerdieb!

duck313fuchs

...\"nie\" Schuhe tragen stimmt nicht, siehe z. B.:


Beppo

> ...\"nie\" Schuhe tragen stimmt nicht, siehe z. B.:

Die Bergschuhe in \"Das Goldschiff\" sind aber an die Füße der Ducks angepassst, die Schuhe in der Besenkammer würden höchstens Herrn Düsentrieb passen.
Grunz!
Beppo

Ein Kojote ist und bleibt ein Hühnerdieb!

gyro

Vielleicht sind die Schuhe für Gäste gedacht.

Zum Beispiel, falls ein Gast barfuß kommt, aber dann aus irgendeinem Grund Schuhe braucht.

duck313fuchs

Die Ursprungsaussage war, daß die Ducks \" allesamt nie Schuhe tragen\".
Diese Aussage ist falsch und wurde schon in DD 89 S280ff, insbesondere S284ff widerlegt.

Coolwater

Menschen mit \"Entenfüßen\" machen in Entenhausen nur eine kleine Minderheit der Bevölkerung aus, und meist tragen sie kein Schuhwerk – wohl, weil ihre Füße mit Horn überzogen sind und sie so schon einen \"natürlichen Schuh\" aufweisen. Daisy Duck trägt ihre Stöckelschuhe wahrscheinlich eher aus modischen Gründen, als daß sie es \"müßte\". Schönheit tut weh.

Weil es nur wenig Bedarf in der Bevölkerung gibt, ist besonders für die flachen und breiten \"Entenfüße\" gefertigtes Schuhwerk wahrscheinlich wesentlich teurer, als es Schuhe für \"normale Füße\" sind.

Deshalb könnte ich mir denken: Es gibt Schuhwerk aus besonders dehnbarem Stoff (\"Stretch\", Kunstfasern oder Gummi), das sowohl \"Normalfüßige\" wie auch \"Entenfüßige\" tragen können. In der \"Ausgangsform\" (ungedehnt) sehen diese Schuhe aus wie für \"normale Füße\".

Daß wir Donald nie mit mit den Tretern durch die Gegend stapfen sehen, muß nicht irremachen. Ich habe auch Kleidung und Schuhwerk, das ich fast nie trage oder nur bei besonderen Anlässen. Es wird seinen Grund haben, daß die Schuhe in der Besenkammer stehen.

Fährmann

Denkt auch an die Gamaschenträger!

Ahoi.
Ahoi!

Direpol

Möglicherweise sind die Schuhe ein Instrument der Selbstkasteiung. Wir wissen doch, dass Besenkammern für Bußübungen aufgesucht werden.

Direpol

In der Besenkammer in den ,,Hilfreichen Tieren", die im Unterschied zu dem latent übergroßen ,,Wahlkampf"-Abstellraum ausdrücklich als Besenkammer bezeichnet wird, steht ebenfalls ein Paar Schuhe.


Coolwater

Zitat von: Direpol[...] die im Unterschied zu dem latent übergroßen ,,Wahlkampf"-Abstellraum ausdrücklich als Besenkammer bezeichnet wird [...]

Allerdings nicht von einem der Hausbewohner.

Nutzen läßt sich das Räumchen ja so oder so. Einen Besen seh\' ich nicht, dafür neben dem Paar Schuh eins von Donalds Gwandln. Nach dem, was Barks uns zeigt, eher eine Kleiderkammer (Garderobe).

Coolwater

Donald verwahrt in seinem Haus viele Kleidungsteile, die er \"nie\" trägt, neben Schuhen etwa einen übergroßen Frack, der ihm gar nicht paßt, wenn er nicht grad einen Schwimmreifen drunter trägt, einen Zylinder und einen Spazierstock. In plötzlichen kniffligen Lagen kann solcher \"Krempel\" überraschend brauchbar sein.



Donalds antiminimalistische Krempelanhäufungsdenkart gefällt mir. In meinem Kleiderschrank habe ich zwei \"Bogart\"-Filzhüte (\"Fedora\"), die ich wahrhaftig noch nie in der Öffentlichkeit getragen habe. Den einen habe ich vor fünfundzwanzig Jahren beim alteingesessenen Hutmacher am Dom für gutes Geld erstanden, da mir damals die Herrenhüte aus der Zeit zwischen, grob gesagt, Capone und Kennedy sehr zusagten. Hab\'s dann aber nie gewagt, mit dem Ding durch die Stadt zu lustwandeln. Den anderen fand ich vor wenigen Jahren in meiner Straße in einer Zu-verschenken-Kiste. Ein tadelloses Stück, sitzt und sieht fast aus wie der teuer gekaufte.

Im Schrank liegen sie gut. Einmal schlägt ihre Stunde. Spätestens wenn der Schuldeneintreiber klingelt.

Coolwater

Die Schuhe, die Donald im Schuldeneintreiberbericht trägt, sind ja recht breit. Deutlich schmaler sind Daisys und Gundels Stöckelschuhe. Gibt es eigentlich Bilder, die Daisy oder Gundel barfüßig zeigen, so daß wir sich sicher wissen, daß sie die gleiche Fußbreite haben (oder eben nicht haben) wie die männlichen Ducks?

Wir haben ja mehr als genug Bilder, auf denen Donald auf seinen \"Zehen\" steht. Die Füße der Ducks sind also nicht steif wie Bretter, sondern lassen sich mindestens an der Stelle gut biegen. Um in schmalere Schuhe zu passen, müßten sie freilich auch zu den Seiten hin biegsam sein. Ich weiß grad nicht, welche Vorstellung ich anheimelnder finden soll: daß eine Daisy oder Gundel die Füße an den Seiten nach oben oder daß sie sie nach unten biegt oder richtiggehend umklappt, einrollt, zusammendrückt, um in die schmalen Weiberschuhe zu passen.

Das sind so die Fragen des Lebens ...

Wär\'s so, daß sie ihre breiten Füße in Schühchen zwängen, die eigentlich nicht für ihresgleichen gemacht sind, wären die entengestaltigen Damen Opfer eines Modediktats. Ob ihre Füße davon dauerhaft Schaden nehmen? Schönheits- und Modediktate und bis hin zu schwersten Körperverformungen und -verunstaltungen gab\'s und gibt\'s auch auf unsrer Welt freilich mehr als geunug.

duck313fuchs

Im Bericht \"Vergeblicher Sieg\" (DD 60, MM 31 1959, TGDD 42 1975) findet Donald mit seinen Füßen keinen Halt in Wasserskies und empfindet seine Füße als zu lappig, siehe:



Man sieht da, daß seine Füße gut zu formen sind...

Coolwater

Zu lappig, sagt Donald. Aber wie weit geht die Lappigkeit? Die Vorstellung, daß Daisy, Gundel und Oma – die gute Oma hab\' ich oben vergessen, die stiefelt aber auch immer in enggeschlossenen schmalen Schuhen durch die Pampa –, die Vorstellung also, daß sie die Füße einrollen wie ich meine Pfannkuchen auf dem Teller, erheitert mich ungemein.

Was lach\' ich so dumm? Wenn es nun so ist?

Es wäre eigentlich gar nicht zum Lachen, wenn die Modenorm in Entenhausen \"befiehlt\", eine Frau, die schön, gepflegt oder auch nur anständig daherkommt, habe Schuhe zu tragen – schmale Schuhe! Vielleicht quälen sie sich wirklich in ihre schmalen Schuhe, die entengestaltigen Frauen, und daß wir sie nicht weinen sehen und sie nicht klagen hören, ist nur, weil diese Norm so sehr verinnerlicht ist in dieser Kultur, daß auch die Leidenden das Leid nicht mehr sehen.

Der Möglichkeiten sind drei:

Erstens: Daisy, Oma und Gundel haben von Natur aus deutlich kleinere Füße als die Männer. Hier drängt sich der Gedanke auf, daß kleinere – das heißt vor allem: schmalere – Füße bei weiblichen Entengestaltigen möglicherweise ein Geschlechtsmerkmal zweiten Ranges sind. Oder aber die Füße der weiblichen Entengestaltigeren sind vielleicht im Durchschnitt deutlich kleiner (schmaler) als die der Mannsbilder – so wie in unserer Welt innerhalb einer abgegrenzten Teilbevölkerung der Menschheit die Männer im Durchschnitt wohl immer etwas größer sind als die Frauen, auch wenn es kein Kunststück ist, aus jeder Bevölkerung Riesinnen einerseits, Zwerge andererseits zu ziehen.

Zweitens: Die Weiber haben breite Füße wie die Männer. Wenn die entengestaltigen Frauen in ihre Schuhe steigen, wird gequetscht, gestaucht, eingerollt, gefaltet oder umgeklappt, aber sobald\'s wieder rausgeht aus den Tretern, nehmen die Füße wieder ihre natürliche Form an.

Drittens: Die entengestaltigen Frauen haben von Natur aus Füße wie die Männer, aber durch die übermächtige Schönheitsnorm werden die Frauenfüße von klein auf in die engen Schuhe gezwungen, so daß die Füße künstlich dauerhaft zerformt sind. Kennt man in unserer Welt von den \"Chinesinnenfüßchen\".

Die Frage ist, ob wir Daisy, Oma oder Gundel irgendwo bei Barks baren Fußen sehen. Hat eine von ihnen dann Füße \"wie Donald\", trifft zumindest für sie wohl klar Nummer zwei zu: Fuß formt sich in den Schuh ein und entformt sich wieder, wenn er rausschlüpft. Gibt\'s nicht wenigstens von Daisy ein Bild, das sie am Strand oder beim Schwimmen zeigt?

Eben habe ich den Haiebericht mit Blick auf die Füße der entengestaltigen Dame besehen. Man will\'s nicht glauben, aber das Weibsstück hängt, wie\'s aussieht, tatsächlich die ganze Zeit mit engen geschlossenen Schuhen am Strand ab – auch beim Gang ins Wasser! Das spricht für die Annahme, daß in Entenhausen eine entengestaltige Frau stets (?) enge schmale Schuhe anhaben muß, um vollkommen \"schön\" zu erscheinen, daß die die platten, breiten \"Entenfüße\", die sie möglicherweise alle mehr-weniger ausgeprägt haben, bei Frauen als häßlich gesehen werden.


Ab ins Wasser, schwimmen – natürlich in Schuhen, wie sonst? :D




Schuhfreie Entenplattfüße dagegen bei der \"Freundin\" der Neffen (fällt mir grad nicht ein, wie die bei Fuchs heißt, und mag nicht vom Sofa aufstehen und nachschauen; die Amibilder hab\' ich im Netz geklau...bt)! Aber die wirkt nicht, als würde sie sich viel um Modediktate scheren, jedenfalls ist sie wohl weniger um ihre \"schöne\" Erscheinung bedacht als die andere.




Offenkundig ein Färbefehler. Für mich is dat\'n Schuh, immer noch!


paTrick

Der \"Färbefehler\" zieht sich allerdings durch:


Gleiche Seite: Donald läuft durch Sand, Fuß stark durchgebogen, Abdruck aber extrem flach. Plattfüße?