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Donaldbild

Begonnen von jm1504, 12. Nov. 2023, 17:36:39

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Das Schwarze Phantom

Donald hält Reißverschlüsse übrigens für idiotisch: \"Die sind nicht betriebssicher.\"


Theodora Tuschel

Interessante Beobachtung, das mit den fehlenden Reißverschlüssen. Ich habe mal ein paar Kleidungsstücke gesichtet, bei denen man im Anthropoversum Reißverschlüsse erwarten würde. Aber in Anaversum wird offenbar lieber geknöpft.

Zum Beispiel bei Pilotenkleidung:

  WDC 34

oder bei einer arktistauglichen Outdoorjacke:

  FC 408

Selbst Kampfanzüge schließen mit Knöpfen - höchst unpraktisch!

  US 62

Bei Overalls ist überhaupt kein Verschluss zu erkennen:

  WDC 222

... weder vorn noch hinten.

  WDC 192

  WDC 192

Curiouser and curiouser!

duck313fuchs

....auch im Großen Wollina findet sich kein Hinweis zu Reißverschluß, also dürfte es in Entenhausen auch keine geben....

Coolwater

Zitat von: \"Theodora Tuschel\"Selbst Kampfanzüge schließen mit Knöpfen - höchst unpraktisch!

Ich bin nach wie vor überzeugt, auf Stella Anatium kennt man Reißverschlüsse. Der Beleg aus dem Klondykebericht ist unschlagbar.

Doch ich vermute, sie sind weniger verbreitet als in unserer Welt. Es ist was dran, daß Reißverschlüsse \"nicht betriebssicher\" sind. Solange ein Reißverschluß funzt, wie er funzen soll, ist er praktisch und wunderbar. Sobald ein Reißverschluß klemmt oder ganz kaputt ist, verflucht man die Dinger. Einen Reißverschluß auszutauschen ist wesentlich aufwendiger, als einen neuen Knopf anzunähen. Wahrscheinlich hat jeder von uns schon mal Kleidungsstücke weggeworfen, die eigentlich noch gut waren – aber der Reißverschluß war im Arsch. Bei abgerissenen Knöpfen verfährt man anders.

Zudem: Ist der Reißverschluß kaputt, ist\'s der ganze Verschluß. Dagegen ist in der Regel zu einem Zeitpunkt nur einer von mehreren Knöpfen \"kaputt\" (in der Regel abgerissen), ein Knopfleistenverschluß kann bei einem fehlenden Knopf aber grundsätzlich noch \"betrieben\" werden.

Womöglich hat man in Entenhausen das Grundproblem mit den Reißverschlüssen erkannt und daraus den Schluß gezogen, sich als Gesellschaft nicht zu abhängig von den Dingern zu machen. Vielleicht sind sie richtiggehend verpönt (\"Ieeh, ein Reißverschluß!\").

Theodora Tuschel

Ich vermute, es gibt in Entenhausen durchaus Reißverschlüsse, sie sind nur nicht sichtbar. In unserer Welt sieht man Reißverschlüsse z.B. an Hosen, Jacken oder Taschen ja auch nicht, weil sie in der Regel durch eine Stoffleiste verdeckt sind. Das ist sinnvoll, weil der Reißverschluss dadurch nicht Staub und Wettereinflüssen ausgesetzt ist und funktionsfähig bleibt. Bei kalten Temperaturen (Outdoorjacken, Zelte) ist die Klappe besonders wichtig, weil der bloße Reißverschluss Wind und Kälte durchlassen würde.

Dass in Entenhausen Knöpfe bevorzugt werden, ist - von außen gesehen, also pseudodonaldistisch - vielleicht mit der Entstehungszeit der Berichte zu begründen. Reißverschlüsse waren in den 1950er Jahren viel weniger üblich als heute. Da wurde noch viel mehr geknöpft. Zelte z.B. wurden geknöpft, da gab es keine Reißverschlüsse. Auch Jeans wurden lange geknöpft, wie auch Anzughosen für Herren. Wie das heute ist, weiß ich nicht (bin ja ein anständiges Fräulein).

Coolwater

Zitat von: \"Theodora Tuschel\"In unserer Welt sieht man Reißverschlüsse z.B. an Hosen, Jacken oder Taschen ja auch nicht, weil sie in der Regel durch eine Stoffleiste verdeckt sind. Das ist sinnvoll, weil der Reißverschluss dadurch nicht Staub und Wettereinflüssen ausgesetzt ist und funktionsfähig bleibt.

Man will in der \"klassischen\" Mode Reißverschlüsse auch bewußt verbergen, also mit einer Stoffleiste überdecken, weil man sie nicht als schön empfindet. Das ist mit Knöpfen völlig anders. Die sind Gestaltungsbestandteile der Kleidung, oft genug bloße Gestaltungsbestandteile, mit denen sich gar nix knöpfen läßt (so bei den drei sinnlosen Knöpfen an den Ärmelenden von Anzügen, ein Mode-\"Atavismus\", oder bei der einen Knopfreihe von doppelreihigen Anzügen und Mänteln). Der Knopf begleitet den Menschen und seine Gewandung schon seit Jahrtausenden, wohingegen der Reißverschluß ein moderner Emporkömmling ist.

In der Lack-und-Leder-Szene, auch etwa bei Rockern, Bikern, Punks, in der Gothic- oder Technoszene kennt man nun Reißverschlüsse als Gestaltungsbestandteile, teils sogar als bloße Gestaltungselemente, als \"Applikationen\", die ausschließlich Zier sind. Aber ich sag\' mal so, daß man von solchen Szenen und Moden in Entenhausen wenig sieht. Falls es in Entenhausen Lack-und-Leder-Fetischisten, Rocker, Biker, Punks, Gruftis, Raver gibt, hielt es Barks jedenfalls nicht für nötig, groß darüber zu berichten. Unterm Strich ist die Entenhausener Mode \"klassisch\", ähnelt der Mode in unserer Welt Mitte des 20. Jahrhunderts. Klassisch aber heißt: Reißverschlüsse putzt man nicht raus, sondern versteckt sie.

Ostsibirischer Korjakenknacker

Zitat von: CoolwaterWahrscheinlich hat jeder von uns schon mal Kleidungsstücke weggeworfen, die eigentlich noch gut waren – aber der Reißverschluß war im Arsch.

Nein.
Wenn das Teil an sich noch gut ist und auch qualitativ ok, bringe man es zu einem Schneider oder einer Schneiderin, sowas gibt es auch noch in unserem Universum ... die nähen umgehend und um vergleichsweise einen Hungerlohn einen neuen Reissverschluss ein.

Aber wahr ist: Knopf geht einfacher.
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Frieden für die Ukraine!

Grkztrrrschwrzkajaaaa!

Coolwater

Zitat von: \"Theodora Tuschel\"So bietet Dr. Kuakelbein Blinddarmoperationen wahlweise Standard, \"mit Reißverschluss\" und \"nur vulkanisiert\" an (Wiedersehn mit Klondyke, FC 456).

Medizinische \"Reißverschlüsse\" nach OPs gibt\'s auch bei uns: https://idw-online.de/de/news67636 War mir gar net so bewußt. Mit Krankheiten, Operationen und so weiter befasse ich mich nicht mehr als nötig.

Mich schlägt des Medizinmanns wunderlicher Name \"Kuakelbein\" in den Bann. \"Ua\"! Welch ein merkwürdiger Zwielaut! Man sieht den Namen ja nur recht klein geschrieben auf dem Doktordiplom. Ich hab\' jetzt mal volle Pulle ins Bild hineingezoomt, ob auch eine andere Lesart denkbar ist. Aber wie man guckt und glotzt: Da steht \"Kuakelbein\".

Ich habe eine Vermutung, die ich selbstverständlich nicht weiter belegen kann. Hier also die Coolwatersche Kuakelbeinvermutung: Aus einem anderen Bericht ist der Medizinmann-Name \"Quakelbein\" überliefert. Und ich schätze, auch für Kuakelbein hat in Fuchsens Typoskript \"Quakelbein\" gestanden. Die Beschriftung im Bild dann ausgeführt hat ja nicht sie selbst. Wie man sieht, ist die Beschriftung \"DR. KUAKELBEIN\" aber nicht mal schnell hingerotzt, sondern wirklich schön sauber ausgeführt, mit Schrägstellung der Buchstaben. Aber nicht nur, wenn man was hinrotzt, sondern grad auch wieder dann, wenn man sich bei einem Tun unheimlich geistig sammelt, können einem die dümmsten Fehler unterlaufen, und man merkt\'s nicht.

Wenn man so ganz langsam und unter größter geistiger Spannung Buchstaben zieht, verliert sich für einen in dem Augenblick der Wortzusammenhang. Man sieht in dem Augenblick Einzelbuchstaben als geometrisch-ästhetische Gebilde. Ich weiß noch, wie meine Schwester ganz sorgfältig, sauber und wunderhübsch ihre Schulhefte beschriftete. Und was stand dann drauf mit liebevoll gezogenen Zierbuchstaben? \"FRANZÖSCH\" und \"GESCHTE\". \"Kuakelbein\": \"Q\" und \"K\" haben den gleichen Lautwert, da ist man schnell ins Fettnäpfchen getreten – und merkt\'s nicht mal, sonst tät\'s man berichtigen. Wahrscheinlich hat dann aufs Diplom keiner mehr so genau draufgeguckt.

Und so steht da ins Buch der Geschte eingetragen für alle Zeiten: \"Dr. Kuakelbein\".


Das Schwarze Phantom

Dr. Kuakelbein hat im übrigen noch einen Berufskollegen mit der korrekten Schreibweise \"Quakelbein\" - siehe \"Der Schlafwandler\" (TGDD 38, S. 43). ;)

Orville Orb

Lieber JM,

danke für deine schöne Zeichnung, und dass du sie mit uns teilst.

Ich habe eine zeitlang ganz viel Donald Duck und Dagobert gezeichnet, und wollte auch selber mal ein professioneller Disney-Zeichner werden. Ist leider nichts draus geworden.

Meine Zeichnungen lagern aber bei meinen Eltern zuhause. Vll. kann ich an Weihnachten mal ein paar Zeichnungen hochladen.

Liebe Grüße

Moriz

Coolwater

Wie ausgeführt halte ich \"Kuakelbein\" für eine Fehlschreibung des Beschrifters.

Hier was vom und für den äußeren Donaldismus: Es gab einen Gesandtschaftsarzt Wilhelm Quackelbein (seltener auch: Quakelbein), der 1561 in Konstantinopel der Pest erlag: https://books.google.de/books?id=s5K6aal8HU0C&pg=PA521&lpg=PA521&dq=%22wilhelm+quackelbein%22&source=bl&ots=tsqJzocEzF&sig=ACfU3U3Iy9t2n9iNFdhRyb4fIp3rkxfLoQ&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwijycTjhtiCAxW5gv0HHaR1BpMQ6AF6BAgKEAM#v=onepage&q=%22wilhelm%20quackelbein%22&f=false

Die Fuchs hat sich ja alles mögliche reingezogen (Bücher meine ich). Gut möglich, daß sie irgendwo mal, vielleicht in einer geschichtlichen Darstellung der Türkenkriege oder in einem Roman darüber, auf den Medizinmann gestoßen ist und seinen Namen als \"witzigen\" Namen eines Arztes im Kopf (oder Notizbüchlein) behalten hat.

Der Sumpfgnom

Zitat von: CoolwaterKuakelbein\": \"Q\" und \"K\" haben den gleichen Lautwert, da ist man schnell ins Fettnäpfchen getreten –

Ja, aber es macht einen Unterschied, ob wir \"Qu\" oder \"Ku\" verwenden. \"Qu\" wird Kw ausgesprochen (außer bei \"Quarantäne\"), \"Ku\" bleibt immer Ku.

Vielleicht heißt der Herr Doktor ja tatsächlich Ku-a-kel-bein - und nicht Kwa-kel-bein.

Coolwater

Der Lautwert vom \"u\" muß nicht bekümmern. Wenn man langsam und mit Bedacht jeden einzelnen Buchstaben zieht, hat man schnell plötzlich keinen Blick fürs Ganze. Siehe die mißlungenen Heftbeschriftungen meiner Schwester.

Bei der Beschriftung des Diploms war\'s wohl schwierig, den Namen sauber auszuführen, weil\'s so klein ist. Vielleicht hat der Beschrifter beim Übertragen vom Fuchsoskript sich selbst laut vorgesagt: \"Deeee – Eeeer – Punkt – Kuuuu\". Und schreibt dann wahrhaftig \"KU\" statt \"QU\". Oder er hat die Mitlaute sich selbstlautlos vorgesagt: \"Dh\' – Rr\' – Punkt – Kh\' – Uuuuu\". Da verunfallt ein \"Q\" auch leicht zum \"K\".

Den Namen \"Kuakelbein\" macht der Fehlschreibung gerade so verdächtig, daß es die Laut- oder Buchstabenfolge \"ua\" im Deutschen gar nicht gibt. Außer natürlich 1. in Fremdwörtern (\"dual\"), 2. bei Wortzusammensetzungen (\"Stauanfang\") und 3. eben in der besonderen Buchstabenfolge \"qua\" (mit abweichendem Lautwert des \"u\"). Davon abgesehen scheint \"Kuakelbein\" aber durchaus ein deutscher Name zu sein (\"-bein\"!). Und daß dann in einem anderen Bericht wahrhaftig noch ein anderer \"Dr. Quakelbein\" seine Visitenkarte abgibt, setzt meinem Verdacht die Kirsche aufs Sahnehäubchen.

Der Sumpfgnom

Als Grund einen Schreibfehler des Letterers anzunehmen, erscheint mir zu simpel. Dann könnte man ja alle möglichen Unstimmigkeiten mit Schreib- oder auch Zeichenfehlern begründen (\"Da ist dem Barks der Stift ausgerutscht.\").

Vielleicht hieß Kuakelbein ja mal Quakelbein, aber ein Standesbeamter hat beim Beurkunden was anderes aufgeschrieben. Kommt in unseren Landen gar nicht mal so selten vor, da wird ein Meier gerne mal zum Meyer. Merkts keiner, heißt man dann so. Zack! Schwarz auf weiß mit Stempel vom Amt kann ja gar nicht falsch sein. Das wieder korrigieren zu lassen, kann durchaus Probleme bereiten. Vielleicht hatte der alte Kuakelbein dazu keine Lust und hat den Namen dann so gelassen ...

Theodora Tuschel

Standesämter sind in Entenhausen meines Wissens nicht bekannt. Heiraten tut man zwar, aber es gibt keine Hinweise, wie das verwaltungsrechtlich geregelt ist. Beamte gibt es in Entenhausen allerdings, samt der bekannten Vorurteile gegen diese Berufsgruppe. Auch Stempel gibt es, vor allem bei der Post, aber nicht nur. Ebenso sind Behörden (Ämter) bekannt. \"Aber mit Ämtern ist schwer zu verhandeln\", heißt es in \"Moderne Zeiten\" (US 15/4). Die Vermutung des Sumpfgnoms hat also einiges für sich.