DD 165 und MifüMi 154

Begonnen von Der Sumpfgnom, 20. Mai. 2023, 09:56:35

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Der Sumpfgnom

DD und MifüMi sind fertiggestellt. Sie müssen jetzt noch gedruckt, eingetütet und verschickt werden. Wann sie in den Briefkästen landen werden, kann ich noch nicht sagen. Vermutlich irgendwann im Laufe des Juni.

Ostsibirischer Korjakenknacker

Eine gute Nachricht zum Wochenende! Danke dem Sumpfgnom!
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Frieden für die Ukraine!

Grkztrrrschwrzkajaaaa!

duck313fuchs

...wenn ich schon mal was gewinne:


Herr Zeilinger

Wenn ich nicht schon von Natur aus so blass wäre. Ich würde jetzt vor Neid erblassen.

Der Sumpfgnom

Wie ich aus gut unterrichteten Kreisen gehört habe, sind die Werke gedruckt und liegen zum fröhlichen Eintüten bereit. Entstaubt schon mal eure Briefkästen.

Beppo

Hab schon schönere DD-Cover gesehen.
Grunz!
Beppo

Ein Kojote ist und bleibt ein Hühnerdieb!

Der Sumpfgnom

Zitat von: BeppoHab schon schönere DD-Cover gesehen.

Und das ist auch gut so. Warum, wird sich klären, wenn du den DD aufmerksam durchliest ...

B)

Oma Duck

Rechtzeitig zum Wochenende angekommen. Freu!

McDuck

DD 165 angekommen, ich lese mit großem Erstaunen den Satz im Kongressbericht (S. 6): \"Um dies etwas gewagte Gedankengebäude zu untermauern, musste Jakob Breu auch auf apokryphe Schriften (Jippes) rekurrieren.\"
Ich möchte mich dagegen verwehren, dass hier meine wissenschaftliche Lauterkeit angezweifelt wird. Gemäß Wessely sind alle Werke kanonisch, die Barks zumindest zum Teil mitgestaltet hat, und deuterokanonisch, bei denen das Konzept noch von Barks und die Übersetzung von Fuchs stammt. Dies ist bei \"Kulturkampf in Entenhausen\" zweifelsfrei der Fall, das deswegen auch aus guten Gründen bereits in die Forschung eingeflossen ist (z.B. für den Stadtplan). Dieser Bericht ist NICHT apokryph! Er wurde nunmal leider Gottes von Jippes ausgearbeitet, aber anhand von Barks\' Skizzen. Wenn Barks selber fertig gezeichnet hätte, bräuchten wir gar nicht mehr über Kanonizität zu diskutieren. In dem hypothetischen Fall wäre völlig klar, dass das Medium nur Informationen weitergegeben hat. Warum sollen wir mit \"Kulturkampf in Entenhausen\" anders verfahren, als Konzept und Text des Werkes als verwendbar zur wissenschaftlichen Argumentation einzustufen und daraus Thesen ableiten zu können?

Das \"etwas gewagte Gedankengebäude\" nehme ich als Kompliment.

Coolwater

Die \"Jippesberichte\" sehe ich gleichfalls als \"kanonischer\" als zum Beispiel Dumbo oder Daisys Tagebuch. Bei den ersten hat Barks die \"Story\" plus Vorzeichnungen geliefert, die dann vom Jippes, um dessen Rolle mal ganz auf die eines zeichnerischen Eckermännchens hinabzudrücken, sozusagen sauber nachgezogen wurden. Bei Dumbo und Daisy war indes des Pudels Kern nichtbarksisch, und der Barks hat den Pudel noch etwas hinfrisiert und schuf eben des Pudels Bild.

Fürs Auge, das nicht weiß, woher ein Bericht kommt, scheinen Dumbo und Daisy barksfülliger als Jippes-Fieselschweif. Aber \"nur \'Geschichte\' von Barks\" – für mich steht\'s im Rang über \"nur Zeichnungen von Barks\". Das gölte auch dann, wenn wir die barkshaften Jippes-Tuschungen nicht hätten, sondern uns mit den Strobl- und Wright-Tuschungen der Spätberichte begnügen müßten.

Ich halte auch Piratengold für sagenhaft. \"Story\" von irgend\'nem komischen Film und die Zeichnungen zur Hälfte nicht von Barks. Als \"Bericht\" liegt Piratengold im Urnebel.

Orville Orb

Stimme McDuck und Coolwater zu. Wobei man natürlich auch über den Stellenwert der Berichte streiten kann, zu denen Barks nur die Zeichnung beigesteuert hat. Im Prinzip wären ja die Zeichnungen echt, die Handlung aber nicht. Aber man kann die Handlung ja nicht von den Zeichnungen trennen, was dann dafür spräche, dass auch die Handlung einen wahren Kern haben muss.

Grundsätzlich vertrete ich die Ansicht, dass keine der Notizen, Skizzen, Zeichnungen, Gemälde, etc. von Barks, die auf das Duck-Universum referieren, einfach nur erfunden ist. D.h. auch die Gemälde gelten meiner Meinung nach mindestens als deuterokanonische Quelle.

Coolwater

Zitat von: \"Orville Orb\"Wobei man natürlich auch über den Stellenwert der Berichte streiten kann, zu denen Barks nur die Zeichnung beigesteuert hat. Im Prinzip wären ja die Zeichnungen echt, die Handlung aber nicht. Aber man kann die Handlung ja nicht von den Zeichnungen trennen, was dann dafür spräche, dass auch die Handlung einen wahren Kern haben muss.

Echte Zeichnungen, keine echte Handlung. Grundsätzlich ging\' das schon, und zwar so: ein beliebiges Oma- oder Daisystück, \"nur \'Zeichnungen\' von Barks\". Die Handlung ist nicht echt, aber das \"Szenenbild\", der \"Hintergrund\", die \"Ausstattung\" sind\'s: Omas Hof, die Umgebung, Daisys Haus, die Straßen Entenhausens. Barks wußte schließlich bestens Bescheid auf Stella Anatium, für ausgedachte Geschichten um Daisy und Oma braucht er da nix (oder nur wenig) aus der Einbildung zuzutun, sondern er kann solche Fabelstückchen an den wirklichen Orten spielen lassen.

Ist wie mit der Geschichte vom Franz Biberkopf. Ist nie geschehen, den Franz hat\'s nie gegeben. Aber den Alexanderplatz gibt\'s.

Die Oma und die Daisy gibt\'s natürlich echt, sie sind durch unzweifelhafte Barksberichte ausgiebig belegt. Aber zum Beispiel der Guido Gockel nicht und auch nicht der Dumbo (dessen Nichtsein ich begrüßen würde), die nur je einmal in diesen Stückchen ihre Visitenkarten im Barkswerk hinterlassen. Omas Hof und Daisys Haus sind der Alexanderplatz, und Guido Gockel und Dumbo, das sind Franz Biberköpfe.

Ich leg\' nicht meine Hand ins Feuer dafür, daß es so ist. Aber man kann\'s so sehen.

Donald

Ich bin der Meinung, daß der Empfang bei Barks ganz einfach mit zunehmendem Alter störempfindlicher wurde und/oder er sogar die Übertragungen schlechter sehen konnte.
Deshalb ist leider so einiges, an dem Barks Ende der Sechziger irgendwie beteiligt war, auch echter Murks.

Coolwater

Zitat von: DonaldDeshalb ist leider so einiges, an dem Barks Ende der Sechziger irgendwie beteiligt war, auch echter Murks.

Beim Fieselschweifspätwerk ist für mich am verstörendsten, wie sich Dagobert aufführt und – wegen Unwichtigkeiten – als ein schon ins Bösartige gehender Feind seiner Neffen und ihres Trupp auftritt. Man könnte meinen, jemand habe bei ihm irgendeinen Schalter umgelegt. Oder ausgeknipst.

Die Sache böte freilich Stoff, händereibend irgendwelche spinnerten Erklärungen auszuhecken. Ist der Alte auf Drogen? Durch einen Doppelgänger ersetzt worden? Hat er eine Persönlichkeitsveränderung durch einen Hirnschaden erlitten?

Man weiß so wenig. Das Spinnen ist des Donaldisten Lust.

McDuck

Zitat von: DonaldIch bin der Meinung, daß der Empfang bei Barks ganz einfach mit zunehmendem Alter störempfindlicher wurde und/oder er sogar die Übertragungen schlechter sehen konnte. Deshalb ist leider so einiges, an dem Barks Ende der Sechziger irgendwie beteiligt war, auch echter Murks.

Da stimme ich zu. Und nicht nur die Ende-60er-Jahre-Berichte, sondern auch in früheren \"Berichten\" sehr zweifelhafter Kanonizität (Dumbo u.Ä.) kann man so manchen Murks sehen. Aber auch in Zeiten größter Murks-Produktion haben wir doch den ein oder anderen hervorstechenden Bericht, woder Empfang wohl noch ganz gut lief (man denke etwa an den Münster-Bericht).
Vorläufig und ohne gute Theorie zur Übertragung und zum Empfang bei Barks/Fuchs ist der Begriff \"Murks\" aber für mich noch kein sinnvolles Ausschlusskriterium.

Zitat von: CoolwaterDie Sache böte freilich Stoff, händereibend irgendwelche spinnerten Erklärungen auszuhecken. Ist der Alte auf Drogen? Durch einen Doppelgänger ersetzt worden? Hat er eine Persönlichkeitsveränderung durch einen Hirnschaden erlitten?
Hypnosepistole? Schwarzer Kasten? Außeranatische? Oder schlicht Verbitterung im Alter aufgrund uns unbekannter Ereignisse, wie man es auch in \"Die Mutprobe\" konstatieren könnte?
Übrigens bemerkenswerte Ähnlichkeiten des Fieseldagoberts zu dem Ende der 1940er und der frühen 50er (\"Wie gewonnen, so zerronnen\", \"Wehe dem, der Schulden macht\"). Barks bog sich das selbst zurecht und verwies da auf Fans, die ihm in Briefen gesagt hätten, dass sie den fiesen Dagobert in den eben genannten Berichten geschätzt hatten. Richtig ist wohl, dass Barks die neuen (teils gestörten) Übertragungen des Fieseldagoberts nicht mehr richtig einordnen konnte.