Kleiner Trost: Wir sind nicht alleine

Begonnen von paTrick, 26. Jan. 2023, 12:58:44

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Ostsibirischer Korjakenknacker

Erfreuen wir uns an unseren Kongressen, solange wir sie noch machen dürfen ...

*seufz*
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Frieden für die Ukraine!

Grkztrrrschwrzkajaaaa!

Kassenwart

Nein, es tröstet nicht! Es zeigt, dass sich der Wahnsinn der Sprachveränderung historischer Texte wie ein Flächenbrand immer weiter ausbreitet.Und dabei behaupte ich, dass es Minderheiten sind, die diesen ernormen Einfluss ausüben, so dass Wirtschaftsunternehmen Angst bekommen, dass sie Nachteile haben werden, wenn sie dem nicht folgen.

Ich fühle mich inzwischen an \"1984\" erinnert, wo immer die alten Nachrichten auf die gerade aktuellen Narrative und Wortwahlen angepasst werden...
Ganz schlimm!

Der Sumpfgnom

Ich bin ja mal gespannt, wann Wilhelm Busch verboten wird. ,,Fipps der Affe" oder ,,Die Rache des Elefanten" sind demnach purer Rassismus. Da ist Barks noch harmlos.

Coolwater

So gab die schottische Universität Aberdeen eine Trigger-Warnung für Peter Pan heraus – das Werk könne \"emotional herausfordernd\" sein. An der Universität Chester wird vor der Lektüre von Harry Potter gewarnt: Diese könne zu \"schwierigen Gesprächen über Geschlecht, Rasse, Sexualität, Klasse und Identität führen\". https://www.oe24.at/welt/woke-alarm-britische-unis-warnen-vor-harry-potter-und-peter-pan/542324975

Britische Hochschulen – Orte, an denen erwachsene Menschen Wissenschaft betreiben – sehen es als nötig, ihren Hochschülern – erwachsenen Menschen, die sich dort den Wissenschaften widmen – für das Lesen von Peter Pan und Harry Potter Warnhinweise zu geben ...

\"Was tun?\" sprach Lenin. Nun, den Sessel zurechtrücken, die Bierdosen kaltstellen und die Tüte Erdnußlocken bereitlegen. Da geht noch mehr.

Beppo

Es wird viel zu wenig gewarnt. Die Bibel, der Struwwelpeter, das Zeitunghoroskop, lauter gefährliche Lektüren. Wenn die nächste grüne Ministerin an das Buch Josua glaubt, werden wir der Ukraine Posaunen statt Leoparden liefern.
Grunz!
Beppo

Ein Kojote ist und bleibt ein Hühnerdieb!

Ostsibirischer Korjakenknacker

Der Vergleich hinkt, mein Guter ...

Das mit den Posaunen wurde seinerzeit von einer deutlich höheren Autorität angeordnet, als es eine noch so grüne MinisterIN je sein könnte :)

Andererseits: Wie wir wissen, können Posaunen zumindest psychologisch massive Wirkung haben. Insofern vielleicht keine schlechte Idee ...
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Frieden für die Ukraine!

Grkztrrrschwrzkajaaaa!


Donald

Da lobe ich mir Entenhausen, wo ein erwachsener Mann sich noch verkleidet als Mädchen vom Sportverein auf die Straße trauen kann.

gerold wallner

Dazu ein Zitat aus einem Artikel von mir:

In diesem Fall wird Solidarität zum paternalistisch korrekten Verhalten umgemodelt und der Bevölkerung ganz im Sinn von newspeak eine semantische Gleichschaltung eingetrichtert, die sogar rückwirkend angewandt wird. Aus Efraim Långstrump (Langstrumpf), dem Vater Pippis, wird dann in den 2010er Jahren ein Südseekönig, weil der Negerkönig der 1940er nicht politisch korrekt ist – wobei man sich an Neger stößt, nicht an König, und die kolonialen Vorstellungen weißer Überlegenheit weiterhin im Kinderbuch transportiert werden.

Coolwater

Zitat von: BeppoEs wird viel zu wenig gewarnt.

Der Endpunkt, an dem die Triggerei sich selbst ausgehebelt hat, ist erreicht, wenn alles, jegliches Text-, Bild- oder Tonwerk, mit einer Warnung versehen wird. Die Bibel ebenso wie der Barksbericht oder die Bedienhinweise für einen Bartscherer.

Es wäre schlüssig. Wie ich die Sache verfolge, sind es nicht sachliche Gesichtspunkte, die im Zweifel und letztgültig entscheiden, ob etwas als anstößig zu gelten habe. Den Ausschlag für das Letzturteil gibt, daß sich jemand durch irgend etwas verletzt, beleidigt, geschockt, erschüttert und so weiter fühlt – oder behauptet, es zu sein. Die Gegenbeweislast ist dem zugeschoben, der des Verletzens, Beleidigens, Schockens, Erschütterns und so weiter angeklagt ist. Damit aber die Arschkarte. Wer anders beweise, daß ich dies oder jenes fühle oder nicht fühle. Kann niemand.

Man erledigt die Angelegenheit am gewandtesten, indem man alles mit einem Triggerschild versieht. \"Obacht! Das folgende kann Darstellungen enthalten, die jemand als anstößig empfinden kann.\" Wer sich dann noch verletzt fühlt, wovon auch immer, ist ja gewarnt worden.

Jene britischen Unis sind vielleicht besonders schlau. Genauso der Ehapa-Verlag. Guckt nur genau hin im neusten TGDD. Seite 4, zwischen Impressum und Service-Box. Da wird gewarnt. Wer\'s überliest und beim ersten Wutausbruch Dagoberts gegenüber Donald auf Seite 10 (\"nicht korrekte Behandlung von Menschen\") einen Heulkrampf kriegt, ist selber schuld.

Beppo

> Guckt nur genau hin im neusten TGDD. Seite 4, zwischen Impressum und Service-Box. Da wird gewarnt.

Ich glaube, es ist eindeutig: Mit der Schriftgröße wollen die Ehapas demonstrieren, dass sie der Sheriff aus Amerika mit dem Sixshooter gezwungen hat, diesen Text zu veröffentlichen.
Grunz!
Beppo

Ein Kojote ist und bleibt ein Hühnerdieb!

Theodora Tuschel

Das glaube ich auch. Wie nennt man das auf amerikanisch: Shotgun editing?

Coolwater

Zitat von: \"Theodora Tuschel\"Shotgun editing?

Ich kann nix machen, und es wird bis zum Ende meines Lebens so sein: Wenn ich das Wort \"shotgun\" höre, muß ich sofort an diese Weglachszene aus The Breakfast Club denken: https://www.youtube.com/watch?v=UiR30ksh8Qw

Die Szene (und der ganze Film) brauchte heut natürlich auch ein Riesenwarnschild ...