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Mummelgreis

Begonnen von Kalle Anka, 3. Mai. 2003, 12:13:17

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Daunensteert

Werter Kollege Basso B.!
Bachkantaten? Gerne! Besonders gerne \"Ich will den Kreuzstab gerne tragen\", für den 19. Sonntag nach Trinitatis gedacht, mit einer sehr donaldisch wirkenden ersten Arie: \"Da leg ich den Kummer auf einmal ins Grab, da wischt mir die Tränen der Heiland selbst ab\". Am liebsten: \"Ich hatte viel Bekümmernis\" für den 3. Sonntag nach Trinitatis.
Die meistüberschätzten Pop - Musiker hingegen sind:
1. Jimi Hendrix (skrietsch) nicht zu ertragen2. Die Doors (gähn) nicht zu gebrauchen
3. Janis Joplin (krächz) nicht zu beschreiben
Alles nur unter massivem Drogeneinfluß zu ertragen.
Allerdings kenne ich eine Dame, die mal in Darmstadt in einer WG wohnte. Eines Tages in den frühen 70ern wollte sie mal auf Klo gehen, konnte aber nicht, weil Frank Zappa mit ihrer Mitbewohnerin in der Badewanne saß. Das nenne ich Schicksale. Erschütternd sowas.
Chronisch unterschätzte Musiker:
1. Elvis Costello
2. Bix Beiderbecke
3. Georg Philipp Telemann

Es grüßt Daunensteert

(der des Kollegen Coolwater Ausführungen, abgesehen von der Vorliebe für Cargo- und sonstige Berufsjugendlichenhosen, unterschreibt)
Zu Hamsterhosen (Fubu etc.) muß ich folgenden soziologischen Exkurs anfügen: Eine Mode behält in Jugendkreisen genau solange ihre Modernität,
bis sie von den Erwachsenen akzeptiert oder gar übernommen wird. Da nun ALLE Erwachsenen diese XXXXXXXXXL-Hosen absolut eklig finden, sie niemals tragen würden und sogar aggressiv werden, wenn sie Jugendliche darin herumschlurfen
sehen, besteht mittelfristig leider keine Chance, die Hamsterhosen aus dem Weichbild der Städte verschwinden zu sehen.
Es sei denn, ältere Damen gehen dazu über, zu ihren Enkeln zu sagen: \"Ach, Kevin/Marian/Sebastian, was hast du da für eine schicke, ordentliche Hose an!\"

Coolwater

Ich muß hier doch in bezug auf die Widerrede des Herrn Bompopoff anmerken, daß ich ausdrücklich von POPULÄRMUSIK, also von der Musik der \"Jugendkulturen\" seit den - sagen wir - 50ern sprach. Zu behaupten, ich hätte im Jahre 1984 den Höhepunkt der abendländischen Musik aller Jahrhunderte erblickt, wie mir vorgeworfen wird, ist absurd. Haydn und Händel, Beethoven und Bach, Brahms und Mozart, Wagner und Verdi ist eine völlig andere Sache bzw. Ebene, die mit meinem Beitrag überhaupt nichts zu tun hat. Es war von der natürlichen Überlegenheit der Populärmusik - also dessen, was im CD-Laden allgemein unter \"Rock/Pop\" fällt - der 80er und 90er über der der 60er und 70er die Rede, von nichts anderem.

(@ Daunenstert: Meine Cargo- und Armeehosen haben übrigens normale Größen. Die Fesselballon- und Zirkuszelthosen, die bei jedem Schritt bis zu den Knien und Knöcheln hinunterrutschen, verdamme ich ebenfals.)

Basso Bompopoff

Verehrter Daunensteert,
\"Beatles oder Stones\": dieses seinerzeit geforderte Glaubensbekenntnis war schon damals albern, und es geht mir nicht darum, irgendjemanden von irgendwelchen Qualitäten irgenwelcher Beatgruppen zu überzeugen. Jeder hat das Recht auf seinen schlechten Geschmack, auch ich, obwohl die Musikwissenschaften sehr einleuchtende Kriterien für die Unterscheidung von \"guter\" und \"schlechter\" Musik entwickelt haben, ein bißchen Adorno-Lektüre hilft da schon weiter.
Mir geht es darum, daß gute Musik immer auch etwas kritisches und antiautoritäres hat, jedenfalls immer sagt: so wie es bisher war, soll es nicht bleiben, es gibt etwas anderes. Was dieses Andere ist, ist natürlich für jede Epoche höchst unterschiedlich, aber es lässt sich leicht zeigen, daß diese Regelverletzungen in der Musik eine Konstante von Bach bis heute ist. Und das gab es, freilich nur kurzfristig, in den von euch so verlachten 60er-Jahre. Da gab es plötzlich Negermusik, mit der man die Nazi-Muttis und Nazi-Vatis, die es sich in diesem Land wieder behaglich gemacht hatten, erschrecken konnte. Ein musikalisch äußerst anspruchloses Liedchen wie \"My Generation\" (die Who konnten es damals wirklich noch nicht besser) hat sehr vielen jungen Menschen in knapp 3 Minuten klargemacht, daß es was anderes geben kann und muß als den elenden 60er-Jahre Mief, und daß man nicht allein war mit seinem Unbehagen. Und das war mehr als das von Dir diagnostizierte Bestreben, sich lediglich durch eine \"Mode\" von den Erziehungsberechtigten abzugrenzen. Viele Gruppen und Musiker, deren Namen den Abba-Freunden natürlich nichts sagen würden, haben damals mit ihrer (übrigens meist auch handwerklich einfach besseren) Musik ein anderes Lebensgefühl ausgedrückt, und es auch ernst gemeint mit einer Alternative zum bestehenden Quark. Daß dies alles nur eine kurze Zeit währte und dann von der (Musik-)industrie sauber und erfolgreich integriert und von zweitklassigen Trittbrettfahrern schnell verhunzt  wurde, steht natürlich auf einem anderen Blatt. Auch die Naivität, zu glauben, man könne tatsächlich diesem abstoßenden Leben einfach ein anderes entgegensetzten, lässt sich aus der Rückschau leicht lächerlich machen. Was aber diesen Menschen hoch anzurechnen ist, daß sie es probiert haben. Das \"herrschende System\" hat sich doch als wandlungsfähiger als gedacht erwiesen und  souverän die Kritik an sich selbst zur Ware gemacht, aber das ist ein anderes Kapitel, das von konsumbewußten Töchtern und Söhnen dominiert würde, die zum mühsam bestandenen Abitur gleich den Golf GTI geschenkt bekamen und ihren Dank an die lieben Herren Eltern durch den am Heck angebrachten Aufkleber \"Sponsored by Daddy\" abzustatten sich nicht entblödeten.
Zur Musik bleibt bloß noch zu bemerken, daß das breite Publikum schon durch praktisch nicht mehr vorhandene Musikerziehung in den Schulen systematisch im Zustand des musikalischen Analphabetismus\' gehalten wird, sich tatsächlich reinen Herzens an affirmativem und hirnerweichenden Gedudel erfreut und seine Freizeit mit dem Erstellen von Hitparaden verbringt.
Hat das alles was mit Donaldismus zu tun? Ich finde schon. Für mich war Donald (und viele andere Bewohner Entenhausens) schon als Kind insofern faszinierend, als daß ich in ihnen letztlich antiautoritäre Figuren gesehen habe, die sich eben nicht alles gefallen lassen und die, wenn auch oft vergebens, Widerstand leisten. Meine Annahme, die meisten Donaldisten würden aus ähnlichen Gründen ebenfalls a priori eine kritische Einstellung dem Bestehenden gegenüber einnehmen, war natürlich ein Fehlschluß meinerseits.
In diesem Sinne:
Basso Bompopoff
PS: Wenn Du bei Hendrix: nur \"skrietsch\" hörst, dann könnte das auch an mangelndem akustischen Differenzierungsvermögen liegen. Doors allerdings in der Tat nur schwer erträglich.


Coolwater

Ich habe geschrieben:

\"Daunenstert\"

Wird nicht wieder vorkommen. (Fuchstext sitzt halt tief)

Lassmeaumit

Mahlzeit,
was währe Apokalipse Nau ohne deh Doors un dem Liedle
teee End ?
suber ich musiwisensachtkle3r
dabnke fjhebde vertiskfh
Mahlzeit
Nachtakt: 60eer hane mit Waldstecken aufgehört.
die 70er kammen danach bis 78 , dan bin ich zu befreiungsarenmne
aber deie 880ß beganne 78 ihr pappnassen.
und endendan endee deerr 80zicker.
dire 90zickertwvb mein Gott
Bach Tasyikobvski mir ist Giant Sand Lieber
und beatels oder rentener mark R staei8ne sind mir aucg
ich war immer freund von CCR.
Mahlzeit
D.D. Rockmusiker
lassmeaumit Basso Bompopoff hat geschrieben:

> Verehrter Daunensteert,
> \"Beatles oder Stones\": dieses seinerzeit geforderte
> Glaubensbekenntnis war schon damals albern, und es geht mir
> nicht darum, irgendjemanden von irgendwelchen Qualitäten
> irgenwelcher Beatgruppen zu überzeugen. Jeder hat das Recht auf
> seinen schlechten Geschmack, auch ich, obwohl die
> Musikwissenschaften sehr einleuchtende Kriterien für die
> Unterscheidung von \"guter\" und \"schlechter\" Musik entwickelt
> haben, ein bißchen Adorno-Lektüre hilft da schon weiter.
> Mir geht es darum, daß gute Musik immer auch etwas kritisches
> und antiautoritäres hat, jedenfalls immer sagt: so wie es
> bisher war, soll es nicht bleiben, es gibt etwas anderes. Was
> dieses Andere ist, ist natürlich für jede Epoche höchst
> unterschiedlich, aber es lässt sich leicht zeigen, daß diese
> Regelverletzungen in der Musik eine Konstante von Bach bis
> heute ist. Und das gab es, freilich nur kurzfristig, in den von
> euch so verlachten 60er-Jahre. Da gab es plötzlich Negermusik,
> mit der man die Nazi-Muttis und Nazi-Vatis, die es sich in
> diesem Land wieder behaglich gemacht hatten, erschrecken
> konnte. Ein musikalisch äußerst anspruchloses Liedchen wie \"My
> Generation\" (die Who konnten es damals wirklich noch nicht
> besser) hat sehr vielen jungen Menschen in knapp 3 Minuten
> klargemacht, daß es was anderes geben kann und muß als den
> elenden 60er-Jahre Mief, und daß man nicht allein war mit
> seinem Unbehagen. Und das war mehr als das von Dir
> diagnostizierte Bestreben, sich lediglich durch eine \"Mode\" von
> den Erziehungsberechtigten abzugrenzen. Viele Gruppen und
> Musiker, deren Namen den Abba-Freunden natürlich nichts sagen
> würden, haben damals mit ihrer (übrigens meist auch
> handwerklich einfach besseren) Musik ein anderes Lebensgefühl
> ausgedrückt, und es auch ernst gemeint mit einer Alternative
> zum bestehenden Quark. Daß dies alles nur eine kurze Zeit
> währte und dann von der (Musik-)industrie sauber und
> erfolgreich integriert und von zweitklassigen Trittbrettfahrern
> schnell verhunzt  wurde, steht natürlich auf einem anderen
> Blatt. Auch die Naivität, zu glauben, man könne tatsächlich
> diesem abstoßenden Leben einfach ein anderes entgegensetzten,
> lässt sich aus der Rückschau leicht lächerlich machen. Was aber
> diesen Menschen hoch anzurechnen ist, daß sie es probiert
> haben. Das \"herrschende System\" hat sich doch als
> wandlungsfähiger als gedacht erwiesen und  souverän die Kritik
> an sich selbst zur Ware gemacht, aber das ist ein anderes
> Kapitel, das von konsumbewußten Töchtern und Söhnen dominiert
> würde, die zum mühsam bestandenen Abitur gleich den Golf GTI
> geschenkt bekamen und ihren Dank an die lieben Herren Eltern
> durch den am Heck angebrachten Aufkleber \"Sponsored by Daddy\"
> abzustatten sich nicht entblödeten.
> Zur Musik bleibt bloß noch zu bemerken, daß das breite Publikum
> schon durch praktisch nicht mehr vorhandene Musikerziehung in
> den Schulen systematisch im Zustand des musikalischen
> Analphabetismus\' gehalten wird, sich tatsächlich reinen Herzens
> an affirmativem und hirnerweichenden Gedudel erfreut und seine
> Freizeit mit dem Erstellen von Hitparaden verbringt.
> Hat das alles was mit Donaldismus zu tun? Ich finde schon. Für
> mich war Donald (und viele andere Bewohner Entenhausens) schon
> als Kind insofern faszinierend, als daß ich in ihnen letztlich
> antiautoritäre Figuren gesehen habe, die sich eben nicht alles
> gefallen lassen und die, wenn auch oft vergebens, Widerstand
> leisten. Meine Annahme, die meisten Donaldisten würden aus
> ähnlichen Gründen ebenfalls a priori eine kritische Einstellung
> dem Bestehenden gegenüber einnehmen, war natürlich ein
> Fehlschluß meinerseits.
> In diesem Sinne:
> Basso Bompopoff
> PS: Wenn Du bei Hendrix: nur \"skrietsch\" hörst, dann könnte das
> auch an mangelndem akustischen Differenzierungsvermögen liegen.
> Doors allerdings in der Tat nur schwer erträglich.
>
>

Daunenste(e)rt

Lieber Kollege Basso B.,
nur noch so viel: Wahrscheinlich haben unter den Donaldisten ernsteren Zuschnitts sehr viel mehr ihren Adorno gelesen als in pp. Vergleichsgruppen. Rt. Daunensteert etwa besitzt und benutzt  die \"Minima Moralia\" in Erstausgabe (mit Stempel der juristischen Fakultät der Uni Frankfurt).
Musik als deutliches Erkennungszeichen des Neuen und derer, die das Neue anstreben oder zumindest befürworten, ist vermutlich einfach eine Konstante. \"My Generation\" ist in seiner Plumpheit (\"People try to put us down\" - inwiefern? \"Just because we get around\" - wohl kaum! \"Hope I die before I get old\" - dafür ist Townshend aber noch ganz gut auf dem Damm!) aber vielleicht nicht das beste Beispiel.
Ich bin ja noch nicht lange dabei und wälze gerade die donaldistische Vergangenheit. Stelle aber fest, daß oftmals der Reiz gerade aus dem Fehlen jeglichen Humors entsteht. Ich beginne zum Beispiel, wenn ich donaldistische wissenschaftliche Abhandlungen zu den absonderlichsten Themen zur Kenntnis nehme, zu ahnen, was der vielzuoftzitierte \"Mann von der Straße\" von meinen wissenschaftlichen Arbeiten halten würde. Hier wird mir in gewisser Weise der Spiegel vorgehalten, auch insofern, als daß sich manche Donaldisten in anscheinend grenzenloser Freizeit so tief in Dinge versenken, daß sie in der gleichen Zeit auch zwei Habilitationen hätten verfassen können.
Wenn es je ein Beispiel für \"Wissenschaft als Selbstzweck\" gab, dann finden wir es hier.
Gleichzeitig scheint es eine zahlenmäßig sicher überwiegende Spaßfraktion zu geben, die sich mir aber noch nicht vorgestellt hat und deren Hauptvergnügen zu sein scheint, Grüppchen zu bilden, deren Namen nach dem Muster der Titulaturen im Fähnlein Fieselschweif gebildet sind, nach dem Muster A.D.O.R.N.O. (Ahnungslose Debatteure Ohne Richtig Neue Ontologie).
Vielleicht können wir auch hier so etwas wie eine Vorstufe zur Kritik feststellen, die das Bestehende als ziemlich beliebigen Zustand begreift und sogar das eigentlich Nicht-ExistENTE (als) gleichwertig betrachtet.

Vorderhand grüßt jedenfalls
Daunensteert

Coolwater

Basso Bompopoff hat geschrieben:


> Hat das alles was mit Donaldismus zu tun? Ich finde schon. Für
> mich war Donald (und viele andere Bewohner Entenhausens) schon
> als Kind insofern faszinierend, als daß ich in ihnen letztlich
> antiautoritäre Figuren gesehen habe, die sich eben nicht alles
> gefallen lassen und die, wenn auch oft vergebens, Widerstand
> leisten.

Ist nicht unrichtig, erfaßt aber meines Erachtens den gesamten Charakter Donalds bei weitem nicht. Donald ist zu vielschichtig, als daß man ihn nur als eine \"antiautoritäre Figur\" abtun könnte oder ihn gar als eine Symbol- und Identifikationsfigur für eine bestimmte politische Richtung nehmen könnte. In ihm steckt mindestens ebenso viel \"Spießertum\" wie \"Rebellion\".
Das Streben Donalds, das dann an Widerständen \"im System\" scheitert, ist ja oft nur der Versuch, \"im System\" eine höhere und anerkannte Stellung einzunehmen. Man denke an all die Berufe, die er annimmt und dann mit viel \"kleinbürgerlichem\" Idealismus nach besten Kräften auszuüben versucht. Es zeugt nicht gerade von der \"antiautoritären\" Haltung Donalds, wenn er als gerade eingestellter Postbeamter davon träumt, bald schon Postminister zu sein.
Legendär ist ja auch Donalds Uniform- und Ordensucht: Feuerwehrmann, Polizist (in dieser Barks/Jippes-Geschichte), Zollbeamter (Küste/Wüste), Wachmann, Schulpolizist. Es gibt ja nichts, was er hier nicht durchprobiert hätte.

Ich würde Tick, Trick und Track auch nicht ohne weiteres nun hier als simple \"antiautoritäre\" Figuren nehmen. Wenn es darum geht, sich ganz konkret gegen die Autorität \"Onkel Donald\" (der in diesen Konflikt-Geschichten im übrigen eine sehr starke Autorität einnimmt) aufzulehnen, sind sie es freilich.  Aber ist das nicht der von Dir gescholtene Hedonismus, ein unmittelbares Genußstreben im hier und jetzt. Tick, Trick und Track mögen rebellisch sein, wenn es darum geht, sich vor der Schule und des Onkels Rute zu drücken, aber lehnen sie sich etwa gegen ihren Onkel, den reichsten Mann der Welt, auf, oder unterstützen sie ihn nicht vielmehr in seinem Bestreben, noch mehr Schätze anzuhäufen, lächelnd und mit gutem Gewissen? Man denke zudem an das Fähnlein Fieselschweif, in dem so mancher ja schon eine paramilitärische Organisation gewittert hat

Sicherlich, die antiautoritäre Komponente fehlt den Geschichten nicht. Aber sie hat überall wieder ihren Gegenpart, und die Ducks sind als Comic-Figuren mindestens so komplex wie die Simpsons als Trickfilm-Figuren.    

> Meine Annahme, die meisten Donaldisten würden aus
> ähnlichen Gründen ebenfalls a priori eine kritische Einstellung
> dem Bestehenden gegenüber einnehmen, war natürlich ein
> Fehlschluß meinerseits.

Gähn! Als ob man ein rundum politisierter 68er mit mehr oder weniger sichtbarem Linksdrall (denn allein das ist mit \"kritische[r] Einstellung\" wohl gemeint) sein müßte, um Barks, Fuchs und die Ducks zu mögen und genießen.
Der von Dir aufgemachte Ggensatz zwischen guten, \"gesellschaftskritischen\", Hendrix hörenden 68ern und dumpfen Plastikpop sich hereinziehenden \"Konsum\"-Zombies und Analphabeten nachgeborener Generationen ist sowieso lachhaft und stellt selber ein simples Weltbild dar, das man sich bequem zurechtgemacht hat.
Man könnte ja mit einigem Recht einwenden, daß ja die Studenten der 60er nunmehr selber in Universitäten, Schulen, Verbänden, Parteien, in Staatsstellen und Institutionen herumhocken und leitende Positionen innehaben. \"Das Bestehende\" sind halt heute nicht \"die Nazis\" und \"die Spießer\"; die \"political correctness\" der 68er und ihres Anhangs in allen ihren Formen ist heute selber eine neue Form des Spießertums und selber \"Muff\", der sich bloß für rebellisch hält.
Als Schüler der 90er werden meiner Erfahrung nach ach so \"kritische\" 68er- und 70er-Lehrer selber am autoritärsten, wenn man ihre \"Wahrheiten\" in der Klassendiskussion kritisch hinterfragt und ins Wanken bringt.

Gnihilo

Liebe Streitlinge,

was soll all das Lamentieren? Wollt ihr wissen, wie Donald zum Thema Musik steht? Schlagt in der MM 5 / 1971 nach und vernehmt folgendes :

Ihr laßt mich kalt, exotische Gesänge,
denn ihr rührt nur mich, heimatliche Klänge!
Des Hundes Bellen, der Katze Miau,
des Telefons Schellen, der Kinder Radau!

ZACK!

Christian


Daunensteert

\"Geliebt wirst du einzig, wo du schwach dich zeigen darfst, ohne Stärke zu provozieren\" (Adorno).
Hier haben wir uns vielleicht nicht gerade schwach gezeigt, aber doch ehrlich und offen (andersherum komponiert wären diese beiden Adjektive eine Banalität).  Also gemach, lieber Kollege Coolwater, cool! Es ist doch gar nicht das Gebot der Stunde, den Hammer herauszuholen. Vielmehr dachte ich, daß wir alle aus diesem Gespräch etwas lernen wollten. Oder glaubst Du, ich könnte nicht auch Effekt machen, indem ich dreinschlage? Ich will aber nicht und Kollege Basso B. ebenfalls nicht. Ich fand seine Beiträge äußerst anregend und hätte gern noch mehr davon gehört. Selbst Gnihilos oberflächliche Replik im Stile orthodoxen Barxismus\' fand ich im Grunde ganz entzückend.
Grüße an alle von
Daunensteert

Übrigens, Herr Coolwater, bin ich über die langweilige und infantile Phase des modischen und allzu einfachen \"Alt-68er-Verachtens\" bereits hinweg. Überlege doch bitte einmal, wer wohl ein Interesse daran hat, uns diese (z. T. ehemaligen) Idealisten als Feindbild zu verkaufen. Ganz recht, es sind die Kirchs, Henkels, Westerwelles und Merkels in diesem Land.

Coolwater

...diese Replik mußte aber als Antwort auf die 68er-Lobpreisung-und-nachfolgende-Generationen-Verdammung B.s einfach sein, mein Zerpflücken der angeblich antiautoritären Vorbildfigur Donald ebenfalls. Mit Westerwelle und Merkel mache ich mich deswegen noch lange nicht gemein.

Wie ist das eigentlich genau mit dem Henkel? Ich hab\' schon mehrere Interviews mit bzw. Lebensporträts über ihm gelesen, wo er mit seiner Existenzialisten- und sonstigen rebellischen Vergangenheit in den 50ern (ist der schon so alt?) oder 60ern kokettiert. Keine Ahnung, wo man den Kerl eigentlich einzuordnen hat.

Daunensteert

Lieber Kollege,
ich halte Donald auch nicht für antiautoritär. Autoritäten und Zwänge spürt er und übt auch selbst welche aus. Sein Verhältnis zu den Neffen ist bei Barks ja häufig kein Partnerschaftliches, sondern eher ein Konkurrieren und Ärgern, ob in Geschäften, sportlichen Wettkämpfen oder im privaten Bereich. Insofern könnte man zwar streckenweise von einer lehrbuchhaften ANTIAUTORITÄREN ERZIEHUNG sprechen (Gleichberechtigung statt Erziehung, der Erwachsene darf ebenso seine Gefühle zeigen wie das Kind!), aber zum Schluß kommt eben doch wieder das klassische Ruten-Rennen als letztes Bild! Dann gibt es noch die einfache Umkehrung des Erziehungsverhältnisses (wenn du dir endlich eine Arbeit suchen würdest...). Im Grunde aber sind TTT gegen Antiautorität resisent, weil sie selbst ungeheuer autoritätshörig sind, siehe ihre Loyalität zu Onkel Dagobert und ihr bekanntes scoutistisches Engagement. TTT sind keine besonders sympathischen Kinder, sie sind eigentlich noch nicht einmal Kinder. Auch über die Verdreifachung und Gleichheit von TTT ist noch nicht genügend gesagt worden.
Henkel hat, wer kennt das nicht aus den eigenen Klassen, Kursen und der Uni, mit dem Familiengeld im Hintergrund eine \"wilde Jugend\" durchgezogen, einfach, weil er es sich leisten konnte.  Du kannst nicht tief fallen, wenn Du sowieso alles von Ponal bis Persil erbst. Ist dies vielleicht auch der Grund, weshalb Donald so antriebsarm ist?
Grüße von Daunensteert

Vielleicht überlegen wir uns einmal zeitenübergreifend, durch welchen Mechanismus es den major companies gelingt, Generationen gegeneinander aufzuhetzen, indem diese \"Rock around the clock\", \"My Generation\", \"Smells like Teen Spirit\" usf. gegeneinander aufrechnen.

D. MdD

Coolwater

...um es in der Sprache des debilen Goofy zu sagen. Kann Dir eigentlich in allem nur zustimmen.

Der Vergleich Donalds mit Henkel ist nicht uninteressant und die Sache als solche ist mir bisher gar nicht so bewußt gewesen. Ich erinnere mich an eine Stelle in einem Comic, wo Donald immer weiter Schulden bei seinen Gläubigern (Bäcker, Metzger) macht, aber vor der versammelten und organisierten Gläubigerschaft eine Erklärung unterzeichnet, es um das soundsovielfache zurückzuzahlen, sobald er das Erbe seines Onkels antreten wird. Donald bemerkt dazu noch lachend: \"Onkel Dagobert ist gesund wie ein Gaul! Der überlebt uns noch alle.\"
Allerdings stammt das ganze, wenn ich mich recht erinnere, aus einer Rahmengeschichte unseres alten Freund und Kupferstechers Perego. Ich bin auch kein orthodoxer Barksist, aber DAS als authentische Quelle über das Leben und Treiben in Entenhausen vorbehaltlos zu akzeptieren, dürfte wohl allerhöchstens der verehrte Herrn v. Hunoltstein keine Probleme haben.

In bezug auf Deine Aussage über die \"Gleichheit\" von Tick, Trick und Track komme ich als Kenner des Rosaschen Werkes nicht umhin zu bemerken, daß ja die drei - jedenfalls laut Rosa - keineswegs \"gleich\" aussehen. Zumindest der gute Onkel Donald vermag sie anhand von körperlichen Merkmalen voneinander zu unterscheiden, hi hi.

Zur Musike: Eigentlich auch Zustimmung. Ich hab\' ja schon bemerkt, daß eine eigentliche Segmentierung in Jugend-, ja beinahe schon Weltanschauungsgruppen und -Grüppchen mir durchaus fremd ist. Mein höchst objektives und ausgewogenes Urteil (*blinzel*) über die Musik war ja tatsächlich von rein musikalischen Erwägungen bestimmt. Ich will ja den guten Herrn B. durchaus nicht zu guter Spät-70er/80er/90er-Musik bekehren und gestehe ihm seine gegensätzliche Position, wenn sie auch irrig ist (*nochmals blinzel*), zu. Meine Replik fiel vor allem deshalb so scharf aus, da Herr B. in seiner Antwort wiederum vom Hören einer bestimmten Musik auf die moralische Integrität des Hörers schloß bzw. Moral und Musik miteinander verwob. Hier mußte ich natürlich den guten Electrosound von Giorgio Moroder, Depeche Mode und allen Nachfolgenden in Schutz nehmen.

Daß eine Kritik der 68er nicht unbedingt neu und originell ist, weiß ich im übrigen selbst. Der Zeitgeistguru Horx hat ja schon zum Zwanzigjährigen anno 88 Selbstdekonstruktion betrieben, was das Zeug hält. Eine Kritik der \"political correctness\" halte ich aber keineswegs für \"infantil\", da ich diese im sozio-kulturellen, politisch-kulturellen und medialen Bereich in verschiedenen Formen für ziemlich real halte, auch wenn die meisten 68er in Ämtern und Würden in ihrer Lebensführung objektiv ihren eigenen Maßstäben von damals nicht mehr entsprechen.

Aber genug davon, das hat mit Donald nichts mehr zu tun. Aber über was soll man hier eigentlich sonst reden? Bis auf Wo-finde-ich-diese-Geschichte-Anfragen und Stammtischtermine ist ja auf diesen Forum nix los.
Stelle anheim, die Diskussion über Musik im Nur-Fußball-Thread im Disney-Comics-Forum weiterzuführen; der hat sich für Diskussionen, die weder mit Disney-Comics noch mit Fußball zu tun haben, als höchst geeignet erwiesen. *lol*

Eines noch: Was habt ihr originären und originalen Popper damals eigentlich von Wham! gehalten? War das poppig-flockig oder prollig? \"Club Tropicana\" ist ja ohne Zweifel ein klasse Lied, aber wenn man die beiden bösen Buben in \"Bad Boys\" mit Fistelstimme \"WOO! WOO!\" rufen hört, kann\'s einem schon eiskalt den Rücken runterlaufen. Der Sound der Wham!-Lieder und die Bildchen in den Booklets: Das ist ja beinahe so, als ob sich die 80er, indem sie sich rein und übersteigert inszenieren, selbst persiflieren.

Daunensteert

Wham, Kajagoogoo, Madonna, Billy Idol, Culture Club (pfui!) gingen in original Popperkreisen gar nicht, kamen gar nicht vor, außer im Radio. Die Grenze verlief ziemlich genau bei Heaven 17,  New Order, Tears for Fears. Das ging GERADE NOCH. (Temptation, True Faith und Everybody wants to rule the World von diesen Gruppen waren immerhin sogar so etwas wie Hymnen der Generation). Was mich im Nachhinein etwas stört, ist, daß wir erschreckend wenig Kontakt zur \"echten\" New-Wave-Szene hatten. Verpaßte Chancen!
TTT sind auf alle Fälle ziemlich unsympathisch. Eine weitere Frage in diesem Zusammenhang wäre natürlich, weshalb sich DDlesende Kinder nicht mit ihnen, sondern mit Donald identifizieren. Ich habe mir jedenfalls immer gewünscht, daß es Donald gelingen möge, sie von ihrem onkelsicheren Baumhaus herunterzuprügeln.
Die Erbschafts-Situation ist natürlich statisch, weil im bestehenden Duck-Kosmos nicht gestorben wird, damit aussichtslos für Donald. Deshalb herrscht sicher auch eine gewisse Zurückhaltung, diese Thematik allzusehr für Geschichten zu strapazieren.
Grüße,
Daunensteert

Basso Bompopoff

pp. Daunensteert,
irgendetwas rät mir, unverzüglich den Rückzug anzutreten, aber ganz unrepliziert soll Dein Adornozitatgeschmückter Beitrag dann doch nicht bleiben.
Ich habe mich natürlich unsinnigerweise echauffiert, völlig undonaldisch, zu ernst und zu ausfällig. Das war falsch und ich weiß nicht, wie ich da halbwegs ehrenwert rauskommen soll.
Nachdem ich nun als Altstalinist entlarvt bin und wahrscheinlich bald noch der Vorwurf des Mausismus mich überrollen wird, kann ich entweder versuchen, den Freitod durch eine Überdosis süßlicher 84er-Spätlese-Schlager zu suchen oder das Fähnlein der Aufklärung einsam hochzuhalten, \"klein unser Häuflein, wild unser Mut\". Für letzteres ist hier aber gewiß nicht der richtige Platz. Waren Wham \"poppig-flockig oder prollig\", das sind die Fragen, die hier zur längst fälligen Beantwortung anstehen.
Nur noch eine Bemerkung zur Musik, genauer: zu unserer Hymne. Diese liegt ja lediglich im Text in authentischer Form vor, die Musik ist, wenn ich mich recht erinnere, das Werk ansonsten in der Musikwelt kaum hervorgetretener lokaler Komponisten, ja sogar letztlich das Ergebnis einer Abstimmung. Mit anderen Worten: Massenware für den Massengeschmack, ein Billigprodukt mit befremdlich vertrauten Harmonien. Aber war sie das auch in ihrer ursprünglichen Fassung? Betrachtet man die Quellenstelle, so fällt auf den ersten Blick die Reaktion der Kinder auf. Sie erfüllt Donalds Vortrag  unserer Hymne mit blankem Entsetzen. Das offenkundige Unverständnis der gesanglichen Darbietung Donalds kann natürlich an dessen stimmlicher Minderbegabung liegen, nicht jedem ist eine Goldkehle wie Bata Ilic oder Bruce Springsteen gegeben, und genauere Untersuchungen zu Donalds Sangesfähigkeiten existieren m.W. noch nicht. Kann, muß aber nicht, denn wir können nicht positiv ausschließen, daß Donald hier sehr wohl eine befriedigende und der musikalischen Intention gerecht werdende Wiedergabe der Hymne abliefert, daß diese also im Sinne von Ligeti oder Nono den uns noch fremden Geist der Utopie atmet und natürlich bei minderjährigen Banausen (als solche wird man die Kinder nach kurzer Quellendurchsicht leider wohl Recht bezeichnen müssen) auf infantile Ablehnung stoßend, da nicht mit ihren trivialen Hörgewohnheiten korrespondierend? Das Form/Inhaltsproblem ist ja bei der Hymne ebenfalls durchaus diskussionswürdig.
Dies zur weiteren Diskussion stellend schließe ich unmotiviert mit einem Wort eines großen Steuermanns, der sich auch hier wieder grandios verhauen hat: \"Die Jugend ist die aktivste und lebendigste Kraft der Gesellschaft. Sie ist am meisten begierig zu lernen und am wenigsten konservativ im Denken\". Welch ein Quatsch.
Basso Bompopoff, Frei- und Fahrtenschwimmer.


Coolwater

Zur Musikdiskussion: Die Unterschiede zwischen den von Dir genannten \"Massenmusik im Radio\"-Gruppen bzw. New Wave und den anderen, \"echten\" Popper-Gruppen sind meines Erachtens nur graduell bzw. verschwimmen sogar in den Grenzbereichen. Das ist wie bei zwei Brüdern, die sich einander spinnefeind und doch ähnlich sind, und die sich deswegen vielleicht mit allergrößter Schärfe bekämpfen. Das ist die Art von Segmentierung, die ich nie nachvollziehen konnte. Gut, Wham! mag man von sich stoßen und New Order an sich drücken, da räum\' ich Unterschiede durchaus ein (obwohl ich mich selber schamlos an Wham!s Klängen erfreue *gesteh*). Aber wieso man Billy Idol einerseits ablehnt, Heaven 17 hingegen nicht...? Daß eine Teilung und Grenzziehung erfolgte, war sicherlich in Hinblick auf Musik und \"Feeling\" nicht völlig grundlos und aus der Luft gegriffen, aber der letztliche, genaue Grenzverlauf zeichnete sich dann doch durch ein gehöriges Maß an Willkür aus.

Zu den Ducks: Ich finde Tick, Trick und Track gar nicht so unsympathisch (jedenfalls nicht unsympathischer denn ihren Oheim), habe aber dennoch auch in den Konflikt-Geschichten immer eher auf Donalds Seite gestanden. Ich habe auch immer auf Donalds Seite gestanden, wenn er sich mit Dagobert stritt, und habe mich immer geärgert, wenn Dagobert ihn mit irgendwelchen Tricksereien um seine Belohnung brachte. Dennoch habe ich aber Dagobert auch nicht unbedingt unsympathisch gefunden.
Es liegt wohl in der Tat in dem stärkeren Grad der Identifizierung mit Donald: obwohl also die Kinder und Dagobert einem auch ans Herz gewachsen sind, und man sie sympathisch findet, schlägt man sich im Konfliktfall instinktiv auf die Seite Donalds, oder aber - so glaube ich an mir selbst zu beobachten: man schlägt sich nicht direkt und offen auf die Seite, sondert nimmt - so bildet man sich dann zumindest ein - eine Art von \"neutraler\" Haltung des Lesers an, der \"über dem steht\", tendiert aber in der Haltung dann faktisch doch eher zu Donald.
Denn bei aller Liebe zu den anderen Figuren ist also der Grad der Identifizierung mit Donald am größten. Vielleicht rührt diese Identifizierung daher, daß Donald doch die charakterlich ausgeprägteste und vielseitigste Figur von allen ist, die einem in jedem Zug vertraut ist. Die Kinder und Dagobert sind nicht unsympathisch und charakterlich sicherlich nicht \"flach\", aber doch etwas typenhafter und festgelegter: eben \"die Kinder\", die auch aufgeweckt und schlau sind, aber eben doch als solche zum Stereotyp \"Kind\" zumindest neigen. Oder auch Dagobert: \"der reiche Mann\", \"der Schatzjäger\", \"der Geschäftsmann\" - er füllt diese Rollen sicherlich nicht aus, aber tendiert doch in gewisser Weise zu ihnen.
Bei Donald fühlt man am meisten mit, während zu den anderen bei aller Sympathie und Vertrautheit ein gewisser Abstand herrscht. Auch bei Homer kann man am meisten mitfühlen, und die Dummheiten, die er anstellt, scheinen dann immer in einem etwas milderem Licht.
Allerdings, wenn\'s gegen Klaas Klever geht, steh\' ich voll auf der Seite Dagoberts. In vielen Schatzsuche- und Geschäftskampf-Geschichten ist auch Donald nur zum Statisten degradiert, der froh und willig seinen Onkel unterstützt. In diesen Geschichten ist Dagobert ohne Zweifel die stärkere Figur, und man hält sich auch an ihn, auch wenn er ein bißchen das grantige Bertelchen ist.

Schwierig zu sagen, wie genau das bei einem im Hirnkasten funktioniert mit dem Identifizieren, Mitfühlen und Mithalten mit den Figuren. Versteh das oben nur mal als Anregung zu der Sache, nicht als durchdachte Analyse.  

Donald als \"der Erbe des Duckschen Vermögens\" spielt bei Barks kaum eine Rolle. In den italienischen Geschichten in den Taschenbüchern scheint mir das doch ein gewisser Dauerbrenner zu sein, dessen sich vor allem der Alte bedient, um Donald (umsonst) für irgendwelche Arbeiten einzuspannen. (Sterben wird Dagobert natürlich nie, das ist wahr - außer bei Rosa, wo er schon seit 1967 im Grabe liegt)