Sexualpsychologie der Kloakentiere

Begonnen von Orville Orb, 12. Apr. 2021, 18:12:43

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paTrick

Wieso wird denn IMMER nur vom Geburtstag gesprochen und NIE vom Legetag oder Schlupftag? Na?

Prof. Cosinus

Zitat von: paTrickIch würde mir bei solchen Diskussionen etwas mehr Bodenhaftung wünschen. Wissenschaft ist kein Wettbewerb der abgedrehtesten Theorien.

Und das erzählt derjenige, der nach dem Erforschen der drei Entenhausener Monde plötzlich alle Fragen in Entenhausen mit der Qua[nt|k]entheorie erklären wollte...

Ostsibirischer Korjakenknacker

Zitat von: duck313fuchsWenn Barks/Fuchs Kanon ist, ist allein der Bild- Textausdruck für sich maßgeblich und keiner Interpretation fähig, denn die Aussage ist insoweit eindeutig.

Auch kanonische Quellen müssen interpretiert werden.
Beispiel: Exoduserzählung im AT, der Durchzug Israels durch das Schilfmeer.

Zweifelsfrei kanonisch, aber es liegen zwei Varianten vor:
,,Der Herr trieb das Meer durch einen starken Ostwind fort" versus
,,...während rechts und links von ihnen das Wasser wir eine Mauer stand."

Interpretation ist dringend nötig ... keines von beiden wird eine Situationsbeschreibung sein, sondern es wird ein religiöses Erlebnis wiedergegeben. Wie interpretiert man das im Hinblick auf die Realität des Volkes damals, und - wenn man den Sinn der Erzählung bewahren will - wie hinsichtlich der heutigen Situation?

Dass da die Quelle ,,Buch Exodus" in einer bestimmten Fassung betrachtet wird, ist auch klar. Die Verdeutschung von Martin Buber ist etwas anderes als Luther, und die Einheitsübersetzung ist wieder eine andere Dimension, aber alle drei versuchen die gleiche Wahrheit zu entfalten.
Damit kann man zB einen ,,äthiopischen Henoch" (apokryph) nicht vergleichen, obwohl der auch interessant ist (zeitgeschichtlich)
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Frieden für die Ukraine!

Grkztrrrschwrzkajaaaa!

Ostsibirischer Korjakenknacker

Zitat von: duck313fuchsAndere Ansichten, wie z. B. das sei eine Metapher, interpretieren das Bild mit Gedanken aus unserer Welt, die so in Entenhausen nicht nachgewiesen sind.

Ich bin da zurückhaltender. Das Ei als Metapher für den sichtbaren Ursprung des Lebens ist unter uns Menschen und auch in Entenhausen geläufig (OSTEREIER!).

Und was soll man hinhängen, eine Vulva?

NB: Ich denke auch, dass die Ducks keine Lebendgebärenden, sondern Geschlüpfte sind. Aber systematisch sehe ich das eben so.
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Frieden für die Ukraine!

Grkztrrrschwrzkajaaaa!

Beppo

Wir sagen doch z.B. \"Dir juckt wohl das Fell.\" Das ist ein Vergleich mit dem Tierreich. Wir wollen damit aber nicht unterstellen, dass unser Gegenüber tatsächlich sehr stark behaart ist.
Grunz!
Beppo

Ein Kojote ist und bleibt ein Hühnerdieb!

paTrick

Zitat von: BeppoWir sagen doch z.B. \"Dir juckt wohl das Fell.\" Das ist ein Vergleich mit dem Tierreich. Wir wollen damit aber nicht unterstellen, dass unser Gegenüber tatsächlich sehr stark behaart ist.

Grunz!
Beppo

Willkommener Beistand vom Entdecker der Pseudopetasie, welchselbe übrigens ein Paradebeispiel für eine treffliche Theorie ist: Klingt zunächst komplett absurd, erklärt die betrachteten Phänomene aber ohne jegliche Zusatzannahmen.

Orville Orb

Naja, es gibt ja schon mehr Belege dafür, dass Phänotyp und Verhalten vieler Lebewesen nicht mit denen von normalen Säugetieren übereinstimmt. Neben negativen Merkmalen...
- fehlender Bauchnabel
- fehlende Brustwarzen/Zitzen
- fehlender Penis
- fehlendes Keilbein (s. Anatomie des Anatiden Auges)

...gibt es auch positive Merkmale:
- Loch im interorbitalen Septum (Gespenst der Duckenburgh z.B.)
- Gefieder (bei einigen)
- Schnäbel (bei einigen)
- Fähigkeit Eier auszubrüten (Insel der goldenen Gänse, US45)

die Ausbildung der Form der weiblichen Brust beim Menschen durch große Fettgewebe hat, wie gesagt, wenig mit der Säugefunktion zu tun, sondern ist aller Wahrscheinlichkeit ein durch sexuelle Selektion ausgebildetes Merkmal. Es stellt sich natürlich die Frage, ob die Brüste zum Merkmal sexueller Selektion auch ohne die Säugefunktion hätten werden können, aber erstmal hat die Ausbildung von Brüsten nichts mit der Säugefunktion zu tun.

Salvatore Speculatio

Zitat von: paTrickWieso wird denn IMMER nur vom Geburtstag gesprochen und NIE vom Legetag oder Schlupftag? Na?

\"Geburt\" kann als genus proximum für jede Hervorbringung von Leben dienen. Aber \"ist das Wetter nicht zum Eierlegen, Herr Professor?\" (Donald Duck)
Grüße, Salvatore

paTrick

Zitat von: \"\\\"Salvatore\\\"\"\"Geburt\" kann als genus proximum für jede Hervorbringung von Leben dienen. Aber \"ist das Wetter nicht zum Eierlegen, Herr Professor?\" (Donald Duck)
Grüße, Salvatore

Warum sollten die Entenhausener ein genus proximum verwenden? Warum wird NIE vom Eierlegen oder Schlüpfen gesprochen?

Die Bemerkung vom \"Wetter zum Eierlegen\" kann kaum auf die Fortpflanzung bezogen sein, denn weder Donald noch der Herr Professor dürften hierzu befähigt sein.

Orville Orb

Zitat von: paTrickDas gilt im Übrigen auch für den brütenden Dagobert: Der Mann hat Federn, das wissen wir. Alleine diese Tatsache befähigt bereits zur Brut. Das ist der Grund, warum Krokodile davon Abstand nehmen, ihre Eier selbst zu bebrüten.
Wenn aber ein brütender Mensch die bebrütenden Eier zerquetschen würde, wie geschieht das dann bei all den (menschengroßen) Kynoiden und erst recht bei den Menschen?

Naja, es braucht schon etwas mehr als Gefieder, um ein Ei ausbrüten zu können. Hätte Dagobert nur so etwas ähnliches wie Federn, das sich analog zu den Federn der Vögel entwickelt hätte, aber diese hätte keine speziell für das Ausbrüten von Eiern entwickelten Merkmale, wäre Dagoberts Vorhaben völlig absurd. z.B. müssen die Federn untenrum besonders weich und warm sein, außerdem braucht es eine Stelle, die unbefiedert ist, damit die Körperwärme überhaupt ans Ei dringen kann (sog. Brutfleck).

Wenn Dagobert also nicht völlig durchgedreht ist, ist seine Befiederung tatsächlich so, dass das Ei erstens geschützt und zweitens auch gewärmt wird. Und das heißt wiederum, dass die Art seiner Befiederung auf die Fähigkeit Eier auszubrüten hin evoluiert sein muss.

Wenn es sich bei Dagoberts \"Federn\" nur um Haare von Säugetieren handeln würde, die sich zufällig zu etwas entwickelt haben, das so ähnlich aussieht wie Federn (als analoges Merkmal), gäbe es keinen Grund, warum Dagobert über die für das Brüten notwendigen Eigenschaften verfügen könnte.

Orville Orb

Du solltest also sicher nicht sagen, PaTrick, dass \"der Mann Federn hat\". Wenn es sich um ein Säugetier handelt, hat Dagobert gerade keine Federn, sondern Haare, die sich zu etwas entwickelt haben, das Federn ähnlich sieht.

Das ist ja das Problem mit der Monospeziestheorie, dass sie eine ungeheure Menge analoger Merkmale zu erklären hat. Neben Federn auch das Vorkommen von Schnäbeln, Hörnern, Geweihen, Hundeschnauzen, Schlappohren, etc. pp. Die müssen sich beim Menschen alle zufällig entwickelt haben, und zwar zufällig so, dass sie aussehen, wie Federn und Schnäbel bei Enten, Hörner bei Rindern, Geweihe bei Elchen, Schnauzen und Ohren bei Hunden, etc.

paTrick

@ Orville: Danke für die Versachlichung der Diskussion

- fehlender Bauchnabel: Stimmt. Das Fehlen von etwas lässt sich allerdings schwer belegen. Theoretisch könnte der Nabel ja auch der \"Barksschen Ungenauigkeit\" zum Opfer gefallen sein.
- fehlende Brustwarzen/Zitzen Stimmt nur bedingt, da Mammae vorhanden zu sein scheinen.
- fehlender Penis. Ist kein gültiges Argument, da wir Penisse in amerikanischer Kinderliteratur oft vergebens suchen, insbesondere bei Disneypublikationen. Ausserdem haben auch Vögel und Hunde Penisse, und erst recht Menschen.
- fehlendes Keilbein (s. Anatomie des Anatiden Auges). Stimmt. Sagt aber noch nichts über die Fortpflanzung aus.

...gibt es auch positive Merkmale:
- Loch im interorbitalen Septum (Gespenst der Duckenburgh z.B.) Stimmt. Sagt aber noch nichts über die Fortpflanzung aus.
- Gefieder (bei einigen) [Aber eben nicht bei Kynoiden, Suiden, Hominiden
- Schnäbel (bei einigen)[Aber eben nicht bei Kynoiden, Suiden, Hominiden
- Fähigkeit Eier auszubrüten (Insel der goldenen Gänse, US45)[Aber eben nicht bei Kynoiden, Suiden, Hominiden

Was sagt uns das im Endeffekt? Es gibt kein wirklich zwingendes Argument für die Eiertheorie oder die Säugertheorie. Wir werden weiter forschen müssen...

Salvatore Speculatio

Zitat von: paTrick\"Geburt\" kann als genus proximum für jede Hervorbringung von Leben dienen. Aber \"ist das Wetter nicht zum Eierlegen, Herr Professor?\" (Donald Duck)
Grüße, Salvatore


Warum sollten die Entenhausener ein genus proximum verwenden? Warum wird NIE vom Eierlegen oder Schlüpfen gesprochen?


Es wird überhaupt wenig über gesprochen. Das (öffentliche) Küsschen (ohne Zunge) ist das Äußerste, das der Puritanismus der Entenhausener Gesellschaft zulässt. Selbst Mütter von kleinen Kindern werden nie gefragt, ob es eine leichte/schwere Geburt war. Die Tabuisierung von Sexualität, somit von Zeugung und Empfängnis erschwert die Forschung. Aber, wie sagte schon Charles Sanders Peirce so treffend: zur Wahrheit gelangen wir durch Annahmen oder gar nicht. Gruß, Salvatore

Orville Orb

Zitat von: paTrick@ Orville: Danke für die Versachlichung der Diskussion

- fehlender Bauchnabel: Stimmt. Das Fehlen von etwas lässt sich allerdings schwer belegen. Theoretisch könnte der Nabel ja auch der \"Barksschen Ungenauigkeit\" zum Opfer gefallen sein.
- fehlende Brustwarzen/Zitzen Stimmt nur bedingt, da Mammae vorhanden zu sein scheinen.
- fehlender Penis. Ist kein gültiges Argument, da wir Penisse in amerikanischer Kinderliteratur oft vergebens suchen, insbesondere bei Disneypublikationen. Ausserdem haben auch Vögel und Hunde Penisse, und erst recht Menschen.
- fehlendes Keilbein (s. Anatomie des Anatiden Auges). Stimmt. Sagt aber noch nichts über die Fortpflanzung aus.

...gibt es auch positive Merkmale:
- Loch im interorbitalen Septum (Gespenst der Duckenburgh z.B.) Stimmt. Sagt aber noch nichts über die Fortpflanzung aus.
- Gefieder (bei einigen)
- Schnäbel (bei einigen)
- Fähigkeit Eier auszubrüten (Insel der goldenen Gänse, US45)

Was sagt uns das im Endeffekt? Es gibt kein wirklich zwingendes Argument für die Eiertheorie oder die Säugertheorie. Wir werden weiter forschen müssen...

zum Penis: Das Kinderliteratur-Argument ist nicht donaldistisch. Entweder die Berichte sind wahrheitsgemäß oder nicht (Ungenauigkeit ist etwas anderes). Natürlich kann es sein, dass die Penisse nicht sichtbar (etwa unter dem Federkleid oder in einem Beutel wie bei den Schnabeltieren versteckt) sind. Aber es ist schon auffällig, dass sie niemals zu sehen sind, obwohl relativ viele Sophospezies unten ohne rumlaufen. Es gibt keine männlichen Plazentatiere ohne Penis, wohl aber gibt es Nicht-Plazentatiere ohne Penis (auch bei den Vögeln). Kein Beweis, aber ein Hinweis von mehreren.

zum interorbitalen Septum und Keilbein: Das Loch im interorbitalen Septum und das fehlende Keilbein ist ein Merkmal von Vogelschädeln gegenüber Säugetierschädeln. Natürlich sagt das nichts direkt über die Fortpflanzung aus. Aber da wir wenig direkte Informationen über die Fortpflanzung haben, können wir über andere Merkmale versuchen zu bestimmen, zu welchen Taxa die Sophospezies (= Entenhausener) gehören - und daraus schließen, welche Fortpflanzungsweise die Ducks haben müssen.

Andererseits ist mir kürzlich noch ein weiteres Säugetiermerkmal aufgefallen: Die Volumenänderung der Lunge. Wenn Donald einatmet weitet sich sein Brustkorb. Das geht nur, wenn man eine Lunge (wie Säugetiere) und keine Luftsäcke (wie Vögel) besitzt.

Ich persönlich vertrete ja weder die Nicht-Plazentaten-Theorie noch die Monospezies-Morphothel-Theorie, sondern die These, dass es sich bei den Entenhausenern um eine Art handelt, die tatsächlich von verschiedenen Arten abstammt, und daher hybride Merkmale verschiedener Taxa besitzt. Dann ist das Gefieder der Enten echtes Gefieder und die Haare der Kynoiden eben echte Haare. Da sich immer mehr SOWOHL SÄUGETIERMERKMALE ALS AUCH VOGELMERKMALE finden lassen, wird diese These immer plausibler.

Dann läge es zumindest nahe, dass die Aviniden (Anatide, Anseride, etc.) Eier legen, die Mammaliden (Kynoide, Porkoide, etc.) Lebendgebärer sind. Das Morphothel ermöglicht Kreuzungen zwischen beiden Unterarten (Aviniden und Mammaliden) trotz der verschiedenen Fortpflanzungsmechanismen.

Beppo

> Ich persönlich vertrete ja weder die Nicht-Plazentaten-Theorie noch die Monospezies-Morphothel-Theorie, sondern die These, dass es sich bei den Entenhausenern um eine Art handelt, die tatsächlich von verschiedenen Arten abstammt, und daher hybride Merkmale verschiedener Taxa besitzt. Dann ist das Gefieder der Enten echtes Gefieder und die Haare der Kynoiden eben echte Haare. Da sich immer mehr SOWOHL SÄUGETIERMERKMALE ALS AUCH VOGELMERKMALE finden lassen, wird diese These immer plausibler.

In aller Bescheidenheit: Wenn Entenhausen in der Zukunft läge, dann könnte man das alles z.B. mit Gentechnik erklären. Es gibt ja heute schon Erdbeeren mit Fischgenen. Wenn unsere Frankensteins ein paar hundert Jahre weiterforschen, dann ist alles Beschriebene ein Klacks.
Grunz!
Beppo

Ein Kojote ist und bleibt ein Hühnerdieb!