Sexualpsychologie der Kloakentiere

Begonnen von Orville Orb, 12. Apr. 2021, 18:12:43

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Dietmaar

Zitat von: DonaldDon Rosa ist einfach ein Donaldist wie wir, mit der Gabe, lustige Geschichten zu zeichnen und diese an die Überlieferungen anzulehnen.

Dann wäre das unter heutigen Gesichtspunkten sog. \"Fan-Fiction\", also wie wenn Fans z.B. eine eigene neue Harry-Potter-Geschichte ersinnen. Das finde ich eine sehr hilfreiche Einstufung.

Donald

Ich bin ja auch Anhänger und Verfechter des kanonischen Werks Barks/Fuchs.
Und möchte nicht in Beliebigkeit fallen, indem wir andere Zeichner als mögliche Quellen betrachten.
Aber die Zeichnungen des 313, der Neffen und Oma Duck vor (!) Barks können wir ehrlich gesagt nicht ignorieren. Da scheint eine Ausnahme zu greifen.

Zumindest, das Taliaferro einen temporären Zugang hatte, sollten wir nicht von der Hand weisen.

paTrick

Zitat von: DonaldZumindest, das Taliaferro einen temporären Zugang hatte, sollten wir nicht von der Hand weisen.
Da gebe ich Dir völlig Recht.
Ich wollte mich einzig dagegen verwahren, Taliaferro zur Quelle zu erheben. Da mache ich aus Prinzip keine Ausnahme.

Dietmaar

Gibt es eine Zusammenstellung von Figuren und Motiven, die Taliaferro als erster dokumentiert und Barks übernommen bzw. ebenso gesehen hat?
Und anders herum, gabs noch was von anderen außer Taliaferro, was Barks weitergeführt hat?

Fährmann

Ich als deutscher Donaldist konnte Barks schon als Kind erkennen, weil ich Wilhelm Busch und Walter Trier (1890-1951), den berühmten Buchillustrator für Erich Kästner bereits kannte. Trier hatte den Schwung der 20-30\' Jahre (Bauhaus, Stromlinie) erfasst und Barks eben auch.
Ahoi!

Fährmann

P.S. Trier ist in den Dreissigerjahren nach England emigriert und nach dem Krieg nach Kanada und hat weitergearbeitet.

Ahoi.
Ahoi!

paTrick

Ich hoffe doch sehr, dass demnächst nicht noch Busch zitiert wird als Belegstelle. Schließlich hat er ja \"Klickeradoms\" vor der Füchsin geschrieben, und muss wohl schon vor ihr Kontakt zum Anaversum gehabt haben...

:-)

Der Sumpfgnom

Zitat von: paTrickIch hoffe doch sehr, dass demnächst nicht noch Busch zitiert wird als Belegstelle. Schließlich hat er ja \"Klickeradoms\" vor der Füchsin geschrieben, und muss wohl schon vor ihr Kontakt zum Anaversum gehabt haben...

:-)

Ich zitiere sogar Oscar Wilde, der sich als Edgar Allan Poe maskiert hat (s. letzte MifüMi). :)o

Beppo

> aber angesichts der Tatsache, dass wir ohne bestimmte vorhergehende Quellen weder die Neffen noch einen 313 hätten, ...

Die Neffen und der 313 existieren völlig unabhängig von Taliaferro und Barks.

Taliaferro ist allenfalls so etwas wie Jesaja: \"Darum wird euch der Herr selbst ein Zeichen geben: Siehe, eine Jungfrau ist schwanger und wird einen Sohn gebären, den wird sie nennen Immanuel.\" Der Jesaja hat was geahnt, aber mehr auch nicht. Maria hat ihren Schrazen übrigens NICHT Immanuel genannt.

In dubio entscheidet immer noch Barks. Barks ist der konsistente und korrekte Berichterstatter über Entenhausen. Es gibt nur einen Boswell, auch wenn noch andere Schmieranten über Samuel Johnson berichtet haben.
Grunz!
Beppo

Ein Kojote ist und bleibt ein Hühnerdieb!

Coolwater

Zitat von: \"Ostsibirischer Korjakenknacker\"[...] aber angesichts der Tatsache, dass wir ohne bestimmte vorhergehende Quellen weder die Neffen noch einen 313 hätten [...]

Dann müßten wir auch die Scheiß Little Hen als Quelle anerkennen. Da machte \"Donald Duck\" schließlich überhaupt das erste Mal in unserer Welt seine Aufwartung – lange vor Barks. Der hockte da noch in Minneapolis und zeichnete ausgeprägte Mammae.

Vielleicht hat Taliaferro irgendwas aus dem Anaversum empfangen – ebenso wie einige andere Disneyleute in den Dreißigern. Mehr als undeutliche, verrauschte Bilder können es nicht gewesen sein. Erst Barks sah klar. Taliaferros Donaldgestalt hat im Vergleich zum wirklichen Donald Duck auch keine Persönlichkeit, keine Tiefe, wirkt fast wie ein Zombie. Die \"Geschichten\" (Witzstreifen, die aus wenigen Bildern bestehen) haben Karp und Taliaferro wahrscheinlich selbst ausgeheckt.

duck313fuchs



Aus diesem Bild und dem Text folgt eindeutig, dass die Familie Duck aus dem Ei kommt.
Das Schlaue Buch, der Alleswisser in Entenhausen, gibt die Bedeutung des auf das Ei gerichteten Pfeiles unmißverständlich an: \"Geht wieder dorthin, wo ihr hergekommen seid\", also zurück ins Ei.
Andere Ansichten, wie z. B. das sei eine Metapher, interpretieren das Bild mit Gedanken aus unserer Welt, die so in Entenhausen nicht nachgewiesen sind.
Wenn Barks/Fuchs Kanon ist, ist allein der Bild- Textausdruck für sich maßgeblich und keiner Interpretation fähig, denn die Aussage ist insoweit eindeutig.
 Wer argumentiert, \"es könnte vielleicht ...bedeuten\", verläßt den Boden der uns aus Entenhausen mitgeteilten Tatsachen und spekuliert.
Dass der Familie Duck der Vorgang des Brütens nicht wesensfremd ist, zeigt Dagobert Duck im Bericht \"Die Insel der goldenen Gänse\", wo er selbst Eier ausbrütet

Ich wäre dazu nicht in der Lage, das Ei wäre gleich Matsch.

Salvatore Speculatio

Zitat von: duck313fuchsIch wäre dazu (zu brüten) nicht in der Lage, das Ei wäre gleich Matsch.

\"Das Genom der Anatiden ist nicht entenfrei.\" (Salvatore Speculatio) Der brütende Dagaobert ist allerdings kein zwingender Beleg. Brüten (Körperwärme spenden, vor Kaltluft schützen) kann auch simuliert werden. Es gibt Bruteinrichtungen für Frühchen oder das Hinterteil Dagoberts. Gruß, Salvatore

Coolwater

Zitat von: duck313fuchsDas Schlaue Buch, der Alleswisser in Entenhausen, gibt die Bedeutung des auf das Ei gerichteten Pfeiles unmißverständlich an: \"Geht wieder dorthin, wo ihr hergekommen seid\", also zurück ins Ei. Andere Ansichten, wie z. B. das sei eine Metapher, interpretieren das Bild mit Gedanken aus unserer Welt, die so in Entenhausen nicht nachgewiesen sind.
Wenn Barks/Fuchs Kanon ist, ist allein der Bild- Textausdruck für sich maßgeblich und keiner Interpretation fähig, denn die Aussage ist insoweit eindeutig.

Nehmen wir an, die Ducks sind aus dem Ei geschlüpft und die Botschaft der Zwergindianer nimmt darauf Bezug – dann ist sie doch sehr wohl selbst wieder eine Metapher: Schließlich werden die Ducks ja nicht ernsthaft aufgefordert, tatsächlich in die Eier \"zurückzugehen\", aus denen sie geschlüpft sind. Vielmehr sollen sie an den Ort zurückkehren, von dem sie in das Land der tausend Seen gekommen sind, das heißt nach Entenhausen.

Salvatore Speculatio

Zitat von: CoolwaterDas Schlaue Buch, der Alleswisser in Entenhausen, gibt die Bedeutung des auf das Ei gerichteten Pfeiles unmißverständlich an: \"Geht wieder dorthin, wo ihr hergekommen seid\", also zurück ins Ei. Andere Ansichten, wie z. B. das sei eine Metapher, interpretieren das Bild mit Gedanken aus unserer Welt, die so in Entenhausen nicht nachgewiesen sind.
Wenn Barks/Fuchs Kanon ist, ist allein der Bild- Textausdruck für sich maßgeblich und keiner Interpretation fähig, denn die Aussage ist insoweit eindeutig.

Nehmen wir an, die Ducks sind aus dem Ei geschlüpft und die Botschaft der Zwergindianer nimmt darauf Bezug – dann ist sie doch sehr wohl selbst wieder eine Metapher: Schließlich werden die Ducks ja nicht ernsthaft aufgefordert, tatsächlich in die Eier \"zurückzugehen\", aus denen sie geschlüpft sind. Vielmehr sollen sie an den Ort zurückkehren, von dem sie in das Land der tausend Seen gekommen sind, das heißt nach Entenhausen.

Dann hätten die Zwergindianer besser eine Landkarte/Stadtplan nehmen sollen. Das Ei ist für die Ducks so unverständlich wie ein Glas Limonade. Anscheinded wissen sie aber, was mit dem Ei gemeint ist. Grüße

paTrick

Ich kann nicht glauben, was hier unter dem Deckmantel der Wissenschaftlichkeit als alleinige Wahrheit verkauft wird: Das Zwergindianerzeichen ist ein Warnzeichen, und sicher KEIN biologisches Gutachten. Es ist ein Zeichen, mehr nicht.
Wenn Piraten eine Fahne mit einem Totenkopf und zwei gekreuzten Knochen hissen, heißt das \"wir sind Piraten\". Deiner \"eindeutigen\" Interpretation zufolge hieße das, Piraten sind so eine Art Knochenleute.

Und dann noch zu behaupten, die eigene Interpretation sei alternativlos, weil  allen anderen Interpretationen eine allzu menschliche Sichtweise darstellen, ist Polemik, nicht Wissenschaft.

Ich würde mir bei solchen Diskussionen etwas mehr Bodenhaftung wünschen. Wissenschaft ist kein Wettbewerb der abgedrehtesten Theorien.

Das gilt im Übrigen auch für den brütenden Dagobert: Der Mann hat Federn, das wissen wir. Alleine diese Tatsache befähigt bereits zur Brut. Das ist der Grund, warum Krokodile davon Abstand nehmen, ihre Eier selbst zu bebrüten.
Wenn aber ein brütender Mensch die bebrütenden Eier zerquetschen würde, wie geschieht das dann bei all den (menschengroßen) Kynoiden und erst recht bei den Menschen?

Ihr könnt ja gerne wirre Theorien aufstellen (mache ich selbst gerne), aber bitte behauptet nicht, es seien die einzigen, die die Welt erklären könnten.

Und denkt an Ockham und sein Messer...