Fuchs Zitat getreulich erledigt

Begonnen von ju313, 6. Mai. 2020, 09:58:46

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Volduck

Zu LTB Classic Edition und der Entenhausen Edition:
,,Die LTB Classic Edition erscheint daher in der Originalübersetzung von Dr. Erika Fuchs!" Im Impressum ist vermerkt: ,,Vorliegender Band berücksichtigt im Comicteil nicht die neuen Rechtschreibregeln."

Auf explizite Nachfrage wurde mir nun sogar seitens des Verlages schriftlich versichert, daß die Texte ,,Ordnung muss sein!" und ,,Muss schreibt man übrigens mit Doppel-s, meine Herren." (WDC 100, ,,Die Schulschwänzer") Fuchs-Original seien:

,,Da Dr. Erika Fuchs im Laufe ihrer Verlagstätigkeit einen Teil ihrer Übersetzungen zu einem späteren Zeitpunkt selbst erneut redigierte, kann es sein, dass teilweise verschiedene Versionen vorhanden sind – alle stammen jedoch aus ihrer Feder."

Alternative Fakten?

duck313fuchs

Die Autoindustrie sagt auch, dass ihre angegebenen Werte zutreffend seien, was nachgewiesenermaßen nicht stimmt. So ist es auch mit ehapa. Mag die Rechtschreibung die von Frau Dr. Fuchs sein, sind aber doch einige Texte redaktionell bearbeitet, damit der Zeitgeist stimmt.

Pankranz Piepenström

In BL Band 14 wir das hier als Original-Fuchs verkauft:


TGDD 11 hat \"Ordnung mus sein!\" auf der Tafel und \"Muß schreibt man übrigens mit einem \"ß\", meine Herren.\" in der Sprechblase, da hab\' ich aber gerade keinen Scan zur Hand.

Prof. Cosinus

Fuchstext 1, Fuchstext 2, redaktionelle Bearbeitung, alternative Fakten, der Zeitgeist. Na und?

Frau Dr. Fuchs wird von uns als \"Medium\" quasi gottähnlich verehrt, aber dennoch kommen mir im Laufe der Jahre immer mehr Zweifel, ob dies tatsächlich gerechtfertigt ist.

Ein Medium empfängt und schreibt/zeichnet auf, hält es für die Nachwelt fest: Barks zeichnete uns mit seinen Mitteln das, was er von und über Entenhausen gesehen hatte. Bis auf Verstümmelungen und Zensur durch Dritte haben diese Aufzeichnungen bis heute Bestand. Naturphänomene, Beziehungen zwischen Personen etc. sind dabei alle in sich konsistent, wie wir immer wieder in unseren Forschungen zeigen. Ein ernsthafter Donaldist kann daran keinen Zweifel haben, muss also ein Barksist sein.

Erika Fuchs hingegen schrieb Ihre Texte im Laufe der Jahre immer wieder selbst um. Nicht Dritte taten dies, sie selbst tat es. Verwandschaftsbeziehungen wirft sie durcheinander, z.B. werden in Ihren Texten aus den beiden Familien \"McDuck\" und \"Duck\" nur noch die eine Familie \"Duck\". Erkennbar gleiche Personen, die immer mal wieder auftreten, wechseln plötzlich den Namen.

Ein Medium? Wenn sie ein Medium wäre, müsste sie ihre Texte nicht ändern oder \"überarbeiten\". Wenn Sie ein Medium wäre, dann wüsste sie um die Beziehungen zwischen den \"McDucks\" und den \"Ducks\". Wenn sie ein Medium wäre, dann wüsste sie um die Namen der Entenhausener Bewohner.

Es wird immer wieder argumentiert, Erika Fuchs habe die Texte aus Entenhausen nur nach und nach empfangen und konnte daher keinen Überblick über alles haben, aber genau dies lasse ich nicht gelten. Carl Barks hat ein konsistentes Bild empfangen und konnte alles überblicken. Warum bekam Erika Fuchs diesen Überblick nicht? Wäre sie ein Medium, hätte die den Überblick automatisch gehabt, dann wäre es - genau wie bei Barks - perfekt und in sich konsistent.

Eine Übersetzerin: Ja. Eine sehr gute Übersetzerin mit einem genialen Verständnis für die deutsche Sprache: Ja natürlich! Aber ein Medium? Nein.

\"Getreulich erledigt\" ist allerbestes Fuchs-Deutsch, ob nun von ihr oder von einem Reduckteur, dies ist für die Forschung zweitrangig.

Als Grundlage für die Entenhausen-Forschung taugen die Fuchs-Texte trotzdem, denn der Sinn der Texte wird selten geändert. Aber angesichts ihrer Schnitzer und Inkonsistenten sollte der Text von Dr. Erika Fuchs im Zweifelsfall nicht forschungsentscheidend sein.

Volduck

Zitat von: duck313fuchsMag die Rechtschreibung die von Frau Dr. Fuchs sein ...

Dann müßte sie ja elf Jahre oder später (nach Inkrafttreten einer weiteren Rechtschreibreform) nach ihrem Eintritt in den Ruhestand den Text bearbeitet haben.

Interessant wäre mal zu erfahren, welche Zielgruppe der Verlag bei seinen ,,Aktualisierungen" eigentlich vor Augen hat. Haben wir literaturpsychologisches Fachpersonal in der Hinterhand?

Der Sumpfgnom

Ich stimme meinen Vorrednern Beppo und Prof. Cosinus zu, dass es normal ist, dass sich Texte im Laufe der Jahre leicht verändern. Auch große Weltliteratur wird ständig neu aufgelegt. Zumeist in einer Neuübersetzung. Diese sind sogar nicht selten besser als die ältere Ausgaben.

Solange der Sinn der Texte von Frau Fuchs nicht verändert wird, sind mir kleinere Änderungen eigentlich egal. Das Gesamtwerk wird dadurch nicht beeinträchtigt.

Ich denke, dass der Verlag als Zielgruppe in erster Linie nach wie vor die Jugend im Blick hat. Vor Jahren wurde in einer Barks-Geschichte mal der Namen Daniel Kübelböck eingepflegt. Diese Änderung wurde sicherlich nicht zur Erquickung der Altdonaldisten vorgenommen...

Hr.Zeilinger

Zitat von: \"Der Sumpfgnom\"Ich denke, dass der Verlag als Zielgruppe in erster Linie nach wie vor die Jugend im Blick hat. Vor Jahren wurde in einer Barks-Geschichte mal der Namen Daniel Kübelböck eingepflegt. Diese Änderung wurde sicherlich nicht zur Erquickung der Altdonaldisten vorgenommen...

Die Altersgrenzen der Lebensabschnitte
Kindheit
Jugend
Erwachsen
werden in der wissenschaftlichen Literatur recht unterschiedlich angegeben.

im Übrigen gehöre ich zwar nicht der Gruppe der Jugendlichen an, fühle mich dennoch jünger als tatsächlich, eben weil das Lesen der Donald Duck - Berichte in gewisser Weise ein Jungbrunnen ist.

Jugendsprache ist für mich eher ein Forschungsanlass als eine Kommunikationsmöglichkeit.

Ostsibirischer Korjakenknacker

Zitat von: VolduckInteressant wäre mal zu erfahren, welche Zielgruppe der Verlag bei seinen ,,Aktualisierungen" eigentlich vor Augen hat. Haben wir literaturpsychologisches Fachpersonal in der Hinterhand?

Meine Rede ... und: Leider nicht. Ich habe ja trotz intensiveren Umsehens nicht mal einen Germanisten/eine Germanistin gefunden, die diesbezüglich forschungsbereit gewesen wäre ...

*seufz*
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Frieden für die Ukraine!

Grkztrrrschwrzkajaaaa!

Bürgermeister von Timbuktu

Ich bin ja nur sehr unregelmäßig auf dem Schwarzen Brett, aber dennoch irritiert.

Wenn hier jemand herkommt und versucht, seine LTB-Sammlung zu barer Münze zu machen, dann wird er sofort verbal vom Hof gejagt. Wenn irgendjemandem ein Schreibfehler unterläuft, wird ihm das gerne mal genüsslich unter die Nase gehalten. Empfindlichkeiten werden gerne schnell exzessiv ausgelebt.

Aber wenn der Kollege Prof. Cosinus Frau Doktor Fuchs praktisch auf eine Stufe mit Don Rosa stellt (ja, ganz nett, aber kein Medium), dann geht man darüber stillschweigend hinweg? Muss ich das verstehen?

Wenn das grundgütige Leuchtkamel noch unter uns weilte, dann hätte es längst eine gepfefferte Replik gesetzt.

Duck auf, Maus raus
Alex
Duck auf
Alex

Ich bin ein Ukrainer (sehr frei nach John F. Kennedy)

Ungläubiger
Kenntnisnehmer
Russischer
Aggressionen
In
Nahegelegenen
Europäischen
Regionen

Ostsibirischer Korjakenknacker

Zitat von: \"Bürgermeister von Timbuktu\"Aber wenn der Kollege Prof. Cosinus Frau Doktor Fuchs praktisch auf eine Stufe mit Don Rosa stellt (ja, ganz nett, aber kein Medium), dann geht man darüber stillschweigend hinweg? Muss ich das verstehen?

Mein Guter,

einerseits: die Einstufung von E.F. als MEDIUM steht so, glaube ich, nicht in unserer Satzung. Dort steht der wissenschaftliche Barksismus-Fuchsismus. Nun bin ich weit entfernt davon, die \"Medium\"-Sicht zu verwerfen; aber sie ist kein Erfordernis für die Wissenschaftlichkeit. Bei uns in der Theologie wäre das wie eine ausschließliche Fokussierung auf die Mystik (die ich für hoch spannend und durchaus ergiebig halte) bei gleichzeitigem Ausschluss der gängigen wissenschaftstheoretisch akzeptierten Modelle (z.B. der Transzendentaltheologie). Ich bin zu sehr Systematiker, um mich nur auf Mystik zu verlassen; und habe andererseits selbst genug erlebt, um zu wissen, dass an Mystik grundsätzlich auch was dran ist. Insofern wäre ich da für Ideenfreiheit.

Andererseits, und wenn Du selbst auch mal pubertierende Kinder gehabt hast, wirst du diese Sicht sicher teilen können: Ich muss nicht alles verstehen, und ich muss nicht alles hören (wollen) :)
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Frieden für die Ukraine!

Grkztrrrschwrzkajaaaa!

duck313fuchs

Grundlage des Donaldismus bzw der Forschung ist Barksismus-Fuchsismus. Bei Barks ist das sein gezeichnetes Werk. Keiner käme auf die Idee, dass redaktionell vorgenommene Änderungen nunmehr anstelle des Bildes von Barks treten könnten. Das zeigt sich auch oben bei den 12 Panzerknackern. Problematisch ist allerdings, wenn Vorzeichniungen von Barks von anderen Künstlern umgesetzt wurden. Nachdem es da teilweise auch massive Änderungen in den Personen gab, ist es fraglixh, ob diese Werke - hauptsächlich die HDL-Geschichten - zu Forschungszwecken geeignet sind. Das geht meiner Ansicht nur, wenn man die Vorzeichnungen von Barks zugrunde legt.
Fuchsismus ist das von Frau Dr. Fuchs geschriebene Wort, hierbei sind natürlich auch die von Frau Dr. Fuchs selbst vorgenommenen Bearbeitungen Fuchsismus.
Änderungen daran, wenn sie auch evtl fuchsisch klingen oder Verbesserungen darstellten, sind halt kein Fuchs-Text mehr und können deshalb keine Grundlage der Wissenschaft sein. Ansonsten würde quasi die Büchse der Pandora geöffnet. Wer bestimmte dann, was umd warum es noch Fuchsismus wäre?
Meine schon häufiger geäußerte Kritik bezieht sich auch darauf, dass ehapa Neuauflagen als Original-Fuchs-Text bewirbt, obwohl dies nicht der Fall ist. So geht es auf keinen Fall.

Der Sumpfgnom

Zitat von: duck313fuchsBei Barks ist das sein gezeichnetes Werk.

Aber auch hier ist zu beachten, dass Carl Barks einen Großteil seiner Zeichnungen von seiner Frau Garé hat tuschen lassen. Ob sich Garé 1:1 an die Vorgaben hielt, wissen wir nicht.  

Was reiner Barksismus / Fuchsismus ist, ist kaum zu definieren. Dass Fuchs ihre Texte größtenteils noch mal neu überarbeitet / neu getextet hat, macht die Sache nicht einfacher. Ersetzt Fuchs II automatisch Fuchs I?

Coolwater

Zitat von: duck313fuchsProblematisch ist allerdings, wenn Vorzeichniungen von Barks von anderen Künstlern umgesetzt wurden. Nachdem es da teilweise auch massive Änderungen in den Personen gab, ist es fraglixh, ob diese Werke - hauptsächlich die HDL-Geschichten - zu Forschungszwecken geeignet sind. Das geht meiner Ansicht nur, wenn man die Vorzeichnungen von Barks zugrunde legt.

Völlig richtig. Es gibt auch die Fälle, wo in Berichten Einzelbilder oder Bildfolgen, die aus irgendwelchen Gründen verlorengegangen sind, nach bestem Wissen und Gewissen restauriert worden sind, wobei für die zeichnerische Ausführung Daan Jippes herangezogen wurde, etwa in Der Feuerteufel oder Wiedersehn mit Klondyke.

Diese Restaurierungen sind eine feine Sache, aber natürlich hat es wenig Sinn, in der Duck-Forschung ein Jippes-Bild mit der Lupe zu begutachten. Wenn man einen gotischen Dom begutachtet, weil man lernen will, wie die Steinmetze im Mittelalter gearbeitet haben, hat es auch wenig Sinn, mit der Lupe in der Hand ausgerechnet dort herumzuschwarwenzeln, wo nach Bombenschäden im Zweiten Weltkrieg das Bauwerk in neueren Zeiten restauriert worden ist.

duck313fuchs

Von den ca 800 Barks-Berichten hat Frau Dr. Fuchs ca 220 überarbeitet. Ein Großteil Der Texte ist deshalb Fuchs I. Wenn jetzt Fuchs II wirklich erheblich von Fuchs I abweicht, kann untersucht werden, was nun zutreffender sein könnte. Immerhin geht es dann nur um Abwägung von Äußerungen von Frau Dr. Fuchs und nicht um Worte von irgendwelchen Redakteuren, die sich eventuell keine Gedanken über die Bedeutung ihrer Wortwahl gemacht haben.

Der Sumpfgnom

Zitat von: duck313fuchsWenn jetzt Fuchs II wirklich erheblich von Fuchs I abweicht, kann untersucht werden, was nun zutreffender sein könnte.

Das wär doch mal ne Forschungsarbeit wert.