Berufe der Anatiden

Begonnen von Salvatore Speculatio, 30. Jul. 2019, 09:07:40

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Salvatore Speculatio

Zitat von: Duckimaus_die Neffen nach Jahrzehnten immer noch die Volksschule besuchen, oder wieso Donald Duck so viele unterschiedliche Fahrzeuge bedienen kann für deren Führerscheinerwerb man, wie Jan Landmann auf dem Hamburger Kongress eindrucksvoll bewiesen hat, alleine schon ein Menschenleben benötigt.

Das Menschenleben ist irrelevant, solange nicht bekannt ist, wie alt Anatiden werden. Altern sie nicht, haben sie sogar unendlich viel Zeit.

Kaum. Die schottischen Ahnen Dagoberts wurden stattlich begraben oder stecken noch in ihren Rüstungen (tot, versteht sich). Wir erleben Dagobert als jugendfrischen Rock \'n Roll-Tänzer, aber auch als Hochbetagten, der mit Stock und krummem Rücken eine Mutprobe für seine Anverwandten plant oder 3000 Taler für Pingpongbälle kassieren lässt. Ab und zu scheidet auch ein Erblasser dahin, der z.B. einen winzigen Rubin an Dagobert vererbt. Die Ducks altern und sterben. Dabei erreichen sie nicht einmal ein extrem hohes Alter: die Erbuhr ist seit 200 Jahren im Besitz der Familie. Dagoberts Großvater und dessen Großvater, also Dagoberts Ururgroßvater waren schon im Besitz der Uhr. Teilt man die 200 Jahre durch die Generationen, bleibt kein biblisch hohes Alter. Wir dürfen voraussetzen, dass ein echter Duck seine Erbuhr(!) nicht zu Lebzeiten verschenkt.  
Lebendige Grüße, Salvatore

Hr.Zeilinger

Zitat von: \"Salvatore Speculatio\"Die Ducks altern und sterben.

Die Ducks sterben? Da muss aber unheimliches Pech mitspielen, dass sie sterben. In der Regel tut sich selbst Pechvogel Donald schwer zu sterben. Im Bericht \"Der Sheriff von Bullet Valley\" stirbt Donald bei der wilden Schießerei nicht. Es passiert einfach nicht, dass einer der Kontrahenten eine tödliche Kugel abbekommt. Und das liegt sicher nicht an der \"Gewaltlosigkeit\" der Donald Duck Berichte. Die sind nämlich nicht gewaltlos.

Aber die \"alten\" Ducks:
Sir Daunenstert starb im Kampf, Sir Dümpelfried während eines Siegesmahles an einem Schlaganfall. Völlig normale Tode im 10. und 11. Jahrhundert im Anaversum.

Salvatore Speculatio

Zitat von: Hr.ZeilingerDie Ducks altern und sterben.


Die Ducks sterben? Da muss aber unheimliches Pech mitspielen, dass sie sterben. In der Regel tut sich selbst Pechvogel Donald schwer zu sterben. Im Bericht \"Der Sheriff von Bullet Valley\" stirbt Donald bei der wilden Schießerei nicht. Es passiert einfach nicht, dass einer der Kontrahenten eine tödliche Kugel abbekommt. Und das liegt sicher nicht an der \"Gewaltlosigkeit\" der Donald Duck Berichte. Die sind nämlich nicht gewaltlos.

Aber die \"alten\" Ducks:
Sir Daunenstert starb im Kampf, Sir Dümpelfried während eines Siegesmahles an einem Schlaganfall. Völlig normale Tode im 10. und 11. Jahrhundert im Anaversum.

Ich verstehe diesen Einwand nicht. Implizit ist oft vom Tod die Rede. Dagobert prüft seine Anverwandten, um festzustellen, wer sich als Erbe seiner Unternehmen eignet. Die Hymne \"..lieg ich dereinst auf der Bahre\" verweist direkt auf den Tod. Dass Barks keine Leichenschau vorführt, sondern lebendige Ducks zeigt, ist zu begrüßen. Schon, weil auch Jugendliche als Leser infrage kommen.
Gruß, Salvatore

Kalif Storch

Die Annahme eines Multianaversums würde ja wohl auch dem Stadtplan die Grundlage entziehen, es sei denn, man würde zu dem grotesken Glaubenssatz kommen, daß in den Universen so gut wie alles anders ist oder zumindest sein kann, nur die Stadt ist immer die gleiche.

Der Sumpfgnom

Weitere Quellen für den Tod im Anaversum:

- Die Krone der Mayas, Mogelmann fürchtet zu verhungern
- Daisys Tagebuch, Oma Duck erzählt davon, wie einst ihr kleiner Dackel starb
- Zurück in die Steinzeit: Donald erwähnt, dass einen in Afrika Tod und Verderbnis erwarten
- Rieselgold, es gibt ein Todestal
- Der goldene Helm, Donald fürchtet den Hungertod
- Spenden oder Schikanieren, man sieht einen Friedhof

Vermutlich gibt es noch weitere Quellen. Der Tod ist in Entenhausen jedenfalls durchaus  ein Thema.

Hr.Zeilinger

Zitat von: \"Salvatore Speculatio\"Ich verstehe diesen Einwand nicht.

Vom Tod zu sprechen und zu singen bedeutet nicht unbedingt, dass der Tod gegenwärtig ist.

Einst wurde gestorben. Bei kriegerischen Auseinandersetzungen und be Festgelagen.
Die Entenhausener haben den Tod überwunden (nicht in einem biblischen Sinn).

Darum singen Donald davon.

Die Ur-Ängste etwa an Verhungern zu sterben oder von Löwen gefressen zu werden können psychologisch erklärt werden.

Friedhöfe werden für Rosenmontag- bzw. Halloween-Umzüge extra aufgestellt. Gruseln ist eine Möglichkeit, mit Ur-Ängsten umzugehen.

Es handelt sich beim Nachdenken über das Sterben und den Tod um eine Aufarbeitung irrationaler Ängste und Befürchtungen.

DasLeuchtkamel

Auffallend ist, dass Donald in den meisten Berichten entweder arbeitslos ist, oder einer sehr untergeordneten Arbeit nachgeht. Ich fasse diese Berichte einmal als ,,Normalzustand" zusammen.
Dann gibt es Berichte in denen Donald einen hochqualifizierten  Beruf ausübt. Zuverlässig kann man davon ausgehen, dass er  an seiner eigenen Hybris scheitert um dann wieder im ,,Normalzustand" zu landen. Solche Resets sind relativ selten, würden aber zumindest erklären warum Donald , sowie alle Entenhausener extrem langsam altern. Ein solches Reset scheint sich auch ereignet zu haben als Daniel Düsentrieb die Zukunftsstadt schuf und damit kläglich scheiterte. Niemand in Entenhausen scheint sich daran auch nur ansatzweise zu erinnern. Scheitern scheint in Entenhausen ein kollektives Reset zu erzwingen.
Duck auf, Maus raus!

Salvatore Speculatio

Zitat von: Hr.ZeilingerIch verstehe diesen Einwand nicht.

Vom Tod zu sprechen und zu singen bedeutet nicht unbedingt, dass der Tod gegenwärtig ist.


Ist das Präsens, das eine Regel, ein Gesetz beschreibt, nicht mehr geläufig? Äpfel faulen. Und das, obwohl hier vor mir zwei knackigfrische, harte Äpfel aus Halberstadt liegen, die ich gleich essen werde, weil ich keine weiche Birne mehr habe.
Gruß, Salvatore

Ostsibirischer Korjakenknacker

Zitat von: \"Der Sumpfgnom\"Vermutlich gibt es noch weitere Quellen. Der Tod ist in Entenhausen jedenfalls durchaus  ein Thema.

Im weiteren Sinne zählt dazu wohl auch Gespensterglauben (wobei sich diese in einer Kirche nicht halten, wie schon muntere Knaben durchaus wissen).
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Frieden für die Ukraine!

Grkztrrrschwrzkajaaaa!

Duckimaus_

In Entenhausen wird nicht an Gespenster geglaubt, sondern man weiß, dass es sie gibt. In \"Das Gespenst von Duckenburgh\" heißt es fachmännisch, dass Gespenster aus Luft bestehen. (tu)

Coolwater

Zitat von: \"Der Sumpfgnom\"Vermutlich gibt es noch weitere Quellen. Der Tod ist in Entenhausen jedenfalls durchaus  ein Thema.

Bottervogel und Sir Dagobert ertrinken.

Der Atomspion springt nach seiner Enttarnung aus dem Fenster und ruft dabei: \"Leb wohl, du schöne Welt\" (oder ähnlich, ich zitiere aus dem Hirnkasten). Es ist aber unklar, ob er stirbt.

Donald klopft das Sprichwort: \"Wen die Neugier plagt im Morgenrot, der ist am Abend mausetot.\" Einer der Neffen setzt das Sich-zu-den-Staubüsen-Begeben mit dem Tod gleich: \"... der lieber tot sein wollte als heiraten.\"

Hulagus letzte Worte in Der Erbe des Dschingis-Khan kann man nur so verstehen, daß er bald sterben wird und sterben will.

Das sind ein paar Beispiele, die mir eingefallen sind. Im Grund ist von Sterben und Tod recht oft die Rede, wenn man genau hinschaut.

Duckimaus_

Wäre es möglich, dass Entenhausener im Allgemeinen oder Anatide im Speziellen wiedergeboren werden? Dann könnte Donald in jedem Leben einen anderen Beruf ausüben, mal erfolgreich und mal nicht. :S

DasLeuchtkamel

Wie das Leben so spielt: Man fängt mit der Arbeit an und endet beim Tod.
Duck auf, Maus raus!

DasLeuchtkamel

Zitat von: Duckimaus_Wäre es möglich, dass Entenhausener im Allgemeinen oder Anatide im Speziellen wiedergeboren werden? Dann könnte Donald in jedem Leben einen anderen Beruf ausüben, mal erfolgreich und mal nicht. :S
Die Wolken zieh`n dahin sie zieh`n auch wieder her. Der Mensch lebt nur einmal und dann nicht mehr. Altes Entenhausener Liedgut.
Duck auf, Maus raus!

Salvatore Speculatio

Zeit für eine Zusammenfassung:
1. Entenhausener altern und sterben.
2. Es gibt innerhalb dieser Diskussion bisher drei Hypothesen zur oft auftretenden kollektiven, retrograden Totalamnesie:
2a Die Murmeltier-Hypothese: Entenhausener erleben jeden Tag neu.
Dagegen sprechen allerdings die vielen Erinnerungen, die uns mitgeteilt werden (Dagoberts erzählt Erlebnisse aus seiner Kindheit/Jugend/Adoleszenz). Die Annahme, dass \"einiges hinübergerettet\" würde, wäre ein neues Rätsel. Dazu kommt, dass sich der Zeitschleifengefangene im gleichnamigen Film sehr wohl erinnert und deshalb aus seinen Fehlern lernen kann. Gerade das können die Anatiden nicht. Sie lernen nicht aus ihren (schlechten) Erfahrungen.
2b Reset-Hypothese: Donalds Scheitern löst eine kollektive Amnesie aus.
2c Die aus der Multiversumstheorie abgeleitete Multianaversatheorie: so wie es unendlich viele Universen gibt (die nortwendig Entenhausen als Möglichkeit enthalten), gibt es nicht genau ein Anaversum, sondern mindestens eines.

Meine Ansicht: sowohl 2a als auch 2b sind hochgradig erklärungsbedürftig oder laufen auf ein \"das ist eben so\" hinaus. 2c ergibt sich aus dem Multiversums-Postulat (siehe Martin, Quantenchronodynamik) und erklärt die hier angesprochenen Phänomene hinreichend genau. Die Anaversa sind ähnlich, aber nicht-identisch. Das gilt auch für die Stadtpläne selbstverständlich. Es kommt zu Materiefluktuationen zwischen den Welten, die von Barks/uns registriert werden, nicht aber von den Bewohnern.
Die kopernikanische Wende hat uns damals auch alle schockiert. Inzwischen haben sich viele an sie gewöhnt.

Morgentliche Grüße, Salvatore