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Kopisten am Werk

Begonnen von Das Schwarze Phantom, 11. Apr. 2019, 09:46:02

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Dietmaar

Ächz! Aber wie verortet man dann die Identität, wenn sie nicht mal am Namen zu erkennen sind? Ist das nicht ein Blindflug bzw. Interpretationsspielraum? Kommissar Hunter ist ja zumindest namentlich konstant, soweit ich mich erinnere.

duck313fuchs

Bei den LTB-Geschichten handelt es sich nur um Geschichten, welche zum Erforschen ungeeignet sind und nichts Relevantes für das Entenhausen , das für uns Donaldisten interessant ist, enthalten.

Das Schwarze Phantom

Zitat von: DietmaarAber wie verortet man dann die Identität, wenn sie nicht mal am Namen zu erkennen sind?

Identitätsmerkmale sind vor allem Physiognomie, Kleidung und soziale Rolle einer Figur. Die Panzerknacker etwa erkennt man an ihren Pullovern mit den Nummernschildern, den Schildkappen, den Augenmasken und natürlich ergänzend an ihren kriminellen Neigungen - auch, wenn sie bei jedem Zeichner ein bisschen anders gezeichnet sind.

Gerade Erika Fuchs hatte eine große \"Begabung\", was Namenswirrwarr angeht. Käpt\'n Kirchmaus etwa, der in manchen Geschichten als Nebenfigur auftritt, heißt bei ihr mal Käpt\'n Kraulratz, mal Käpt\'n Graumaus, mal Käpt\'n Kausche, dann wieder Käpt\'n Wendelin. Man erkennt diese Figur aber zweifelsfrei an den o.g. Kriterien als immergleiche Person, trotz unterschiedlicher Namensgebung.

Fährmann

Das wäre ihr wohl sonst einfach zu langweilig geworden...

Ahoi.
Ahoi!

Dietmaar

Zitat von: duck313fuchsBei den LTB-Geschichten handelt es sich nur um Geschichten, welche zum Erforschen ungeeignet sind und nichts Relevantes für das Entenhausen , das für uns Donaldisten interessant ist, enthalten.

Ich weiß, ich weiß... Allerdings habe ich die LTB in meiner Kindheit gerne gelesen (jedoch nur die ersten 20, danach nur noch sehr selten). Der stark abweichende Zeichenstil war mir durchaus aufgefallen, hab ich aber nicht weiter drüber nachgedacht. Übrigens dachte ich früher sogar - bei den Stories die soweit auseinander liegen wie z.B. Das Radargerät und die Eisenbahnaktien - das wären 2 verschiedene Zeichner gewesen, früher die kugeligeren Köpfe und längeren Hälse.
Was ich noch gerne mochte waren in der MM oft die jeweils ersten Geschichten, die waren glaub ich selten von Barks, zumindest in der zweiten Generation der 60er Jahre, oft von Tony Strobl (Bleistift), wie Der ängstliche Blick, Der Vergnügungskommissar, Der Pferdekenner oder Zweifelhaftes Glück. Auch Die Flugpost von Jack Bradbury mit Donald in der Nebenrolle hab ich geliebt.
 
Im übrigen gilt, was die LTB anbelangt, auch für mich der letzte Satz unten:

Zitat von: \"Ostsibirischer Korjakenknacker\"Volltreffer! Gratuliere! LTB 7, \"Donald in 1000 Nöten\" - ich habe es vor mir liegen, total zerfleddert und am Zerfallen, aber die Geschichte ist drin (S 121 - 180).

Aus heutiger Perspektive muss ich allerdings sagen, dass die Geschichte nett ist, aber die Zeichnungen mies. Naja, war rückblickende Verklärung - ich war jung und brauchte die Lektüre :0)

Das Schwarze Phantom

Was die opulente Dame aus meinem letzten Bildbeispiel betrifft, wird dem scharfen Auge nicht entgangen sein, daß diese Figur auch schon bei Carl Barks eine Rolle gespielt hat. Und hierbei war Barks der Kopist (!).


Nachzulesen auch im HD 21 [1979], S.28 sowie im DD 58 [1986], S.23 ...



Das Schwarze Phantom

Die Thematik des Kopierens von Personen (Haupt- resp. Nebenfiguren) wäre damit weitgehend abgeschlossen.

Doch es gibt auch andere Objekte, die Gegenstand des Kopierens sind. Beispielsweise Panoramen und Hintergrundkulissen. Manchmal orientieren sich die Kopisten auch an der Einleitung oder der Schlußszene einer Barksgeschichte.

Derartige Kopien wollen wir im folgenden in den Fokus stellen:


paTrick

Uff. Die Detailtreue ist wirklich verblüffend. Ich bin gespannt, was da noch kommt.



Das Schwarze Phantom

Das nächste Szenario:


Das Schwarze Phantom



Im Bild ganz oben sitzt übrigens Onkel Dagobert unter der Tonne ...

Coolwater

Ich glaube, das hier hatten wir hier noch nicht. Fund in LTB 44, Seite 117. Zeichner: Massimo De Vita. Zumindest der alte Knabe mit dem Hörrohr ist eindeutig von dem einen Gelehrten bei Barks \"inspiriert\". Das geht so weit, daß der Daumen der rechten Hand bei der Kopie ziemlich sinnlos in die Luft gespreizt ist ...