Der 70. Geburtstag...

Begonnen von paTrick, 25. Mai. 2004, 17:09:01

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paTrick

http://www.prosieben.de/wissen/sam/themen/

\"Happy Birthday, Donald!\"  
 
Es gibt wohl niemanden, der Donald Duck nicht kennt. Jetzt wird der berühmteste Entenhausener 70 Jahre alt. SAM singt dem Comic-Helden ein Geburtstagsständchen und zeigt Szenen aus seinen Filmen. Außerdem kommt ein \"Donaldist\" zu Wort, der sein Leben dem Enterich gewidmet hat ...

paTrick

http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/vermischtes/347534.html
Ja, die Ducks haben Zähne
Die Donaldisten erforschen emsig Entenhausen
Dennis Buchmann

RATZEBURG, im Juni. Eduard Wehmeyer sitzt in einem kleinen Lokal im ebenso kleinen Ratzeburg und kämpft mit seiner Fäden ziehenden Käsesuppe: \"Entenhausen existiert, gar kein Zweifel!\" Eduard Wehmeyer unterrichtet seit 26 Jahren Mathematik und Geschichte am örtlichen Gymnasium und ist Gründungsmitglied der Donaldisten. Da gibt es nichts zu lachen. Wehmeyer gehört zu einer der ersten Generationen, die in Deutschland in den Genuss kam, Donald Duck-Comics lesen zu dürfen. Seit 1937 sind die Geschichten des wohl bekanntesten Matrosen der Welt, der heute 70 wird, hier erhältlich. \"Damals waren es natürlich noch alles barksche Originale!\"

Einzig glaubhafter Sender

Als Kind saugt Wehmeyer all diese Originale von Carl Barks, dem \"einzig glaubhaften Sender donaldistischen Gedankengutes\" auf, je mehr Geschichten er liest, desto mehr Puzzleteile ergänzen sein Bild von Entenhausen. Doch viele Fragen bleiben offen. Inspiriert von der Zeitschrift Der Hamburger Donaldist, den damals der deutsche Meteorologe Hans von Storch herausgibt, wird 1977 D.O.N.A.L.D. gegründet, die Deutsche Organisation nichtkommerzieller Anhänger des lauteren Donaldismus. Wehmeyer betreibt sogleich Grundlagenforschung und legt in seinem Aufsatz \"Die Entität des inneren Donaldismus\" die noch heute gültigen Bestimmungen der Struktur des Donaldismus fest. Im Laufe der Jahre führt die Forschung zur Klärung wichtiger Fragen: Ja, die Ducks haben Zähne, nein, obwohl sie unten ohne herumlaufen, sind sie nicht exhibitionistisch. Das Gefieder verdeckt doch das Geschlecht.

Beweise? \"Schauen sie sich doch Barks\' Geschichten mal genauer an, dann sehen sie es!\", verweist Wehmeyer auf seine Quellen. Was ist mit anderen Zeichnern? \"Die lässt ein echter Donaldist nicht gelten.\" Denn nur Carl Barks konnte die Informationen aus Entenhausen empfangen und niederzeichnen. \"Das war ähnlich wie damals, als Mohammed die Prophezeiungen empfing und den Koran schrieb\", vergleicht er. Und durch die Störungen, die bei der Übertragung aufgetreten seien, erkläre sich die mangelnde Präzision der Beschreibung Entenhausens. Doch die Donaldisten nehmen sich unermüdlich Barks 5 000 Psalme vor und bringen Licht ins Dunkel.

Wie das die Bewohner Entenhausens machen, damit beschäftigt sich Udo Wackerhagen. \"Mit den Lichtschaltern ist das so eine Sache, denn mal sind sie da und mal nicht.\" Vielleicht hat Barks einfach ab und zu vergessen, sie einzuzeichnen? \"Nein, ausgeschlossen, Barks Zeichnungen sind unfehlbar. Ich vermute erscheinungsdynamische Schalter, die nur sichtbar sind, wenn sie gebraucht werden.\"

Udo Wackerhagen ist Elektromeister aus Braunschweig und war bis vor kurzem die PräsidEnte der 600 Donaldisten Deutschlands. Er konzentriert sich auf Fragen des Elektrowesens. Kürzlich konnte er die Netzspannung Entenhausens dingfest machen. Dazu nahm er ein Barksches Bild unter die Lupe, auf dem Tick, Trick und Track mithilfe mehrerer Heizkissen den winterlichen Schnee von ihrem Badmintonfeld wegschmelzen. Donald steht brüllend am Fenster, da die Sicherung rausgesprungen ist.

Heizkissen und Kupferleitungen

\"Ich ermittelte die Zahl der Heizkissen, ging von durchschnittlichen Kupferleitungen mit entsprechendem Widerstand aus und kam so zur Spannung\", erklärt Wackerhagen. Er holt eine Ausgabe der Vereinszeitschrift Der Donaldist hervor und zeigt seine Veröffentlichung. Zwischen den Absätzen sind zentrierte Formeln eingestreut, hinter der letzten steht: 313 Volt.

Entenhausen existiert also, gar kein Zweifel. Doch wo? Eduard Wehmeyer, der Mathematiklehrer, antwortet gelassen: \"Ist doch klar, in einem Paralleluniversum.\" Ein Hauch von Schmunzeln umspielt seine Mundwinkel.

paTrick

... , wahrscheinlich um Punkt 12. Mirt selbst wird es versagt bleiben anzuschauen. Vielleicht kann jemand aus unserer weltumspannenden Jugendorganisation sein Bildaufzeichnungsgerät anwerfen?

paTrick

18 Uhr Vierzig: Ein Life-Interview (Lebendgespräch), ich werde die Gelegenheit nutzen, mich gründlich zu blamieren. Will jemand gegrüßt werden?

paTrick

http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=612773


Ente, willst du ewig schnattern?
Hoch lebe der menschlichste Erpel der Welt: Donald Duck wird heute 70 Jahre alt
Von Oliver Reinhard

Die meisten herkömmlichen Helden sind eindimensional und daher furchtbar langweilig. Jemand, der ausschließlich stark, gut, schön und erfolgreich ist, moralisch völlig integer und also allem Normalsterblichem himmelweit entrückt – wen außer hilflose Eltern mit Erziehungsproblemen soll das noch interessieren? Aber, so rufen Comicfreunde hier gewöhnlich aus, aber es gibt doch Micky Maus! Den Saubermann schlechthin! Hüter von Gesetz und Ordnung! Sozial engagiert bis zum Abwinken! Das trifft sicherlich zu. Umso bedeutsamer, dass Micky auf der ewigen Beliebtheitsliste der Comic-Helden nur ewiger Zweiter ist, weit hinter seinem Entenausener Nachbarn Donald Duck.

Erfrischend unheldisch

Donald, der heute 70 Jahre alt wird, ist der Größte. Eben weil er so erfrischend unheldisch ist. Er hat Plattfüße, ist zu blass, weiß weniger als seine Neffen, ist modisch hilflos (seit Jahrzehnten der gleiche Matrosenanzug!), chronisch pleite und cholerisch, vom Pech verfolgt, ewiges Opfer seines turbokapitalistischen Ausbeuter-Onkels Dagobert, aber im Herzen goldig und von unbeugsamen Wiederaufsteh-Qualitäten. Kurz: So wie Donald, den nichts dauerhaft in die Knie zwingen kann, der ein Verlierer ist und trotzdem ungeheuer beliebt – wer wäre nicht gern wie er? Aber Donalds Heldentum ist keine Frucht elterlicher Pädagogik, kein Produkt eines zeichengenetischen Masterplans. Vielmehr das Resultat einer basisdemokratischen Entwicklung: Das Volk, nicht seine Schöpfer, hat ihn zum Helden erkoren. Für Donalds spirituellen Vater Walt Disney war er nur eine Notgeburt: Als rotzfreches Pendant zu Micky, der Ende der 1920er Jahre in der Publikumsgunst sank, weil er vielen zu brav wurde. Zur Welt – allerdings noch nicht im Bild – kam der Enterich 1931 als Randfigur im Buch ,,The adventures of Mickey Mouse". Zwei Jahre später sah man ihn auch gezeichnet, doch als eigentliche Geburtsstunde gilt jener Auftritt, in dem Donald erstmals als Charakter greifbar wurde: Am 9. Juni 1934 erhob er im Trickfilm ,,The Wise Little Hen" erstmals seine heisere Schnatterstimme, tanzte – und machte ausnahmslos Blödsinn. Genau davon wollte das Publikum mehr, viel mehr, und Donald kam fortan regelmäßig, in Zeitungen und auf der Leinwand, vertrieb schließlich Micky Maus vom Thron der beliebtesten Figur Walt Disneys. Sehr zu dessen Missfallen: Micky, das war seine Ideal- und Identifikationsfigur, so wünschte er sich die Menschen. Nicht wie jenen rüpelhaften gefiederten Anarcho-Plattfuß.

Liebling von Literaten

Donald juckte das nicht die Grütze. Er durchlebte seither tausende Abenteuer, in aller Welt und im Weltraum, er war Forscher, Lehrer, Kapitän, Rennfahrer, Hexen- und Gangsterjäger, erzog seine Neffen, liebte seine ewige Verlobte Daisy Duck, rettete mehrfach die Welt ... und das mit einer vielgestaltigen Gestik und Mimik, die nicht ihresgleichen hat innerhalb der grafischen Literatur.

Das verdankt Donald Duck seinem wahren Vater Carl Barks, der ihn seit 1943 mit dem Zeichenstift erzog, zum schillernden Charakter machte und eine große Familie zur Seite stellte: die Neffen, Dagobert, Daisy, Oma Duck, Gustav Gans ... Die Geschichten, die Barks sie erleben ließ, waren mehr als triviales Zeug: Auch als Autor – so schreibt Andreas Platthaus, Vize-Feuilletonchef der Frankfurter Allgemeinen, im Buch ,,Im Comic vereint" – bleibt Barks in seiner Zunft unerreicht. ,,Niemand hat wie er nahezu sämtliche Überlieferungen der Menschheitsgeschichte – Mythen, Sagen, Legenden, Romane oder Reisebereichte – benutzt", um die Welt von Entenhausen ,,vor unseren Augen entstehen zu lassen". Die Riege der Donald-Fans unter den Literaten ist entsprechend prominent besetzt: H.C. Artmann, Peter Handke, Urs Widmer, Robert Schindel; nicht nur sie haben der Ente ihre Reverenz erwiesen.

Mitschuldig an Donalds Erfolg in Deutschland ist seine Übersetzerin Erika Fuchs und ihre pittoreske, lautmalende, äußerst humorige Sprache. Sie stattete die Ducks mit einem immensen Repertoire aus, das von ,,Klatsch", ,,Staun", ,,Runterschalt" bis zu Entlehnungen von Busch, Goethe, Shakespeare reichte – und Schiller: ,,Wir wollen sein ein einig Volk von Brüdern, in keiner Not uns waschen und Gefahr" lautet der Rütli-Schwur in der Version von Tick, Trick und Track. Es verwundert kaum, dass das Duck-Universum gerade in Deutschland ein populärer Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen ist. Vor allem die Donaldisten, ein Vereinigung zumeist recht bewanderter Entenfreunde – darunter etliche mit hohen akademischen Weihen – widmet sich so ergiebeigen Themen wie der verschämten ,,Sexualität in Entenhausen", der ,,Donaldistischen Utopie" oder den ,,Auswirkungen des Permutations-Syndroms auf die Lebensqualität in Entenhausen". Vielleicht stimmt es ja tatsächlich, dass Donald ,,die reichhaltigste und in ihrer Kontinuität bemerkenswerteste Kunstfigur des letzten Jahrhunderts ist", wie der Publizist Marc Degens schreibt.

Donald – ein Faschist?

Geichwohl hat die Mensch gewordene Ente menschliche Feinde. Nicht allein jene Gestrigen, die Comics per se für Schund hielten und halten; in der DDR waren Donald & Co. offiziell unerwünschte Bückware, in der frühen BRD galten Comics den meisten Eltern und Pädagogen als schädlich und ,,Verdummung".

Nein, der Donald-Skeptizismus reichte einst noch tiefer. In der Achtundsechziger-Ära geriet die Ente ins Visier mancher Politologen und Kulturkritiker. Verklärten er und die Entenhausener nicht die US-amerikanische Gesellschaft? War Donald nicht arm, arbeitslos – und besaß trotzdem Haus und Auto? Hatte immer genug zu essen? Konnte seinen Neffen ein eigenes Zimmer bieten? Daisy zum Essen einladen? Das rabiate linke Autorenkollektiv ,,Grobian Gans" entlarvte den autoritären Ersatzvater Donald sogar als faschistischen Kleinbürger. Ausgerechnt ihn, der Anfang der 40er Jahre für seine Leistung in Disneys Anti-NS-Propagandafilm ,,The Fuehrers Face" den Oscar bekommen hatte.

Seinen Ruf konnten solche Verleumdungen nicht dauerhaft schädigen. Spätestens seit den Achtzigern, als die westdeutsche Friedensbewegung ,,Donald statt Ronald" (Reagan, d. Red.) forderte, ist der berühmteste Entenhausener umfassend rehabilitiert. Er hätte es verdient, dass man ihm zu Ehren das populärste Symbol des Pazifismusüberarbeitet – und Donald Duck zur Friedens-Ente kürt.


paTrick

zwischen 7 und halb 8 mit bewegten Bildern vom allseits geschätzten Tom Plum.

Ronald Dunk

Da sehen wir es mal wieder Entenhausen ist überall !
Udo - Kreisch !
Immerhin ist der viel schwierige Rücknahme korrekt geschrieben.
Ein schöner Artikel.  
Vielen Dank  Denis Buchmann

Ronald Dunk

Da sehen wir es mal wieder Entenhausen ist überall !
Udo - Kreisch !
Immerhin ist der viel schwierigere Rücknahme korrekt geschrieben.
Ein schöner Artikel.  
-auch ohne Interview(?)
-wenn auch nicht immer physikalisch richtig
(Nicht Widerstand sondern Leistung und Stromstärke)
(und die Sicherung haut eben NICHT raus !)
(und Donald stand (diesmal) nicht brüllend am Fenster)

Vielen Dank  Denis Buchmann

paTrick

http://www.ard.de/kultur/tagesschau/index.phtml?p=546&k=0&l=4

 Ein Ständchen für Donald Duck
 
Der berühmteste Erpel der Welt wird heute 70: Donald Duck hat Generationen von Kindern und Erwachsenen den Comic und den Zeichentrick lieben gelehrt. Allerdings geht bei einigen seiner deutschen Fans die Enten-Liebe sehr viel weiter.

Von Christian Radler, tagesschau.de

Jährlich am 1. April treffen sich die Mitglieder der \"Deutschen Organisation der nichtkommerziellen Anhänger des lauteren Donaldismus\" (D.O.N.A.L.D.) zu ihrem Kongress. Die mittlerweile 600 \"Donaldisten\", allesamt aufgewachsen mit Donald-Taschenbüchern und &#;Filmen, singen zur Eröffnung traditionell dieses stimmungsvolle Lied: \"Und lieg\' ich dereinst auf der Bahre, so denkt auch an meine Gui-tah-re und legt sie mir mit in mein Gra-hab.\" Ihre Hymne \"Der rührselige Cowboy\" haben die Donaldisten aus einem Walt-Disney-Comic. Dieses Jahr düfte die Schnulze etwas lauter geschmettert worden sein: Denn der Besungene feiert den 70. Geburtstag.

\"Die Entität des inneren Donaldismus\"

Seit 1977 erforschen und diskutieren die Donaldisten alles rund um den Erpel. Leitlinien für die Forschung stehen in einem Aufsatz des D.O.N.A.L.D.-Gründers Hans von Storch. Titel: \"Die Entität des inneren Donaldismus\". Entlang dieser Leitlinien diskutieren die Mitglieder des Vereins Fragen wie: Haben die Ducks eigentlich Zähne, und sind die Entenhausener exhibitionistisch, weil sie unten ohne herumlaufen. Die Antworten, in diesem Fall \"Ja, sie haben Zähne, aber nur in Entenhausen\" und \"Nein, ihr Gefieder kleidet die Ente ausreichend\".

Immer noch umstritten: Wie kommt es zum Verschwinden und Wieder-Erscheinen der Lichtschalter in den Häusern? Einige Donaldisten glauben, die Schalter seien vom Zeichner vergessen worden. Andere hängen der These an, dass es sich um \"ereignisdynamische\" Schalter handele, die nur bei Bedarf aus der Wand fahren.

\"Klatsch, klatsch\"

Findet bei den Versammlungen eine These oder ein neuer Vortrag aus der \"Grundlagenforschung\" Zuspruch, signalisieren die Donaldisten Beifall übrigens nicht durch das Zusammenführen der Hände. Vielmehr skandieren sie \"Klatsch, klatsch\". Die Geräusche im Comic, wie auch die meisten Geschichten aus Entenhausen, übersetzte Erika Fuchs ins Deutsche. Sie schrieb den Figuren Sätze wie \"Dem Ingeniör ist nichts zu schwör\" (Daniel Düsentrieb) oder \"Appetit gut, aber immer müde, müde\" (Gustav Gans) in die Sprechblasen.

FAZ als Spielwiese der Donaldisten

Der Entenkult findet indes nicht nur hinter verschlossenen Türen statt: Hans Magnus Enzensberger, Max Goldt und Eva Heller nahmen hier und da Anleihen aus Donald-Duck-Heftchen. Am Auffälligsten trieben den Entenkult aber zwei Feuilleton-Redakteuere der ehrwürdigen \"Frankfurte Allgemeinen Zeitung\". Sie brachten seit 1997 zahlreiche Enten-Sprüche und Geschichtentitel in ihren Artikel unter. Meist als Überschrift, in einigen Fällen als Bildtext.

Ein FAZ-Artikel über den US-Unabhängigkeitstag trug etwa den Titel \"Hört sich an wie nahes Donnergrollen\". Ursprünglich fiel der Satz, als die Panzerknacker Onkel Dagoberts Geldspeicher ausräumten und die Taler gerade heranflutenden. Neue Chopin-Bücher rezensierten die FAZ-Donaldisten unter der Überschrift \"Das Echo hat ausnahmsweise keinen Umweg gemacht.\" Die Besprechung eines Buchs über Aberglauben firmierte unter \"Schnurrli, was ficht dich an?\".

Einige Texte mussten von den Donaldisten verändert werden, lassen aber noch Rückschlüsse auf ihren Ursprung zu. Dieser Bildtext anlässlich der Besprechung einer \"Antigone\"-Inszenierung: \"Ach, dass mein Herz doch schmölze\" hatte im Comic geheißen: \"Ach, dass mein Herz doch schmülze wie eine saure Sülze\". Aus der Duck-Zeile \"Prickelwasser Entenwein, das ist billig und schmeckt fein\" ward über einem Artikel über den Kurort Bad Ems \"Prickelwasser, Emser Wein, das ist teuer und schmeckt fein\". Nachdem die Initiative der FAZ-Redakteure im April 2000 aufflog, verschwanden die regelmäßigen Zitate aus dem Blatt. Die Vorgesetzten der beiden Donaldisten haben das Treiben wohl inzwischen verboten.


paTrick

http://morgenpost.berlin1.de/inhalt/feuilleton/story683096.html

Ich-AG mit Bürzel
Es hapert immer noch ziemlich an Altersvorsorge: Donald Duck feiert seinen 70. Geburtstag
Von Ulli Kulke

 
70 Jahre, arbeitslos, alleinerziehend und cholerisch: Donald Duck in Höchstform  
Foto: dpa/Disney

Vor 70 Jahren erschien zum ersten Mal ein Erpel im Matrosenanzug auf der Leinwand, im Zeichentrickfilm \"The Wise Little Hen\". Seitdem entzückt Donald Duck alle Zuschauer. Wie ist er denn so mit 70 Jahren?

Donald Duck wird 70 Jahre alt. Herzlichen Glückwunsch, keine Frage. Aber die Angelegenheit entbehrt nicht einer gewissen Lächerlichkeit. Alle feiern mit, aber jeder weiß: Der Jubilar hat nie und nimmer sieben Jahrzehnte auf dem Buckel, eher schon kaum die Hälfte. Gewiss, reihen wir alle seine Verfehlungen aneinander, so würde das Doppelte von 70 Lenzen nicht reichen. Aber das ist eben nur die eine Zeitschiene, die halbe Wahrheit. Die andere Schiene trägt alle Merkmale einer Zeitschlaufe, die ihn, wie auch alle Mitbürger Entenhausens, immer wieder auf \"Los\" schickt, ohne jeglichen Alterungsprozess, unermüdlich. Entenhausen ist, und bleibt deshalb mit zwingender Logik, das zeitlose Paralleluniversum - als welches es freilich im einschlägigen Diskurs sattsam bekannt ist.

Völlig unbekannt dagegen ist Donalds Leben mit tatsächlichen 70 Jahren, quasi die \"dritte Hälfte\" der Wahrheit: Was treibt Donald, fünf Jahre nach Erreichen des Rentenalters? Wie sieht er aus, wie und wovon lebt er, und vor allem: wo? Kein Konterfei erklärt uns den späten Duck. Die umfangreiche Sekundärliteratur klammert die Frage aus. Die Verantwortlichen, Disney und der Ehapa-Verlag, verweigern die Aussage. Wiederholt wird stets, dass Donald zuerst im Kino herum alberte, am 9. Juni 1934 war die Premiere von \"The Wise Little Hen\" mit ihm als Nebenfigur.

Dabei bietet die Parallelität der diversen Zeitschienen eine einmalige Gelegenheit: Duck könnte den Generationenvertrag - falls es so etwas in der Stadt an der Gumpe gibt - mit sich selbst abschließen. Der Tagelöhner Duck würde für das Auskommen des Rentners Duck sorgen. Aber reicht das?

An D. Duck jr. soll es nicht liegen. Bei aller berechtigten Kritik an seinem Lebensstil und Arbeitsethos, eines muss an seinem Geburtstag auch mal erwähnt werden: Er erfüllt wie kein zweiter alle Bedingungen, die die Hartz-Kommission an den modernen Erwerbstätigen stellt:

1. Er steht heute - wenn auch mit Unterbrechungen - seit ziemlich genau 70 Jahren im Arbeitsleben: Schulabschluss also kurz nach dem Ei, und eine Lebensarbeitszeit, die Professor Hartz persönlich kaum überbieten könnte.

2. Seine weit über 100 Berufe allein während der Ära des Zeichners Carl Barks beweisen eine beispiellose Flexibilität.

3. Wer kann schon von sich behaupten, den Niedriglohnsektor so vielfältig ausgefüllt zu haben wie Donald Duck. Tagessätze von wenigen Kreuzern sind für ihn üblich.

So weit so gut, aber was bringt die Bereitschaft dem Rentner Duck? Nirgendwo lesen wir den Hinweis, dass Tagelöhner Duck auch nur einen Kreuzer in die Rentenkasse abführt. Ergo: Im Alter ist er doch weitgehend auf sich gestellt.

Verfügt er über Vermögen? Hat er geerbt? Eines können wir getrost bezweifeln: dass der - auf dieser Zeitschiene natürlich längst von uns gegangene - Tripstrillionär Dagobert Duck in seinem Testament Donald bedacht hätte. Dazu war die Vertrauenslücke denn doch zu groß. Wenn überhaupt jemand im engeren Familienkreis, so kämen dafür nur die drei Kleinen - Tick, Trick und Track - in Frage. Dass aber davon ausgerechnet Donald profitieren würde, kann nach all dem früheren Streit um die Einhaltung der Schulpflicht, um das samstägliche Bad und nach Donalds notorischen Griffen in die Sparbüchse der Kleinen ausgeschlossen werden. Die Lebensphilosophie läuft darauf hinaus, dass Donald Duck sen. ein einsames Leben fristet. 70 Jahre und ein bisschen Pleite.

Spiegelbildlich zum Niedrigstlohn-Duck müsste Rentner Duck wohl oder übel an einen Niedrigpreis-Ort ziehen. Was läge da näher als Timbuktu? Die Wüstenstadt am Ende der Welt ist unserem Protagonisten bekannt aus diversen Zwangsaufenthalten - immer dann, wenn für ihn das Pflaster Entenhausens noch heißer wurde als der Sand der Sahara.

Donalds roter Wagen \"313\" kennt den Weg ab dem Hinweisschild \"Timbuktu 6954 Meilen\" am Ortsausgang von Entenhausen inzwischen selbstständig. Mit Wohnanhänger. Aber auch als Fluchtpunkt selbst dürfte die Stadt in Mali aktueller sein denn je. Ist doch, bei allem Respekt, kaum anzunehmen, dass sein Jähzorn, seine unstillbare Rachsucht und sein leichtfertiger Umgang mit dem Eigentum anderer zum Alter hin abgenommen hätten.

Auf die Lehmwände seines Alterssitzes dürfte Donald mit etwas Wehmut starren. Sein Lieblingssport ist das Angeln, und da bietet der Niger nur unzulänglichen Ersatz für die lachsgesättigte Gumpe. Auch seine anderen Hobbys, die fast alle mit dem Wasser oder mit Schnee und Eis zu tun haben, sind Vergangenheit. Doch Donald dürfte ohnehin eingesehen haben, dass er mit seinen halsbrecherischen Skisprüngen als 70-Jähriger keinen Pokal mehr gewinnt. Und seine Füße, die er - in einem der seltenen Anflüge von Selbstzweifel - schon als Jugendlicher als \"zu lappig\" für Wasserski empfand, sollten auch nicht straffer geworden sein.

Timbuktu, weit, weit weg von Entenhausen, könnte einen unverhofften Vorteil bieten: eine Einkommensquelle. Eine, die auf den ersten Blick unmöglich erscheinen mag, für die aber auf den zweiten vieles spräche: ein kleines Taschengeld - bezahlt vom Erzfeind Gustav Gans. Und das ginge so:

Wir können sicher davon ausgehen, dass Gustav, der Glückspilz, pünktlich zum 65. Geburtstag eine hochdotierte Rente auf Lebenszeit gewonnen hat. Nun aufs Alter ist Gustav mit Daisy zusammen. Vorausgesetzt, Daisy tätigt die Überweisungen nach Timbuktu, könnten in diesem Dreiecksverhältnis alle ihr Gesicht wahren: Daisy wäre das schlechte Gewissen gegenüber Donald genommen. Gustav hätte die Chance, Daisys latente Vorbehalte an seiner Person zu beseitigen. Und Donald wäre für Schamgefühle viel zu weit weg, könnte ganz sein Dasein als Efendi in der Wüste genießen. Ein Beziehungsgebäude, wie es exakt so vieltausendfach auch bei uns im Lande existiert. Dank Altersarmut mit steigender Tendenz. Aber Donald Duck war schon immer der Pionier. Jedenfalls aus seiner Sicht.


Richard

http://www.bild.t-online.de/BTO/showpromis/2004/06/09/donald__duck__70.__geburtstag/donald_20duck.html

Happy Quarkday
Donald Duck schon 70

Von Albert Gans  
 
Er leidet unter gnadenloser Selbstüberschätzung. Was er anfasst, misslingt. Er ist ein Pechvogel, ein Verlierer – und was für einer!
Heute vor 70 Jahren quakte Donald Duck erstmals in einem Film. Zum Geburtstag lüftet BILD Donalds Geheimnisse, erklärt die berühmteste Ente der Welt.

Vollständiger Name?

Donald Fauntleroy Duck! So stand's in seinem Einberufungsbescheid zur US-Army von 1942.

Familiengeschichte?

Es gibt vage Hinweise, dass Oma Duck und Onkel Dagobert ihn einst als Ei auf der Straße fanden. Die drei Neffen sind adoptiert: Cousine Trella Duck kam mit ihnen nicht zurecht, schrieb einen Bittbrief an Donald

Erlernter Beruf?

Mehrere: Bäckermeister, Glasermeister, Wettermacher, Zeitungsreporter...

Seine Hobbys?

Faulenzen, Fotografieren, Angeln, Briefmarkensammeln, Tennis, Jagd, Fernsehen (vor allem Sport, Comedy...), Basteln

Wie groß ist Donald?

Grübel, grübel... Man weiß es nicht. Nur Onkel Dagobert wurde einmal vom Kopf über die Beine bis zur Schwanzspitze vermessen: 1,62 m

Wo liegt Entenhausen?

,,Wenn wir das wüssten, waren wir längst hingefahren", sagt ,,Donaldist" und Disney-Experte Andreas Platthaus (38). Am meisten ähnele Entenhausen dem Stadtteil ,,Burbank" von Los Angeles.

Was für ein Auto fährt er?

Einen roten Kleinwagen, Cabrio, mit Ford-Motor. Kennzeichen: 313.

Ist Cousine Daisy seine einzige Liebe?

Nein. Seine allererste Filmpartnerin hieß ,,Donna Duck" (1937). 1940 trat Daisy in sein Leben. 1943 flirtete Donald fremd, gab einer Strandschönheit sogar einen Zungenkuss. Heillos verliebt war er auch in eine Außerirdische: Prinzessin Ping.

Gehört ihm das Haus oder wohnt er zur Miete?

Das wechselt, denn Donald hat ständig Zoff mit seinen Nachbarn, muss häufig umziehen.

Was ist seine erstaunlichste Eigenschaft?

Donald ist ein begeisterter Steuerzahler. Als er im Jahr 1941 genau 2501 Dollar verdient, liefert er seine 13 Dollar Steuerschuld stolz und persönlich beim Fiskus ab...

Hat Donald jemals Micky Maus getroffen?

Sogar häufig, in seinen Anfangsjahren im Film.

Stimmt es, dass Donald Duck Oscar-Preisträger ist?

Ja. Er erhielt die Auszeichnung für den Kurzfilm ,,Der Fuehrer\'s Face", auf dessen Plakat er Adolf Hitler eine Tomate ins Gesicht pfeffert.

Warum trägt er diesen albernen Matrosenanzug?

Weil er in seinem ersten Film ,, The Wise Little Hen" (,,Die kluge kleine Henne") auf einem Hausboot wohnt.

Ist Donald gefährlich?

Ja, 1948 hat er eine Atombombe gebaut. Der Comic verschwand aber fast 50 Jahre in den Schubladen...

Ist Donald Vegetarier?

Nein. Neben Pfannkuchen liebt Donald auch Steaks und Geflügel, besonders Gänsebraten.

Gnihilo

Hmmm,

habe soeben die Aktuelle Stunde gesehen, aber leider kam kein Bericht über Donalds Geburtstag. Liegt wohl daran, dass eine in Köln detonierte Bombe das Programm des Senders durcheinandergewürfelt hat. Sehr traurig.

Christian


paTrick

kommt in SWR 1 noch ein Interview mit der PräsidEnte. Ich erzähle allerdings den gleichen Quatsch wie beri den anderen 20 Sendern...

paTrick

Klitzekleine Korrektur: Es ist Platthaus der spricht. Der kann schließlich reden wie ein Abgeordneter.

Blubber Lutsch

Leider weder Du noch Flathouse im Norden der Republik zu empfangen, wo die Leute denken, SWR ist das Kfz-Kennzeichen für Swaziland/Rhodesien. Aber ätsch, dafür Du auch mich nicht gesehen im NDR-Abendmagazin aus Kiel. (Ich habs aber auch nicht gesehn, weil ich zu der Zeit aufm Fußballplatz stand). Ist das nicht alles furchtbar putzig.
Angesichts des medialen Vielfalt-Desasters beantrage ich die Einsetzung eines  Redundanz-Beauftragten. Am besten macht das wohl die PräsidEnte.