Tagespanel im Original und evtl. Fuchsbearbeitung:

Begonnen von duck313fuchs, 26. Dez. 2017, 08:01:30

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

duck313fuchs


Beppo

Das Bil könnte sich auf den traurigen Zustand unserer Armee beziehen. Aktuell hat sich aber eher die Luftwaffe mit ihren fliegenden Kisten blamiert.
Grunz!
Beppo

Ein Kojote ist und bleibt ein Hühnerdieb!

duck313fuchs


duck313fuchs


Coolwater

\"Stucken\" ... das Wort war mir nicht geläufig. \"Landschaftlich\". Wo sagt man so?

Kalif Storch

Zitat von: Coolwater\"Stucken\" ... das Wort war mir nicht geläufig. \"Landschaftlich\". Wo sagt man so?

In Österreich: \"angestrengt lernen\".

Fährmann

Auf unser deutsch am ehesten \"büffeln\"...
Ahoi!

Coolwater

Zitat von: \"Kalif Storch\"In Österreich: \"angestrengt lernen\".

In der Tat: \"D-Südost, A, CH\".

Ich bin in Ostbayern aufgewachsen und ging mehrere Jahre lang dort, wo Niederbayern am tiefsten ist, in die (Sprach-)Schule, doch \"stucken\" hörte ich nie. Wir \"büffelten\" stets (oder auch nicht).

Wo hatte die Pommerin Fuchs, die von sich bescheinigte, für Mundarten unbegabt zu sein, diesen Ausdruck her? Gewiß, sie hockte im Oberfränkischen und klaubte es dort wohl von den Lippen der Eingeborenen auf. Doch wenn nicht einmal ich diesen Ausdruck aus Ostbayern kenne ... Da wird Bairisch gesprochen wie in Österreich. In Franken nicht.

Eine Antwort kann die im Verweis oben abgebildete Wortverlaufskurve geben. Heut scheint das Wort so gut wie tot zu sein. Die Fuchs hockte schon seit den dreißiger Jahren in Schwarzenbach. Da \"stuckte\" man wohl noch bairisch wie fränkisch im \"Südosten\". Zu meiner Zeit schon nicht mehr.

Nachtrag: Meine ostbayerische Mutter, Jahrgang 1943, teilte mir soeben mit, sie habe das Wort noch nie gehört. Man besehe noch einmal die Wortverlaufskurve. \"Stucken\" (offenbar eine gewaltsam-kühne Verdeutschung von \"studieren\" – Studentensprache?) ist schon im 17. Jahrhundert in die Tiefe gesunken und kann eher schon seit 1700 (!) klinisch tot genannt werden. Wahrscheinlich hat\'s die Fuchs nicht vom Munde eines Franken geklaubt, sondern bei einem ihrer Klassiker aufgelesen und es gerade als nie gehörtes fancy Wort im Oberstüberl behalten und endlich dem Entenhausener Knaben ins Schnäbelchen gelegt.


Kalif Storch

Zitat von: CoolwaterNachtrag: Meine ostbayerische Mutter, Jahrgang 1943, teilte mir soeben mit, sie habe das Wort noch nie gehört. Man besehe noch einmal die Wortverlaufskurve. \"Stucken\" (offenbar eine gewaltsam-kühne Verdeutschung von \"studieren\" – Studentensprache?) ist schon im 17. Jahrhundert in die Tiefe gesunken und kann eher schon seit 1700 (!) klinisch tot genannt werden. Wahrscheinlich hat\'s die Fuchs nicht vom Munde eines Franken geklaubt, sondern bei einem ihrer Klassiker aufgelesen und es gerade als nie gehörtes fancy Wort im Oberstüberl behalten und endlich dem Entenhausener Knaben ins Schnäbelchen gelegt.

Das Grimmsche Wörterbuch weiß wie immer alles:

\"stucken, vb. , ein obd. wort von mannigfacher bedeutung.
 1) laut und polternd zanken: drinnen war der dokter, der ... mit dem alten herrn gewaltig stuckte und derselbe mit dem doktor Gotthelf ges. schriften 22, 227; in vielen mundarten \'hadern, wortwechseln, zanken\' u. ä. Hunziker Aarg. 263; Stalder 2, 412; Fischer 5, 1901; Schöpf 724; ähnlich stucken \'sich mit jem. besprechen, schwatzen\' Fischer a. a. o.; von etwas stucken \'sich darüber besprechen\' ebda; \'aus verdrusz nur kurze antworten geben\' Schmeller-Fr. 2, 731. vgl. hierzu ahd. stuckent lacessunt bei Wadstein as. sprachdenkm. 91, 12; nfrk. stukida irritavit van Helten psalmenfragm. 83 und norw. stoka, stuka lärmen, poltern, tummeln.
 2) weiterhin bedeutungen wie \'über etwas nachdenklich werden\', \'unangenehmes überdenken\', \'in der rede stocken\' s. Fischer 5, 1901; dazu in der österr. pennälersprache stucken ochsen, heftig studieren.
 3) specieller: ein mädchen stuckt fürchtet schwanger zu sein Fischer a. a. o. — nicht durchsichtig ist der nachfolgende beleg: auf solches sagte ich zur jungfrau, ich hätte ihr einen jahrmarkt verspielet, den wollte ich ihr an einem ringe gewähren, wo sie denselbigen auf liebe und treue annehmen wollte, darauf sie was stuckte Schweinichen denkwürd. 532 Österley.\"

Hier also in Bedeutung 2).


duck313fuchs



duck313fuchs


duck313fuchs