Religion in entenhausen

Begonnen von uli, 1. Jun. 2016, 16:08:54

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Pasta Fari

> Bezüglich Spaghetti gibt es diverse Fundstellen

Wertes Phantom, schwarzes,
er sei vielmals bedankt für seine Bemühungen.

Es soll sein Schade nicht gewesen sein.

Pasta Fari

Beppo

> Bezüglich Spaghetti gibt es diverse Fundstellen ...

Auch bei Barks: \"Verhängnisvolle Verwechslung\". Da kennst du dich doch auch aus, Phantom. Bittschön immer auch die Barksbelege bringen.

\"Sehen Sie sich meine Spaghetti an! Die Lieblingsspeise meines Mannes!\" Wenn die alte Fregatte meine Frau wäre, dann würde ich auch Pastafari werden.
Grunz!
Beppo

Ein Kojote ist und bleibt ein Hühnerdieb!

Findibus Ferschwindibus

Zitat von: \"Theodora Tuschel\"... Nicht in Leinen, sondern in Leder. Damals band man Bibeln in Leder und verstärkte sie mit Metallecken. ... rot ist eher unwahrscheinlich. Mit einer in feinstes rotes Saffianleder gebundenen Bibel würde nicht nur der Korjakenknacker nicht werfen.

Eigentlich ging es mir weniger um Wahrheitsgehalt denn um Wohlklang der Formulierung. Und um Bühnenkompabilität einer solch hübschen Vorstellung: KK haut DM biblisches Schrifttum um die Ohren.

ZitatAua! Das Bibliotheksfräulein macht sich der Besserwisserei schuldig. Man kommt einfach vom Job nicht los.

Wer es wirklich besser besser weiß, kann sich dessen garnicht \"schuldig\" machen. Und Frollein Tuschel ist vom Fach, das ist amtlich.

ff

Beppo

> Damals band man Bibeln in Leder und verstärkte sie mit Metallecken.

Wurden sie nicht zusätzlich auch noch an die Kette gelegt? Bekanntlich klaut niemand so sehr in der Universitätsbibliothek wie die Theologen und die Juristen. So eine Bibel taugt nicht zum Wurfgeschoss.

> \"Sehen Sie sich meine Spaghetti an! Die Lieblingsspeise meines Mannes!\"

In einer Multikulti-Gesellschaft ist die Schändung einer Portion Spaghetti mit roter Farbe wohl eine ähnliche Blasphemie wie das Verbrennen eines Korans.
Grunz!
Beppo

Ein Kojote ist und bleibt ein Hühnerdieb!

Theodora Tuschel

Zitat von: Beppo> Damals band man Bibeln in Leder und verstärkte sie mit Metallecken.

Wurden sie nicht zusätzlich auch noch an die Kette gelegt? Bekanntlich klaut niemand so sehr in der Universitätsbibliothek wie die Theologen und die Juristen.

Das mit den Theologen und Juristen habe ich in der Ausbildung auch gelernt, bin aber nie einem klauenden begegnet. Das Anketten hatte mehr den Sinn, dass die Ordnung erhalten blieb, außerdem wurden die wertvollen Bücher und Handschriften so geschützt.

In Entenhausen fällt schon auf, dass es keine heiligen Schriften gibt und auch keine offensichtlich religiös verehrten Gegenstände, Menschen oder Orte (bis auf die Zahnbürste, die Gangolf als möglicherweise religiös konnotierten Gegenstand ausmacht). Und natürlich das Münster, das aber kein heiliger Ort mehr ist, so respektlos, wie die Ducks drin rumrennen.

>> Findibus: Der Wurf mit einer blutrot gebundenen Bibel ist ein schönes Bild, wenn man an die Kreuzzüge, Slawenmission oder Conquista denkt. Es kommt halt immer auf die Situation an. Ich habe gerade einen Krimi gelesen, wo eine Literaturprofessorin mit einer Erstausgabe von \"Jane Eyre\" wirft.

Das Schwarze Phantom

Ist zwar kein Barks, aber trotzdem erwähnenswert: in der Geschichte \"Dem Feuerteufel auf der Spur\" (LT 229) spielt der Pfarrer von Erpelbach, einem Vorort Entenhausens, eine wichtige Rolle:


Duckimaus

Das ist garantiert eine Maus-Geschichte, so wie die gezeichnet wurde. Wahrscheinlich \"Ein Fall für Micky\".

Beppo

> In Entenhausen fällt schon auf, dass es keine heiligen Schriften gibt und auch keine offensichtlich religiös verehrten Gegenstände, Menschen oder Orte

Immerhin lässt die Zeitrechnung (\"vor Christus\") eine christliche Majorität in der Vergangenheit vermuten. Die Entenhausener zitieren aus der Bibel. Der Papst und Rom sind ihnen zumindest vertraut (\"Der Stein der Weisen\"). Daisy hat eine Patentante. Die kleinen Brösels beten. Und wenn man sich ein wenig von Entenhausen entfernt, dann trifft man auf Völker, die ihre Religion intensiv praktizieren: Die Sumpfgnomen und die Indianer im Urwald Südamerikas.
Grunz!
Beppo

Ein Kojote ist und bleibt ein Hühnerdieb!

Duckimaus

Zitat von: BeppoImmerhin lässt die Zeitrechnung (\"vor Christus\") eine christliche Majorität in der Vergangenheit vermuten.

Da aber nicht gesagt wird, wer Christus ist, wäre es auch möglich, dass der Entenhausener Christus gar nichts mit Religion zu tun hat, sondern er könnte ein berühmter Herrscher sein.

Weitere Hinweise zu Zeitrechnungen https://de.wikipedia.org/wiki/Zeitrechnung

Der Sumpfgnom

Zitat von: Beppo> In Entenhausen fällt schon auf, dass es keine heiligen Schriften gibt und auch keine offensichtlich religiös verehrten Gegenstände, Menschen oder Orte

Immerhin lässt die Zeitrechnung (\"vor Christus\") eine christliche Majorität in der Vergangenheit vermuten. Die Entenhausener zitieren aus der Bibel. Der Papst und Rom sind ihnen zumindest vertraut (\"Der Stein der Weisen\"). Daisy hat eine Patentante. Die kleinen Brösels beten. Und wenn man sich ein wenig von Entenhausen entfernt, dann trifft man auf Völker, die ihre Religion intensiv praktizieren: Die Sumpfgnomen und die Indianer im Urwald Südamerikas.

Und noch einige Hinweis auf das Christentum:
- FC 203 und FC 367 / Onepager: Christbaumschmuck / Christbaum
- WDC 148 / Die Weihnachtsgans: man feiert Weihnachten und den Heiligabend
- US 48 / Anglerpech: ein Fischer erwähnt Jonas aus der Bibel
- WDC 189 / Das harte Naturgesetz: das Ritual der Taufe ist bekannt

Theodora Tuschel

Ja, es gibt Hinweise auf ein Christentum in Entenhausen, aber nur in Form von säkularisierten Bräuchen. Was man bei uns als \"Weihnachtschristen\" bezeichnet. Zu Weihnachten in die Kirche gehen, die Kinder taufen und konfirmieren lassen und dabei die Familienfeier im Sinn haben. Das hat nicht viel mit Religion zu tun, schon gar nichts mit Glauben. Vielleicht leben die Ducks, wie der Korjakenknacker schon gesagt hat, in einer vollkommen säkularisierten, ehemals christlichen Gesellschaft. Vielleicht glauben sie aber, was interessanter zu erforschen ist, doch an etwas.

Donald

[large]Betende Ducks:[/large]



[large]Betende Brösels:[/large]


Theodora Tuschel

Sie beten hin und wieder, selten. Aber zu wem? Man weiß so wenig.

Beppo

> Ja, es gibt Hinweise auf ein Christentum in Entenhausen, aber nur in Form von säkularisierten Bräuchen. Was man bei uns als \"Weihnachtschristen\" bezeichnet. Zu Weihnachten in die Kirche gehen, die Kinder taufen und konfirmieren lassen und dabei die Familienfeier im Sinn haben. Das hat nicht viel mit Religion zu tun, schon gar nichts mit Glauben.

Liebes Fräulein Tuschel,

ich glaube, du machst einen methodischen Fehler. Lass es mich anhand eines Beispiels erklären. Ich lebe in einem Land, das noch viel exotischer ist als das Anaversum, in Bayern. Ein hessisches Qualitätsblatt, sozusagen die Frankfurter Micky Maus, hat einen Korrespondenten zu uns geschickt, den Herrn Direpol. Dieser berichtet nimmermüde aus unserer Hauptstadt, also aus dem Entenhausen Bayerns. Ich kann bestätigen, dass er die Wahrheit und nichts als die Wahrheit berichtet und auch schon vorher immer berichtet hat:

Lothar Matthäus erklärt die Hochschulpolitik. Ist Ratzinger ein geheimer Calvinist? Feudaler Staatsstreich in Bayreuth. Würden auch die Urbayern verpflichtet, als Privatleute das Ihre für die Integration zu tun, erhielte die Logik des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes in Bayern Verfassungsrang. [Manchmal sind Direpols Sätze sehr lang.] Die bayerische Landesausstellung auf Schloss Herrenchiemsee zeigt König Ludwig II. als verschwenderisch peniblen Historiker der Baukunst und als Virtuosen der Nachschöpfung. Thomas Gottschalk: der Volksschullehrer des ganzen Volkes. Der Fall des Hauses Guttenberg. Die Gurlitt-Aufklärer. Die kleine Stadt Schwarzenbach hat Großes geleistet und sollte wie der kleine Herr Duck den Mut haben, noch Größeres zu wollen. Auch Spaghettimonster zahlen Rundfunkbeitrag [urteilt ein Münchner Gericht]. München heuchelt – wohlgemerkt bunt. Münchener Kulturpolitik: Die Kesselflicker blasen zum Marsch. Franz Josef Strauß: Er war unbedingt abwehrbereit. Münchner Milchmädchenmusik. Bayerische Gleichberechtigung.

Du wirst mir zustimmen, Theodora, dass diese Berichterstattung in ihrer ganzen Breite mit Barks vergleichbar ist. Die Wahrkeit und nichts als die Wahrheit. Aber es ist nicht die ganze Wahrheit. Es fehlt alles, was der Herr Direpol nicht für berichtenswert hält, weil man das Gleiche auch in Frankfurt ständig erlebt. Es fehlt das wenig spektakuläre \"Hund beißt Mann\". Es fehlen tausenderlei wichtige Einzelheiten. Es fehlt alles, was Direpol nicht weiß. Wie entwickelt sich der Radipreis in der Münchner Großmarkthalle? Ja, ich möchte sogar behaupten, dass dieses Grundnahrungsmittel bei Direpol nie erwähnt wurde. Wer hat das Denkmal eines rosenäugigen Rhinozeroses geschaffen, das auf dem Giesinger Grünspitz steht und äst? Hat Markus Söder eine Wudupuppe von Horst Seehofer in der Besenkammer stehen? Wie viele Rosenkränze betet die Fürstin Gloria am Tag?

Du siehst, worauf ich hinaus will. Barks/Fuchs und Direpol sind wichtige und zuverlässige Quellen. Aber man muss sie richtig auswerten. Für eine statistische Auswertung ist oft das Sample zu klein. Auch nach der gründlichsten Direpol-Lektüre wissen wir zwar einiges über die Religion in Bayern, aber das reicht nur für Hypothesen, nicht für Theorien.
Grunz!
Beppo

Ein Kojote ist und bleibt ein Hühnerdieb!

Duckimaus

Zitat von: BeppoDu siehst, worauf ich hinaus will. Barks/Fuchs und Direpol sind wichtige und zuverlässige Quellen. Aber man muss sie richtig auswerten. Für eine statistische Auswertung ist oft das Sample zu klein. Auch nach der gründlichsten Direpol-Lektüre wissen wir zwar einiges über die Religion in Bayern, aber das reicht nur für Hypothesen, nicht für Theorien.


Du vergisst aber, dass Barks aus dem USA kam, die dafür bekannt ist, dass die Bevölkerung sehr religiös ist. Somit war Religion ein wichtiges Thema für Barks und er wird während seines Aufenthalts in Stella Anatium sicher drauf geachtet haben.
Aber wieso finden sich in den Berichten kaum Hinweise auf Religion? Es gäbe die Möglichkeit, dass Entenhausen so wenig religiös ist, wie es in Deutschland heute ist. Die andere Möglichkeit wäre, dass die Entenhausener Religion Barks nicht gefiel und er als gläubiger Amerikaner nicht wollte, das diese Religion erwähnt wird. Anstatt dieses \"heidnische Treiben\" zu beschreiben, lies er es sein und erwähnte lediglich ein paar einfache Hinweise zu Religion allgemein, z.B. ein Gebet oder das Münster.