Bericht oder Extrapolation?

Begonnen von Salvatore Speculatio, 18. Feb. 2016, 16:03:47

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Salvatore Speculatio

Können wir Traumprotokolle (Die Macht des Geldes) und Phantasien (Der freie Lauf der Phantasie) als Berichte auffassen? In \"die Macht des Geldes\" wird ein Traum Donalds geschildert. Erst im letzten Panel erfahren wir vom gerade aufgewachten Donald, dass es sich um einen (\"blödsinnigen\" ) Traum handelte. Barks konnte diesen Traum nicht beobachten. Er musste ihn mit Hilfe der ihm bekannten Persönlichkeitsdaten entwickeln. Ähnlich verhält es sich im \"Der freie Lauf der Phantasie\": die Beobachtbarkeit reicht nur bis zu dem Zeitpunkt als Donald an Düsentriebs Phantasiermaschine angeschlossen wird. Düsentrieb sieht nur das Minenspiel der Versuchspersonen. Anhand der Vorabinformationen (Donald postuliert eine strenge Proportionalität aller Größen) konnte Barks dann Donalds Phantasien entwickeln. Beobachten konnte er sie nicht.
Gruß
Jens

Ostsibirischer Korjakenknacker

hmmm ... wenn wir davon ausgehen, dass Barks inspiriert war, dann müssten wir auch unterschiedliche Gattungen von Texturen als inspiriert betrachten ... ich würde da also nicht zwischen Bericht und Traumprotokoll unterscheiden, denn das würde ja voraussetzen, dass Barks wusste, was er tut, d.h. den Zeichenvorgang tatsächlich und nicht nur vermeintlich bewusst gesetzt hat; dann ist es aber nicht mehr inspiriert ....
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Frieden für die Ukraine!

Grkztrrrschwrzkajaaaa!

Beppo

> Können wir Traumprotokolle (Die Macht des Geldes) und Phantasien (Der freie Lauf der Phantasie) als Berichte auffassen?

\"Die Macht des Geldes\" wurde auf Befehl des Verlags verfälscht.

http://barksbase.de/deutsch/wdc157.htm#wdc_157_1

Das war kein Traum.
Grunz!
Beppo

Ein Kojote ist und bleibt ein Hühnerdieb!

Findibus Ferschwindibus

Vielleicht haben Barks und Duck einen gemeinsamen Simultantraum gehabt. Aus den Äusserungen des Erwachten konnte Barks dann auf ein solches Ereignis rückschliessen. Vielleicht haben beide auch unterschiedliches geträumt und Barks hat seinen eigenen Traum zur Grundlage seiner Berichterstattung gemacht. (Ich möchte auch mal sowas träumen).

Es würde mich wundern, wenn Düsentriebs Phantasiermaschine keine Record-Taste gehabt haben sollte. Er hat die Phantasien der vier Ducks, die sie in einer Art Holodeck auslebten, schlicht aufgezeichnet und den Datenträger Barks zukommen lassen. Oder Barks hatte andere Möglichkeiten, an die Aufzeichnung heranzukommen. Drahtlose Erdreise oder dergleichen, dem heutigen Download (bescheuerte Wortschöpfung) vergleichbar.

ff

Salvatore Speculatio

Zitat von: Beppo> Können wir Traumprotokolle (Die Macht des Geldes) und Phantasien (Der freie Lauf der Phantasie) als Berichte auffassen?

\"Die Macht des Geldes\" wurde auf Befehl des Verlags verfälscht.

http://barksbase.de/deutsch/wdc157.htm#wdc_157_1

Das war kein Traum.

Danke. Das ist geradezu verstörend: Dagobert Duck trinkt ein sündhaft teures Stärkungsmittel einfach aus der Pulle? Er, der eine vergleichsweise spottbillige Gedächtnispille gegen Perduftia Spiriti nicht einnimmt? Und er lädt Donald zu einem kleinen Hellen ein?
Gruß
Jens

Salvatore Speculatio

Zitat von: \"Findibus Ferschwindibus\"Vielleicht haben Barks und Duck einen gemeinsamen Simultantraum gehabt. Aus den Äusserungen des Erwachten konnte Barks dann auf ein solches Ereignis rückschliessen. Vielleicht haben beide auch unterschiedliches geträumt und Barks hat seinen eigenen Traum zur Grundlage seiner Berichterstattung gemacht. (Ich möchte auch mal sowas träumen).

ff

Mhm. Ein Simultantraum oder eine telepathische Verbindung zwischen Barks und dem Träumenden . Das ist natürlich möglich.Vielleicht ein Analogon zur Kommunikation mit dem \"Schlauen Buch\", das die Lösung aller zu lösenden Probleme zuverlässig in der Buchmitte präsentiert. Das ist auch nur möglich, weil Barks seine Gedanken in das Buch teletransportieren kann, die sich dann in der Buchmitte als Zeichenfolgen materialisieren.
Gruß
Jens

Salvatore Speculatio

Zitat von: \"Ostsibirischer Korjakenknacker\"hmmm ... wenn wir davon ausgehen, dass Barks inspiriert war, dann müssten wir auch unterschiedliche Gattungen von Texturen als inspiriert betrachten ... ich würde da also nicht zwischen Bericht und Traumprotokoll unterscheiden, denn das würde ja voraussetzen, dass Barks wusste, was er tut, d.h. den Zeichenvorgang tatsächlich und nicht nur vermeintlich bewusst gesetzt hat; dann ist es aber nicht mehr inspiriert ....

Gefährliches Terrain. Wenn wir erst zugeben müssen, dass \"Der freie Lauf der Phantasie\" eine sozusagen ausgedachte, aber sinnfällige Geschichte ist, also kein Bericht im strengen Sinn, wankten die Grundlagen des Donaldismus.Wir können uns aber glücklich schätzen, dass eine Gedankenstrahlung (noch) unbekannter Wellenlänge die Phänomene befriedigend erklären kann.
Gruß
Jens

Richard

Zitat von: Beppo> Können wir Traumprotokolle (Die Macht des Geldes) und Phantasien (Der freie Lauf der Phantasie) als Berichte auffassen?

\"Die Macht des Geldes\" wurde auf Befehl des Verlags verfälscht.

http://barksbase.de/deutsch/wdc157.htm#wdc_157_1

Das war kein Traum.

Beim Feuerteufel ist dies bekannt (da stammen die Bilder mit dem erwachenden Donald auch nicht von Barks), aber ist es hier auch so? 1973 soll Barks einem Fan geschrieben haben \"I recall looking at the panel of Uncle Scrooge\'s money ramp and deciding it looked too IMPOSSIBLE to be real\". Vom Verlag ist da keine Rede, offenbar hat Barks die Änderung ohne Fremdeinwirkung vorgenommen.

Jetzt könnte man natürlich darüber streiten, ob Barks zunächst fehlerhafte Informationen empfangen hat und diese dann korrigierte, oder ob er korrekte Informationen erhielt und diese dann verfälschte, weil sie ihm falsch vorkamen.

DasLeuchtkamel

Wo liegt das Problem? Wer in der Lage ist die Gedanken der Entenhausener zu erfassen- das ist ja,in zahlreichen Denkblasen hinreichend dokumentiert- wird selbstverständlich auch Träume und Phantasien erfassen und bildlich darstellen können.
Duck auf, Maus raus!

Beppo

> Dagobert Duck trinkt ein sündhaft teures Stärkungsmittel einfach aus der Pulle? Er, der eine vergleichsweise spottbillige Gedächtnispille gegen Perduftia Spiriti nicht einnimmt? Und er lädt Donald zu einem kleinen Hellen ein?

Ich kenne diverse Leute, die einen nach meinen Vorstellungen sehr irrationalen Umgang mit dem Geld pflegen. Fräulein X. aus Y. studiert jede Woche die Prospekte mit den Katzenfutter-Sonderangeboten und füllt dann ihren Katzenfutterspeicher entsprechend auf. Sie ist aber nicht fähig eine vierstellige Handwerkerrechnung von der Steuer abzusetzen.

In einer Wettkampfsituation kann Dagobert Unmengen von Talern ausgeben, versucht aber mit dem Kauf einer Flusskarte aus dem Jahr 1876 wieder etwas einzusparen. Frag mal Bill Gates, was er für Unkosten hätte, wenn er sein ganzes Geld in Silberdollarmünzen einwechseln wollte und später wieder zurück. Die Sache mit dem Stärkungsmittel ist völlig glaubhaft. Vielleicht besitzt Dagobert ja die Fabrik. Dann muss er sich nur etwas aus dem Fass abzapfen.
Grunz!
Beppo

Ein Kojote ist und bleibt ein Hühnerdieb!

Salvatore Speculatio

Zitat von: Beppo> Dagobert Duck trinkt ein sündhaft teures Stärkungsmittel einfach aus der Pulle? Er, der eine vergleichsweise spottbillige Gedächtnispille gegen Perduftia Spiriti nicht einnimmt? Und er lädt Donald zu einem kleinen Hellen ein?


In einer Wettkampfsituation kann Dagobert Unmengen von Talern ausgeben, versucht aber mit dem Kauf einer Flusskarte aus dem Jahr 1876 wieder etwas einzusparen.

Das stimmt allerdings. Man denke an die Verschandelung Entenhausens durch protzige Emil Erpel-Denkmäler. Einzig das spendierte kleine Helle fällt aus dem Dagobert\'schen Rahmen (nur deshalb wusste Donald, dass es sich um einen Traum handeln musste...).
Gruß
Jens

Duckimaus

Warum so kompliziert? Barks hat seine Informationen bekommen, weil er ja selbst in Entenhausen war und alles notiert hat, was er dort sah. Er wird sich ja auch mit den ganzen Bewohnern unterhalten haben, die ihm auch einiges erzählt haben, so auch ihre Träume.

Salvatore Speculatio

Zitat von: DuckimausWarum so kompliziert? Barks hat seine Informationen bekommen, weil er ja selbst in Entenhausen war und alles notiert hat, was er dort sah. Er wird sich ja auch mit den ganzen Bewohnern unterhalten haben, die ihm auch einiges erzählt haben, so auch ihre Träume.

Spannend. Es gibt in Entenhausen offenbar weder Datenschutz, noch -beauftragte. Das zeigt auch die prophetischen Qualitäten Barks\': die sogenannten sozialen Netzwerke werden antizipiert, die Bewohner erzählen jedem alles, egal, wer sie danach fragt. Fehlen noch die niedlichen Katzenbilder...
Gruß
Jens

Raskolnikow

Zitat von: \"Salvatore Speculatio\"Fehlen noch die niedlichen Katzenbilder...

Bitte sehr:

Salvatore Speculatio

Zitat von: Raskolnikow
Zitat von: \"Salvatore Speculatio\"Fehlen noch die niedlichen Katzenbilder...

Bitte sehr:

Perfekt. Wo kann man hier liken? :-)

Gruß
Jens