Das soll Onkel Donald sein?

Begonnen von Direpol, 18. Jul. 2014, 03:35:44

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Beppo

> Im Stella Anatium kommen doch Zeitreisen vor.

Da kenne ich nur den Beleg \"Reise in die Vergangenheit\". Das ist etwas dürftig, weil es sich nur um Hypnose handelt.

Es gibt viele Erklärungsmöglichkeiten. Man kann z.B. spekulieren, dass militärische (Atom?)-Raketen (siehe \"Das Olympische Feuer\" und \"Die Goldgrube\") vom Osten kamen und im Westen aufprallten. Das hätte die Erdrotation beschleunigt und damit die Tageslänge verkürzt. Wenn man dann noch die Definition \"1 Jahr = 365,25 Tage\" beibehält, dann wird Olaf der Blaue natürlich zum Methusalem.

Die Erklärung, die ich bevorzuge, ist aber die folgende: In Entenhausen wurde nicht immer das Dezimalsystem verwendet. Sonst müsste man gar nicht erst seine Vorzüge diskutieren. Wir streiten ja auch nur aus aktuellem Anlass über G8 oder G9. Vielleicht lebte Olaf noch in einer Zeit, als ein anderes Zahlen- und Kalendersystem verwendet wurde. Vielleicht z.B. eines wie es die Majas (US 44) hatten. Dann müsste man 874 und 999 ganz anders interpretieren. Wir datieren in der Zeit vor 1582 ja auch mit dem alten julianischen Kalender.

Beide Theorien sind sogar mit dem Anthropoversum kompatibel. Und man muss gar nicht erst an Frau Dr. Fuchs herumkritikastern.
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Beppo

Ein Kojote ist und bleibt ein Hühnerdieb!

Käsegehirn

@Coolwater: Ja, damit bin ich tatsächlich widerlegt :_(

Olaf der Blaue könnte auch einfach zwei Mal in Nordamerika gelandet sein. Beim ersten Mal berichtete er von seiner Entdeckung, keiner glaubte ihm  und man sagte ihm \"Schau bitte nochmal genau nach.\" So fuht er ein zweites Mal hin, um Gewissheit zu schaffen. In so einem Fall, hätte die Geschichtsschreibung tatsächlich Schwierigkeiten, das offizielle und juristisch korrekte Anlandungsdatum festzulegen. Ein Entenhausener Jurist könnte auf eine Änderung der ersten Fassung durch Frau Fuchs eingeleitet haben. Dann müssen wir überlegen, ob nicht auch andere Unstimmigkeiten ein nachträgliches Produkt Entenhausener Anwaltszunft sind.
Platonischer Gustav Gans Liebhaber und Fundamentaldonaldist.

Beppo

>> Ich protestiere hiermit ebenso formell wie energisch gegen die automatische Konvertierung der Zeichenfolge \"Anführungsstriche\" uns \"Klammer zu\" in einen Smiley! Was soll der Scheiß? Ich will kein Internetsprch verwenden, sondern Hochdeutsch. Reines Hochdeutsch.

> (Läßt sich \"austricksen\")

Werter Klaus: Schreib statt \"Anführungsstriche\" und \"Klammer zu\" einfach \"[*i][*/i]) und lass dabei aber die Sterne weg. Am besten fürs nächste Mal analog auf einem Zettel notieren.

Ich glaube, Frl. Tuschel hatte da auch mal ein Problem. Habe die Ehre!
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Beppo

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paTrick

Es ist ja gemeinhin Konsens, dass der Fuchsschen Erstübersetzung der Vorrang zu geben ist. Das heisst aber nicht zwingend, dass die Zweitübersetzung dadurch automatisch falsch oder fehlerhaft ist. Sie könnte auch ein weiteres Paralleluniversum beschreiben oder - viel eleganter - Ausdruck einer allgemeinen Unschärfe sein, wie sie bereits vom werten Kollegen Seitz für das Barkssche Werk festgestellt wurde.
Damit muss man leben.

Abgesehen davon: Die Neffen erleben Dutzende von Weihnachtsfesten ohne sichtliche Spuren des Alterns; Dagobert Duck war bereits beim Goldrausch dabei und ist auch ein Jahrhundert später aktiv. Warum in Ockhams Namen kann man die Daten der Erstübersetzung nicht als weiteren Beleg der anatiden Langlebigkeit akzeptieren?

Käsegehirn

Finden die Weihnachtsfeste auch wirklich jährlich statt oder vielleicht doch monatlich?

Werden Zahlen denn exakt angegeben oder ist der Umgang mit großen Mengenangaben eher biblisch?
Platonischer Gustav Gans Liebhaber und Fundamentaldonaldist.

Ostsibirischer Korjakenknacker

Denkbar wäre es auch, dass Olaf der Blaue einen gleichnamigen Sohn bzw. Enkel hatte ... würde mich gnicht wundern. In der Familie meiner Mutter hießen die Hofübernehmer zwischen 1830 und 1995 alle Josef E., mit einer Ausnahme, einem Jakob E. irgendwo dazwischen ...

Vielleicht sind nordische Seefahrerdynastien ähnlich traditionsbewusst wie steirische Bauern?
D.h. Käsegehirn kann durchaus richtig liegen mit zwei Fahrten, und es könnten dennoch zwei verschiedene Personen gewesen sein ...

Ausserdem sind in der mündlichen Überlieferung oft mehrere Personen miteinander verschmolzen. Die Figur des König Artus etwa ist wahrscheinlich eine Synthese von mindestens drei Personen, und derlei Beispiele gibt es viele ...
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Frieden für die Ukraine!

Grkztrrrschwrzkajaaaa!

Beppo

Es geht auch einfacher, aber wer so pingelig ist, soll ruhig was arbeiten.
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Beppo

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Coolwater

Um noch eine zusätzliche Kampffront zu eröffnen: Man beachte, daß im ersten Beleg von Erich dem Roten die Rede ist, im zweiten jedoch von Erik dem Roten ...

Ich würde daran aber jetzt nicht gleich eine ganze Theorie hängen, daß das zwei verschiedene Personen sein müssen. Es handelt sich ja zwei Formen ein und desselben Namens. Auch hier bei uns ist ja zum Beispiel für den Vornamen des Tonkünstlers Smetana sowohl die deutsche Form Friedrich als auch die tschechische Form Bedrich (das Häkchen-r wird hier nicht richtig wiedergegeben) gebräuchlich, und fremdländische Personennamen aus weiter zurückliegende Zeiten, aus dem Mittelalter, werden sowieso gerne eingedeutscht, oder es ist ein deutscher neben einem ausländischen Namen gebräuchlich. Bei Herrschernamen ist die Eindeutschung ja auch heute noch guter Brauch.

Direpol

Zitat von: CoolwaterBei Herrschernamen ist die Eindeutschung ja auch heute noch guter Brauch.

Ein guter Brauch, der leider sogar in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung immer weniger gebräuchlich ist.

Ostsibirischer Korjakenknacker

Zitat von: Coolwater[...], und fremdländische Personennamen aus weiter zurückliegende Zeiten, aus dem Mittelalter, werden sowieso gerne eingedeutscht, oder es ist ein deutscher neben einem ausländischen Namen gebräuchlich. Bei Herrschernamen ist die Eindeutschung ja auch heute noch guter Brauch.

War es im Mittelalter nicht eher die Latinisierung? Fridericus ist ja nicht SO deutsch, und Carolus Magnus auch nicht eben ... ?
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Käsegehirn

Immerhin genug Optionen, um jeden Irrtum von Frau Fuchs auszuschließen.
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Coolwater

Zitat von: \"Ostsibirischer Korjakenknacker\"War es im Mittelalter nicht eher die Latinisierung? Fridericus ist ja nicht SO deutsch, und Carolus Magnus auch nicht eben ... ?

In mittelalterlichen Dokumenten, die in Latein verfaßt sind, in der Tat. Ich meinte aber eher, daß man in der modernen deutschen Geschichtsschreibung zum Beispiel sagt: Franz (nicht Francesco) von Assisi, Wilhelm (nicht William) von Ockham, Johanna von Orléans (neben Jeanne d\'Arc) usw. usf.

\"Erich der Rote\" für den großen nordischen Seefahrer Erik den Roten ist auf Terra Hominum aber eher ungebräuchlich, will ich meinen; selbst in einem Schinken aus dem 19. Jahrhundert dürfte man das kaum finden. Bei \"Erich der Rote\" wird manchem vielleicht eher Erich Honecker in den Sinn kommen (keine Ahnung, ob\'s den in Stella Anatium auch gibt).

Coolwater

Zitat von: DirepolEin guter Brauch, der leider sogar in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung immer weniger gebräuchlich ist.

Ich sehe mit Trauer diesen guten Brauch im 20. Jahrhundert irgendwie allmählich entschwunden. Spaniens jüngst verstorbenen König Johann Karl hat hierzulande leider niemand so genannt.

Bei Englands Königin Elisabeth werde ich allerdings eisern bei der deutschen Namensform bleiben. Wie gerne nennte ich ihren Sohn Karl und ihre Enkel Wilhelm und Heinrich, wenn ich nicht befürchten müßte, damit nicht verstanden zu werden und völlig verschroben zu wirken.

Coolwater

Hier was anderes ...



Aus dem Bericht Das Leuchtkamel (WDC 160). Das linke Bild stammt aus der Barks Library, das rechte aus der Carl Barks Collection. In der Library ist die Fuchssche Erstfassung zum Abdruck gekommen, in der Collection die Zweitfassung.

Dieser rätselhafte Goofy, von dem in der Zweitfassung plötzlich die Rede ist, macht mir zu schaffen. Drei Lösungsangebote:

1. Goofy ist ein Bekannter der Ducks.
Die erste Möglichkeit, die sich anbietet. Von Goofy ist, soweit ich sehe, sonst in den Duck-Berichten allerdings nirgendwo die Rede, geschweige denn, daß er irgendwo mal Gesicht zeigte, Das muß zwar nicht Kopfzerbrechen bereiten, da Goofy beileibe nicht der einzige ist, für den das gilt. Sein Name fällt allerdings, als handelte es sich bei ihm wie selbstverständlich um einen der besten und engsten Freunde der Familie.

2. Goofy ist ein Verwandter der Ducks.
Es verwundert, daß die Knaben Goofy noch vor ihrer ihnen und uns gut bekannten Tante Daisy nennen. Die weitere Rede \"und die ganze Verwandtschaft\" läßt sich außerdem (wenn auch nicht zwingend) verstehen im Sinne von \"und der Rest der Verwandtschaft\". Das würde bedeuten, daß nicht nur Daisy, sondern vielleicht auch Goofy zur Verwandtschaft der Ducks gehört! Goofy Duck? Oder, bedenkend, daß man in Entenhausen bei den Namen den Stabreim liebt: Goofy Gans? Auch hier die Merkwürdigkeit, daß wir für diesen möglichen Verwandten nur diesen einen Beleg haben. Das gilt zwar auch für Willibald Wasserhuhn und Wastel Duck, die beide jeweils nur in einem Bericht auftauchen, aber diese beiden wohnen auch weit weg vom Schuß, und die Ducks bemühen sich zu ihnen hinaus. Dagegen scheint Goofy regelmäßig im Haus der Ducks zu verkehren, auf jeden Fall bereitet es ihm keine Mühe, die Ducks zum Essen und gemeinsamen netten Fernsehabend zu besuchen.

3. Goofy ist Oma Duck.
Eine weitere Möglichkeit ist, daß wir mit Goofy einen Spitznamen von Oma Duck vorliegen haben. Immerhin heißt es in der Zweitfassung dort Goofy, wo es vorher Oma hieß. Falls jemand es etwas wundersam findet, daß Oma Duck bei ihren Enkeln den Spitznamen Goofy haben soll, kann ich nur sagen, daß Spitznamen, und gerade solche, die innerhalb von Familien gebraucht werden, in der Tat oft wundersam sind. Beispielsweise habe ich eine Tante, die Mechthild heißt, die in der Familie aber \"Hühner\" genannt wird. (Dieser Spitzname leitet sich über einige verschlungene Umwege sogar von ihrem Namen ab, es würde zu weit führen, das darzulegen.) Gegen die Vermutung, daß Oma Duck Goofy ist, spricht aber stark, daß sie sonst in der Überlieferung nirgendwo von den Knaben so genannt wird. Vielmehr nennen diese sie Oma.


* * *
[/b]

Ich neige am meisten dazu zu glauben, daß es sich bei Goofy um einen Freund von Tick, Trick und Track handelt, wahrscheinlich ein Kind aus der Nachbarschaft, das durch Zuzug und Wiederfortzug ebenso rasch auf der Bildfläche erschienen wie dann wieder verschwunden ist. Das würde gut erklären, warum von ihm weder vorher noch nacher je wieder die Rede ist, macht aber auch verständlich, warum die Knaben seinen Namen an erster Stelle nennen, noch vor dem ihrer Tante Daisy. Wie sich Kinder für einen Spielkameraden begeistern können, weiß man ja. Goofy wird halt so eine Freundes-Eintagsfliege gewesen sein, für die Tick, Trick und Track kurzzeitig Feuer und Flamme waren. Am nächsten Tag war Goofy aber schon wieder Schnee von gestern. Recht so.

Dies erscheint mir für das Goofy-Problem die in jeder Hinsicht zwangloseste, befriedigendste und beruhigendste Erklärung. Mit der richtigen Schneidigkeit beim Führen des Deutungsschwertes müssen wir es durchaus nicht so weit kommen lassen, daß Donaldisten hilflos und zähneknirschend ansehen müssen, wie ein Goofy Gans lachend Einzug in den Familienstammbaum der Ducks hält.

Richard

Zitat von: paTrickEs ist ja gemeinhin Konsens, dass der Fuchsschen Erstübersetzung der Vorrang zu geben ist.
Ist es das? Ich dachte die überarbeiteten Fassungen beinhalten korrektere Informationen über Entenhausen, die Erika Fuchs bei der Erstfassung offenbar noch nicht empfangen oder fehlerhaft interpretiert hatte.
Es würde schließlich auch keinen Sinn ergeben, warum sie die Berichte überarbeiten sollte, um sie zu verfälschen. Der Grund kann eigentlich nur eine Korrektur gewesen sein.

PS @ duck313fuchs: Etwas kleinere Scans würden die Lesbarkeit enornm verbessern.