Carl Barks über den \"Fluch des Albatros\"

[Direpol]

Brief von Carl Barks an Chase Craig, seinen Redakteur bei Western Publishing

\"It isn\'t much of a story, but I believe it will appeal to the female readers.\"

Barks bittet um Erlaubnis, Daisy eine Perücke tragen zu lassen: \"I don\'t use Daisy in many scenes, but she will have a chance to show off her sailing wardrobe etc.\"

Der Künstler äußert sich selbstbewusst: \"The situations are so subtle that I\'m afraid I\'d better draw the story myself.\" Das klingt so, als hätte er schon für andere Geschichten nur das Skript geliefert, obwohl er doch den \"Erben des Dschingis Khan\" erst ein Jahr nach dem \"Fluch des Albatros\" ablieferte?

[Donald]

Schlußfolgerst Du daraus etwa, \"Der Fluch des Albatros\" könnte evtl. nicht von Barks gezeichnet worden sein? Das würde mich allerdings sehr erstaunen - um nicht zu sagen sogar \"aus der Fassung bringen\"...

Vielleicht aber hat man sich ja zu dieser Zeit (1967) schon mal ganz allgemein über die Möglichkeit unterhalten, Skript und Zeichnung nicht zwingend aus einer Hand kommen zu lassen - bezogen auf Carl Barks - und diese Idee erst ein Jahr später bei \"Der Erbe des Dschingis-Khan\" umgesetzt?

[Coolwater]

Wenn ich das richtig sehe, ist Der Fluch des Albatros überhaupt der letzte Bericht für Walt Disney\'s Comics & Stories, den Barks gezeichnet hat. Danach hat er noch ein paar längere Berichte für Uncle $crooge gezeichnet, für Walt Disney\'s Comics & Stories jedoch nur noch einige Titelbilder.

Vergleiche auch die Aufstellung der Barks-Berichte nach Entstehungs-, nicht Veröffentlichungszeitpunkt unter \"Chronologisch\" hier: http://www.barksbase.de/deutsch/bbload.htm?bbid=pb&bbmain=http%3A//www.barksbase.de/deutsch/bbpbf.htm

Da es sich also ohnehin um den letzten regelmäßigen Bericht für diese Reihe handelte, scheint mir die Annahme nicht abwegig, daß ursprünglich vorgesehen war, Barks würde – wie bei Der Erbe des Dschingis-Khan, dem letzten regelmäßigen Bericht für Uncle $crooge – nur noch Rohzeichnungen erstellen, die Tuscheausführung würde dann aber von den Strobls und Wrights besorgt. Schön, daß Barks das ganze Ding dann doch noch selber gezeichnet hat! Sonst hätte sich heute wieder Daan Jippes erbarmen müssen, damit wir diesen Bericht in anständiger Form auf dem Tisch liegen haben.

[Klaus]

>Das klingt so, als hätte er schon für andere Geschichten nur das Skript geliefert, obwohl er doch den \"Erben des Dschingis Khan\" erst ein Jahr nach dem \"Fluch des Albatros\" ablieferte?

Die hätten allerdings in den Lohnabrechnungen des Guten Zeichners auftauchen müssen, genau wie \"Dschingis Khan\" und den Fieselschweifereien. Solche Zahlungen sind aber weder bei Barrier (Carl Barks and the Art of the Comic Book) noch bei Kylling (http://www.cbarks.dk/thepayments1966.htm und früher) dokumentiert. Spricht sehr für Coolwaters Hypothese.