Erika-Fuchs-Haus...

Begonnen von duck313fuchs, 8. Jul. 2011, 14:30:57

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

duck313fuchs

...rechtzeitig zum Wiesenfest am 15.18.07.2011 hat der Kulturausschuss des bayerischen Landtages etwas den Geldbeutel geöffnet und beschlossen, das Museumsprojekt zu fördern! Hurra!...
http://www.frankenpost.de/regional/feuilleton/fp/kunstundkultur/art6787,1689451

Torsten, äh, Carsten

Über die Förderung darf man sich freuen. Allerdings sind mir die Gesichtszüge entgleist, als ich in dem Frankenpost-Artikel die Äußerung des Herrn Dürr gelesen habe. Unfassbar, dieser Herr ist kulturpolitischer Sprecher seiner Fraktion im Bayerischen Landtag und als Germanist Dr. phil.! Ich habe ihm daraufhin mal über den \"direkten Draht\" auf seiner Homepage zwei grüblerische Fragen zukommen lassen:

in der gestrigen Ausgabe der \"Frankenpost\" lese ich, dass Sie die Förderung des Erika-Fuchs-Hauses in Schwarzenbach an der Saale durch den Bayerischen Kulturfonds als \"Schmarren\" abgetan haben  (http://www.frankenpost.de/regional/feuilleton/fp/kunstundkultur/art6787,1689451).

Auf Wikipedia wiederum lese ich, dass Sie einmal deutsche Literatur studiert haben sollen.

Das will für mich nicht recht zusammenpassen.

Deshalb meine Frage: Stimmt wirklich beides?

Und wenn ja: Könnten Sie bitte, gern auch ausführlich, begründen, was denn am Schaffen von Frau Dr. Fuchs ein \"Schmarren\" (lt. Duden: ohne künstlerische Qualität) sei?

Neugierig grüßt
C. Müller
Gifhorn>

Coolwater

ZitatFür Diskussionsstoff im Kulturausschuss des Landtags sorgte die Förderung für den Bau des \"Donald-Duck-Museums\" zum Gedenken an die Übersetzerin Erika Fuchs in Schwarzenbach/Saale. 200 000 Euro steuert der Fonds heuer bei, 400 000 sollen in den nächsten Jahren folgen. \"Müssen wir jeden Schmarren fördern?\", fragte der Grüne Sepp Dürr. Kunstminister Wolfgang Heubisch verteidigte das Vorhaben als \"bayernweit einmalig\".

Dz, dz! Der Mensch hat sonst übrigens eine recht schwer daherkommende, überfrachtete Ausdrucksweise (man lese ein bißchen bei http://www.sepp-duerr.de/front_content.php?idcat=69). Dieses Gebrechen hätte er beizeiten vielleicht abwenden können, wenn er genug Fuchs eingesaugt hätte. :D

duck313fuchs

...auf der facebook-Seite der Stadt Schwarzenbach/Saale findet sich folgender Kommentar:


\"‎600.000 € für das Erika-Fuchs-Haus aus dem Kulturfonds: prima! Und dem Sepp Dürr werden wir schon noch erklären, dass es sich dabei um keinen \"Schmarrn\" handelt, der sollte sich mal lieber um die üppige Förderung der Kultur in München durch den Freistaat kümmern ....\"

Ur-Bottervogel

Natürlich sind die Werke von Erika Fuchs ein Schmarrn. Etwa so wie die von Carl, sorry Karl, Valentin, den der Dürr Sepp vielleicht besser kennt.

Ahoj

B.

Theodora Tuschel

Der Unsinn, den Kulturpolitiker reden, wird nach meiner Erfahrung von keinem anderen Ausschuss übertroffen. Zum einen heißt es nicht \"Schmarren\" sondern \"Schmarrn\". Zum anderen ist die Formulierung \"bayernweit\" schon eine Satire wert. \"Frankenweit\" würde es genauer treffen. Auch deutschlandweit, europaweit, weltweit wären in Ordnung. Aber der Herr Kunstminister denkt wohl nur bayernweit. Bloß gut, dass es in der Politik auch Leute wie Bürgermeister Eberl gibt.

Torsten, äh, Carsten

Das Zitat mit dem \"Schmarren\" oder wie auch immer wird übrigens vom Herrn Dürr dementiert, vgl. seine Stellungnahme auf meine Anfrage (s.o.) auf seiner Homepage www.sepp-duerr.de.

Hauptsache ist jedenfalls, dass die Förderung beschlossene Sache ist.

Coolwater

Torsten, äh, Carsten schrieb:
-------------------------------------------------------
> Das Zitat mit dem \"Schmarren\" oder wie auch immer
> wird übrigens vom Herrn Dürr dementiert, vgl.
> seine Stellungnahme auf meine Anfrage (s.o.) auf
> seiner Homepage www.sepp-duerr.de.


Zitat Dürr:

Zitat11. Juli 2011

Sehr geehrter Herr Müller,

offensichtlich handelt es sich um ein Missverständnis, das daher rührt, dass ein Journalist, der ohnehin dazu neigt, Äußerungen von mir entstellt wiederzugeben, nur aus zweiter Hand (weil er nicht dabei war und nicht mit mir gesprochen hat) berichtet.

Denn ich habe natürlich keinerlei Kritik am Schaffen von Frau Fuchs geübt, aber dafür sehr wohl an der Förderentscheidung.

Natürlich kann jeder, der will, ein Museum einrichten. Die Frage ist nur, ob dazu Steuergelder verwendet werden sollten. Wie dringlich braucht Bayern ein Donald-Duck-Museum?

Wir hatten bereits in der vorangehenden Sitzung des Hochschulausschusses, anlässlich von Seehofers Plänen für ein Museum der Bayerischen Geschichte, eine Debatte darüber, ob Bayern wirklich immer noch mehr Museen braucht.

Denn die meisten der jetzigen sind kaum zu erhalten, sehr schlecht finanziert und wenig attraktiv. Statt also neue zu bauen, sollten wir erst einmal versuchen, die bestehenden zu konsolidieren.

Angesichts der knappen Mittel und des großen finanziellen Bedarfs für die bayerische Museumslandschaft halte ich die Entscheidung für falsch.
Mit freundlichen Grüßen

Sepp Dürr

Hmm, das Wort vom \"Schmarren\" streitet Dürr ja keineswegs ab, sondern nur, daß er Fuchsens Werk als einen solchen bezeichnet habe. Das aber wird in dem Zeitungsschrieb gar nicht ausdrücklich behauptet. Dürr wird dort angeführt mit dem Wort: \"Müssen wir wirklich jeden Schmarren fördern?\"

Wenn das angeführte Wort tatsächlich so gefallen ist, spräche daraus aber schon nicht nur eine Kritik an der Förderentscheidung, sondern eine Geringachtung des Vorhabens an sich. Und daß dann eine besondere Hochachtung vor Fuchsens Werk da wäre, brauchte man wohl nicht annehmen ...

\"Wie dringlich braucht Bayern ein Donald-Duck-Museum?\" Wenn er so fragt, kommt wirklich ein kaltes Glitzern in meine Augen. Ich sage: Das bayerische Volk muß ein Volk von Donald-Duck-Museumsbesuchern werden! An jeder Straßenecke soll ein Donald-Duck-Museum erstellt werden, an jedem ... Schnarch!