Hypothese zu einer inflationären Phase des Duck\'schen Vermögens

Begonnen von Salvatore Speculatius, 24. Okt. 2010, 11:28:14

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Salvatore Speculatius

\"mit der von mir nicht akzeptierten, da alles erklärenden Morphotelttheorie zu erklären,\"

Ich predige seit Jahr und Tag: die Morphotheltheorie ist eine großartige Großtheorie des Donaldismus, die ich in mein Abendgebet stets mit einschließe. Gleichwohl ist sie *nicht* die GUT des Donaldismus! Klein- und Winzigtheorien müssen ergänzend erarbeitet und eingespeist werden. Siehe dazu meine panzerknackerae abscontitae-Ausführung, meine Forschung zum Schlauen Buch- und vor allem meine ESD (Energiespeicherdrüse)-Theorien.

Coolwater

Der Sumpfgnom schrieb:
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> Coolwater schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
>
> > Donald gibt erfreulicherweise sogar
> > die Höhe des Vermögens an: 50 000 000 000 000
> 000
> > 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000
> Taler.
> > Ich vermag nicht zu sagen, was das für eine
> > -illion oder -illiarde ist.
>
> Das sind 50 Oktillionen. Dagegen ist eine
> Trilliarde ein lächerliches Almosen.....

In Scheinen zu je 1 Million Taler betrüge die Anzahl der Scheine dann immer noch 50 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000. Ich kann\'s mir bildlich nicht recht vorstellen, aber ich habe das Gefühl, das ist bei weitem mehr, als in den Laderaum selbst eines großen Schiffes paßt, wie Dagobert es für das Unternehmen Inselfrieden benutzt. Nicht unwahrscheinlich, daß die Zahl schlicht falsch ist. Immerhin handelt es sich um Donald, der ist nicht gerade als Fachmann für hohe Geldbeträge berühmt ...

paTrick

Wir können also feststellen, dass die Zahlenangaben mehr als unverlässlich sind. Dies ist wohl der Grund, warum man beim Reichtumsvergleich auf Silberberge und Bindfadenkugeln ausweicht. Die lassen sich wenigstens ordentlich messen

Salvatore Speculatius

\"Wir können also feststellen, dass die Zahlenangaben mehr als unverlässlich sind.\"

Richtig. Zumindest, wenn es sich um große Zahlen handelt. Vielleicht gelingt es, wenigenstens eine obere Geldgrenze der Verlässlichkeit zu ermitteln. So glaube ich, dass Zahlenangaben im gewöhnlichen Wirtsschaftsverkehr zuverlässig sein könnten: 300.000 Taler für die Luxuslimusine \"Windhund\" sind nicht unangemessen, 19.80 Taler für ein Weihnachtsessen für zwei Personen ist ausgesprochen günstig, 1 Million Taler für ein Grand Hotel geradezu ein Schnäppchen, und indianischer Silberschmuck ist selbst nach der indianischen Preismanipulation nicht eben teuer. Wo ist also die obere Geldgrenze x, für die gilt, dass alle n>x keine verlässlichen Zahlen sind?

paTrick

Offenbar handelt es sich um den klassichen Fall einer Unschärferelation (was uns einen schönen Hinweis auf die Jacobsen-Theorie vom Quasi-Quanten-Anaversum gibt):

Je höher die Zahl, umso größere die Unschärfe. Der Fehler bei 1 Mio beträgt wohl bereits eine Größenordnung, bei 10hoch17 (das ist denke ich der höchste genannte Betrag, der einem tatsächlichen Vermögen von schätzungsweise 1 Billion oder 313 Milliarden entspricht, wie ich bereits weiter oben auszuführen geruhte) 5 Größenordnungen. Auf doppelt logarithmischem Papier gibt das (Fehler bei 0 Taler = 0) in guter Näherung eine vermittelnde Gerade mit der Steigung 3,13 (sic!).

Also ist der Fehler einer Zahlenangabe von XhochN recht genau N/3,13 Zehnerpotenzen.

Dies ist die Meganumerische Unschärfer-Relation der eXtrem-großen Zahlen (M.U.R.x), welche nicht nur die Überlegenheit des Dezimalsystems belegt sondern auch die der 313 als Anatidische Zahl.

Was die sonstigen teils fantastischen Zahlenangaben angeht (Z.B. Rheinfalltropfenmenge): http://de.wikipedia.org/wiki/Zahlennamen#Zillion

Lehrreiches außerdem unter http://de.wikipedia.org/wiki/Gesetz_der_gro%C3%9Fen_Zahlen ,von dort ist man dann nur noch einen Klick weg von der Pataphysik: http://de.wikipedia.org/wiki/Pataphysik

Salvatore Speculatius

Mit dieser Rechnung kann ich mich anfreunden. Ab einer bestimmten Größenordnung überlagern sich dann Dichtung und Wahrheit: die Zahlen haben keine numerische Bedeutung mehr, sondern sind vertauschbare elativ-euphemistische Ausdrücke, die \"nicht-berechenbar viel Zaster\" bedeuten. 13 Trillionen etwa ließen sich verlustfrei auch als 13 Billiarden lesen.

Der Sumpfgnom

Salvatore Speculatius schrieb:
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> 13 Trillionen etwa ließen sich verlustfrei auch als
> 13 Billiarden lesen.

Das ist mir zu einfach. Gerade Dagobert Duck, der jede Seriennummer seiner Scheine kennt, der zu jeder Münze die passende Geschichte weiß und der um jeden Kreuzer knausert, soll den Unterschied zwoschen Bill und Trill nicht kennen? Nein, nein, meine Herren!

Die wahrscheinlichere Theorie der unterschiedlichen Geldangaben liegt wohl eher darin - wie der geschätzte Kollege Donald schon andeutete - dass das Bertelsche Vermögen im Laufe der Jahre mitunter starken Schwankungen ausgesetzt ist. Da können schon mal ganze 10er Potenzen von Geld den Abgrund hinunterkullern...

Salvatore Speculatius

\"Das ist mir zu einfach. Gerade Dagobert Duck, der jede Seriennummer seiner Scheine kennt, der zu jeder Münze die passende Geschichte weiß und der um jeden Kreuzer knausert, soll den Unterschied zwoschen Bill und Trill nicht kennen? Nein, nein, meine Herren!\"

Ja, ja. Leider! Die Größenordnung der Zahl scheint linear abhängig vom finanziellen Erregungszustand zu sein. In Extremfällen kann die poesis pecuniae furiosa durch die massive Ausschüttung der neuronalen Überträgersubstanz (bombastisches Ana-tylcholin, ACh) sich ins Groteske steigern: Während des weihnachtlichen Festmahles fragt Dagobert \"um wie viele Milliönchen handelt es sich\". Nach der Replik \"wohl eher Billiönchen\" schießt Dagoberts Dagoberts Nervenkostüm über alle Grenzen hinaus: er stößt eruptiv ein  \"Quadrilliönchen\" heraus und schleudert dabei Teile des Gedecks empor.

Salvatore Speculatius

Liebe Kollegen, es ist Zeit für einen Zwischenbericht. Ich fasse die Ergebnisse punktförmig zusammen:

1. Das numerisch überlieferte Vermögen Dagobert Ducks lässt sich innerhalb eines Entenhausener Lebens trotz langsamerer Alterung nicht erwirtschaften.

2. Dagobert Duck hat nur ein rudimentär-intellektuelles und ein verkümmert-emotionales Verhältnis zu großen Zahlen. Er ist ein Anti-Börsianer. Dieser berauscht sich an der reinen Zahl und kann ein glückliches Leben führen, ohne jemals einen Geldschein oder gar einen Nugget in den Händen zu halten. Dagobert dagegen mutiert zum partiell paranoiden Soziopathen, wenn sein Geld wärmebedingt zusammenschrumpelt. Sein gesunder Anteil weiß, dass er nicht wirklich weniger Geld hat, sein kranker wähnt sich an der Armutsgrenze und schickaniert deshalb rüde seine Untergebenen.

3. Dagobert Ducks Glückseligkeit ist ausschließlich vom Volumen des Reichtums abhängig. Nur dieses zählt letztendlich. Zahlen sind für ihn - ja, Schall und Rauch

duck313fuchs

...bei Fuchs gibt es keine Dichtung, ihre Übersetzungen sind Dogma (oder nicht)...

Salvatore Speculatius

De numeris gigantissimis Entenhausensis
Oder: Die großen Zahlen als uneigentliche Rede


Beschränken wir uns auf die wenigen und durchaus nicht einheitlichen Angaben zur Höhe des Duck‹schen Vermögens, liefern die Quellen Zahlen von 13 Trillionen und 13 Kreuzer (TGDD2, S.35) bis zu 13 Trillionen, 224 Billionen, 567 Milliarden, 778 Millionen und 16 Kreuzer (TGDD7, S.3). Nicht-metrische Angaben wie "Phantastilliarden" u.ä. bleiben hier unberücksichtigt. Seinen Stundenverdienst, den wir hier der Einfachheit halber mit Reingewinn gleichsetzen, beziffert Dagobert Duck mit 22.397.480 Taler (macht ca. 1/2 Milliarde am Tag)
 (Eine haarige Geschichte)


Im Folgenden gehen wir der Einfachheit halber von einem Vermögen von 13 Trillionen und einem Tagesreingewinn von 500 Milionnen aus, das heißt einem Jahresreingewinn von 182,5 Milliarden Talern. Dividieren wir das heute sichtbare Gesamtvermögen von 13 x 10^18 durch den Jahresgewinn von 182,5 x 10^9, sehen wir sofort, dass hier dringender Erklärungsbedarf besteht
Wir dürfen davon ausgehen, dass unter dem Stundenverdienst sämtliche Einnahmen subsummiert sind, also sowohl jene Taler aus Industrie und Handel, als auch die Edelmetalle, die dem Heimatplaneten entnommen und solche, die aus dem Mond oder anderen leicht erreichbaren proximalen Planeten gegraben und transferiert wurden.
Selbst wenn wir eine langsamere Alterung der Entenhausener Bewohner einräumen, lässt sich ein Vermögen von 13 Trillionen Talern unter Zugrundelegung des bezeugten Stundenverdienstes nicht zu Lebzeiten erwirtschaften.

Natürlich wäre es absurd, Dagobert Duck als zahlenblind oder rechenschwach (Dyskalkulie) einzuschätzen.  Er ist des Zählens ebenso mächtig wie des einfachen Rechnens (vier Grundrechenarten). Nichtsdestotrotz ist er ein echter Selfmade-Mann,  der die "Universität des Lebens"  zwar erfolgreich absolviert hat, gleichwohl keiner systematisch akademischen Bildung teilhaftig wurde. Wie so viele seiner Art pfegt er sogar eine Rancune gegen die echte , das heißt, nicht zweckgebundene Bildung. Bildung dient seiner Auffassung nach nur einem einzigen Zweck: dem Erwerb von Reichtum und dessen Vermehrung.  Das Schöngeistige ist für ihn Zeitverschwendung, eine nutzlose Tändelei wie Kinolaufen oder Eisschlecken.  

Dagobert Duck ist eine sinnlich-penkuniäre Persönlichkeit. Er will Geld sehen und anfassen, ja in es hineinspringen und darin baden. Er ist kein Börsianer! Dieser berauscht sich an der reinen Zahl und kann ein glückliches Leben führen, ohne jemals einen Geldschein oder gar einen Gold-Nugget in Händen gehalten zu haben. Dagobert dagegen mutiert zu einem partiell paranoiden Soziopathen, wenn sein Geld wärmebedingt einschrumpelt. Sein gesunder Anteil weiß wohl, dass er nicht wirklich weniger Geld hat, sein kranker  wähnt sich an der Armutsgrenze und schickaniert rüde seine Untergebenen.
 (Der güldene Wasserfall)    
So nimmt es nicht Wunder, dass die von Herrn Duck bevorzugten Maßeinheiten dem argrarisch- bodenständigen Soziotop entstammen: Flächen- und Kubikmaße, Fässer, Schiffsbäuche, kubische Geldspeicher; das ist seine Welt.

Insgesamt sind die Preise in Entenhausen mäßig bis günstig. 70.000 Taler für die Luxuslimusine "Windhund"
 (Die Kunst, Geld auszugeben) sind nicht viel (für einen Maybach zahlt man auf unserem Planeten das Vierfache!), 19,73 Taler für ein Weihnachtsessen für 2 Personen
 (Die Weihnachtsgans) sind ausgeprochen günstig, und 1 Million Taler für das Grandhotel sind geradezu ein Schnäppchen.
 (ebd.)

Aus diesem insgesamt maßvollen Preisniveau und den damit verbundenen  "gewöhnlichen Zahlen"
 (Def.: Alle überlieferten Zahlen, die sich nicht unmittelbar oder mittelbar auf Dagobert Ducks Gesamtvermögen beziehen, definiere ich als "gewöhnliche Zahlen".) folgt gleichsam  wie von selbst die

"Erste Speculatius-Vermutung":
Alle gewöhnlichen Zahlen sind verlässlich. Daraus folgt wie von selbst, dass alle nicht-verlässlichen Zahlen nicht-gewöhnlich sind. Und das ist leider nicht-trivial, denn hier gilt es, eine "hinlängliche Verlässlichkeit" der nicht-gewöhnlichen Zahlen gegen die Unverlässlichkeit derselben abzugrenzen. Wo dürfen wir die kleinste obere Schranke (Supremum) der "hinlänglichen Verlässlichkeit" vermuten? Das führt uns zur
"Zweiten Speculatius-Vermutung":
Die Größenordnung "Milliarden" ist der größte "hinlänglich verlässliche" Zahlenbereich. Größere Größenordungen sind numerisch(!) nicht-hinlänglich verlässlich. Gleichwohl haben sie eine Funktion.  Sie sind, und hier folgen sie den exponiertesten Arbeiten der expressionistischen Literatur, touretteoid-hysteriforme Verbalexplosionen, die jenseits aller banalen Numerik nur eines bedeuten:  unheimlich viel Zaster!

duck313fuchs

...wenn ich unsere Staatsschulden ansehe, sind auch Billionen sehr reale und damit auch verläßliche Zahlen. Außerdem hat sich Frau Dr. Fuchs bei ihren Texten nicht auf Spekulationen oder sonst unverläßliches eingelassen...

Salvatore Speculatius


Coolwater

duck313fuchs schrieb:
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> Außerdem hat sich Frau Dr.
> Fuchs bei ihren Texten nicht auf Spekulationen
> oder sonst unverläßliches eingelassen...

Fuchs hat uns verläßlich die wortgetreue Rede der Entenhausener überliefert. Wenn ein Entenhausener \"Scheiß redete\", berichtete sie freilich den Scheiß wortgetreu. Donald Duck: \"Ich bin ein Känguruh\" (FC 159/2). - Beim Lesen von Barks Onkel Dagobert 7 bin ich in der Hans-Hackebeil-Geschichte vor kurzem übrigens auf einen sprachlicher Fehler aus dem Munde Dagoberts gestoßen, der mir bis dahin noch nicht aufgefallen war. Aber wenn\'s da steht (und im Ursprungstext, und das tut es), hat\'s der alte Herr so gesagt ...

Klickeradoms

Salvatore Speculatius schrieb:
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>
> Im Folgenden gehen wir der Einfachheit halber von
> einem Vermögen von 13 Trillionen und einem
> Tagesreingewinn von 500 Milionnen aus, das heißt


Hier liegt der große Denkfehler!
Nur bei uns gewöhnlichen Lohnsklaven kann man mehr oder weniger von einem konstanten Einkommen über die Zeit ausgehen. Monatsgehalt * 12 = Jahresgehalt. Jahresgehalt * Arbeitsjahre = Lebensverdienst. (In erster Näherung...)


Bei den Großkapitalisten sieht die Sache anders aus. Dort gibt es erhebliche Sprünge in der Bilanz, die auf Tagesereignisse zurückgehen und nicht auf ein lineares Wachstum.
Beispiel:
1. Goldklumpen in Schiffsgröße gefunden.
2. Goldmond gefunden im Umfang von 1 Trillion kg Gold.
3. Bombastium für 1 Billion eingekauft und für 2 Billionen wieder verkauft.
4. Goldfunde gesunkener Schiffe getauscht gegen Eisenerzvorkommen.

Die Liste lässt sich wie bekannt beliebig fortsetzen.
Das Vermögen von Dagobert wächst also nicht linear an, sondern vermehrt sich punktuell. Mit einem guten Geschäft lässt sich eben mehr Geld an einem Tag verdienen als durch lebenslange ehrliche Arbeit...


Klickeradoms