Eltern von tick trick und track ???

Begonnen von Quarky, 22. Sep. 2003, 13:36:26

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Quarky

Hallo Zusammen...

Mir wurde von meiner Tochter neulich die frage gestellt warum die drei Onkel zu Donald sagen bzw. wer den Mama und Papa von ihnen ist.

Leider konnte ich ihr diese Frage nicht beantworten und hoffe nun das mir ein \"Insider\" weiterhelfen kann

Gnihilo

Da Walt Disney das Thema Sexualität in seinem Werk stets tabuisierte, entschloß man sich dazumal,  Donald nie Vater werden zu lassen. Statt dessen erfand man eine Cousine (Della), die Donald am 17.10.1937 brieflich mitteilte, er solle doch kurzfristig auf ihre Kinder aufpassen. Daraus wurde dann jedoch eine dauerhafte Geschichte. Eingeführt wurden die Neffen vom Zeichner Al Taliaferro.


Christian


Louis de Lue

Als F.I.L.Z. (Freund intelligenter & lustiger Zeichentrickfilme) darf ich ergänzen: im 1938 in die Lichtspielhäuser gekommenen \"Donald\'s Nephews\" erhält Donald eine Postkarte mit dem Text: Dear Brother- I am sending Your angel nephews to visit You- Your sister Dumbella. Adressiert an Mr. Donald Duck, Hollywood, California
Vorlage für den Film ist der ganzseitige Sonntagsstreifen von Taliaferro mit der Dreirad-Hockey Szene.
Im Zeichentrickfilm aber Schwester statt Cousine, eine Erklärung fehlt. bei Taliaferro ist der Vater der lieben Kleinen im Krankenhaus, weil ihm ein Knallkörper unter dem Bett explodierte.
Trotz ausgeblendeter Sexualität bei Disney finden sich doch - wenn auch unterschiedliche- Hinweise auf direkte Brutverwandschaft.
Carl Barks, der die wahren Berichte über Entenhausen abgefasst hat, hat sich nie mit Brutgeschäften der Anatoiden befasst.
Constantin

Daune

Absurde Idee, daß unsere Enten brüten könnten. Habe mir noch keine großen Gedanken über die Vermehrung der Enten gemacht, aber Brüten finde ich unpassend. Obwohl - gibt es nicht irgendwo eine Jungbrunnengeschichte, wo Donald und/oder Dagobert zu Eiern werden?
Daune

DasLeuchtkamel

Die gibt es in der Tat ,allerdings ist mir auch nur noch erinnerlich ,daß sie am Nord -oder Süd- Pol spielt und Donald Probleme mit den \"Eingeborenen\" bekommt ,weil er den zu einem Ei verjüngten Dagobert \"stehlen\" will. Die Eingeborenen sind Nachfahren gestrandeter Seefahrer und ernähren sich hauptsächlich von Eiern.
Ich hoffed einer Erinnerung auf die Sprünge geholfen zu haben ,und verbleibe mit einem freundlichen :\"Duck auf \" Das Leuchtkamel ;-)
Duck auf, Maus raus!

Kasimir Kapuste

Louis de Lue hat geschrieben:

> Vorlage für den Film ist der ganzseitige Sonntagsstreifen von
> Taliaferro mit der Dreirad-Hockey Szene.

Nein. Vorlage für den Sonntagsstreifen war der Film. Auch wenn letzterer später ins Kino gekommen ist als ersterer in die Zeitung.

Richtig ist allerdings wohl, daß die *Idee* zu den drei Neffen auf Taliaferro zurückgeht. Mehr aber wahrscheinlich nicht.


Louis de Lue

Der F.I.L.Z.:
Don\'s Fountain of Youth; Zeichentrickfilm von 1953.
Donald lässt die Neffen glauben, er sei durchs baden im Jungbrunnen wieder zum Küken geworden. Um ihre Verzweiflung ins Grenzenlose zu treiben legt er ihnen später ein Ei hin und versteckt sich. Kein Einverständnis dazu bei der eigentlichen Eimutter. Eskalation. Flucht der Enten.
Constantin

Rudi der Klempner

Mch erinnert das entfernt an eine Barksstory von 1960: Dagobert, Donald und die Kleinen entdecken inmitten der Sümpfe Floridas eine kleine Insel, auf der sich die Quelle der ewigen Jugend befindet. Dabei müssen sie sich zweier Ritter in spanischer Rüstung erwehren, die seit den Zeiten eines spanischen Möchtegerneroberers, zu dessen Gefolgschaft sie gehörten, nie wirklich gealtert sind. Zum Schluss wird die Quelle leider zugeschüttet.

Auf die Frage Oma Duck\'s, warum Dagobert nicht hinüber geschwommen sei, erklärt Dagobert, er sei ein so langsamer Schwimmer, dass er höchstens noch als Ei am Ufer angekommen wäre. Damit ist natürlich klar, dass es bei Donald oder gar bei TTT ein völlig nutzloser Versuch gewesen wäre.

Ronald Dunk

Nicht nur bei Walt Disney wurde die Sexualität ausgesperrt - auch bei anderen Comics fand die rätselhafte Veronkelung statt.
So wuchs auch Peter Parker (Spiderman für die Uwissenden) bei Onkel und Tante auf, Clark Kent (Superman) bei Pflegeeltern, die schon über das \" Alter hinaus\" waren auf und selbst bei den Peanuts waren waren die Eltern nie zu sehen.

Gnihilo

....und selbst bei den Peanuts waren waren die Eltern nie zu sehen.

stimmt nicht ganz, denn in den Fernsehfolgen tauchen diese zumindest im Off auf. Und das Charlie Browns Vater Frisör (so schreibt man das jetzt) ist, dürfte allgemein bekannt sein ... auch wenn das nicht donaldisch ist.

Habe die Ehre,
Christian


Daune

Weil die Peanuts (so wie die Ducks keine Enten sind) im strengen Sinne keine Kinder repräsentieren, brauchen sie auch im Grunde keine Eltern (Infantidoide, einverstanden Coolwater?).
In den Filmen sieht man sogar manchmal die Unterkörper der Eltern und das, was sie sprechen, ist keine Sprache, sondern ein per Trompete erzeugtes, nöliges Geräusch.
Daune

Das Schwarze Phantom

In gewissen Randbereichen gibt es aber auch bei Disney Elternschaft. Markantestes Beispiel ist Ede Wolf, der ja offensichtlich der Vater des kleinen Wolfs ist. Auch Ede selbst hat Eltern: in manchen Geschichten tritt sein Vater auf, in manchen seine Mutter. Und Gevatter Bär ist ebenfalls Vater von einem/zwei/drei Jungbären.

Auch der unsägliche Strolchi hat Eltern: Susi und Strolch - der wohl einzige Disney-Bereich, in dem gar eine komplette Familie auftritt!

Und seit dem neuen Jahrtausend ist sogar wie von Geisterhand auf einmal die Mutter von Mack & Muck aufgetaucht, die allerdings einmal \"Mona\" heißt (MM 23/00, S.25), ein andermal \"Amalia\" (MM 18/02, S.26). Elternschaft nun also auch im Kernbereich des Entenhausener Kosmos!


Coolwater

Daune hat geschrieben:

> Weil die Peanuts (so wie die Ducks keine Enten sind) im
> strengen Sinne keine Kinder repräsentieren, brauchen sie auch
> im Grunde keine Eltern (Infantidoide, einverstanden
> Coolwater?).

Eigentlich nicht, weil hier an ein -id noch ein -oid angehängt wird. Also entweder das eine oder das andere. Sind Tick, Trick und Track nicht eigentlich auch in vielen Geschichten keine echten Kinder, sondern nur Infantoide? Umgekehrt verhält sich Donald mitunter so kindisch, als wäre er kein Erwachsener, sondern bestenfalls ein Adultoider. Auch Homer ist ja eigentlich weitaus kindischer und kindlicher als die vernünftige und gebildete Lisa. Über Goofy breiten wir in diesem Zusammenhang mal den Mantel des Schweigens, den haben wir ja ohnehin schon als krassen Fall geistiger Zurückgebliebenheit entlarvt.

Bernhard


 
> Auch der unsägliche Strolchi hat Eltern: Susi und Strolch -
> der wohl einzige Disney-Bereich, in dem gar eine komplette
> Familie auftritt!

Was ich mich immer gefragt habe: Wie heißen Strolchis Schwestern eigentlich? Oder haben die gar keine Namen?

> Und seit dem neuen Jahrtausend ist sogar wie von Geisterhand
> auf einmal die Mutter von Mack & Muck aufgetaucht, die
> allerdings einmal \"Mona\" heißt (MM 23/00, S.25), ein andermal
> \"Amalia\" (MM 18/02, S.26). Elternschaft nun also auch im
> Kernbereich des Entenhausener Kosmos!

Da sieht man mal wieder, wie doof diese Disney-Mäuse sind. Wenn ich mit Kindern wie Mack und Muck geschlagen wäre, hätte ich mich doch umgehend nach Timbuktu abgesetzt, sobald es mir gelungen wäre, sie unter mysteriösen Umständen ihrem Onkel ans Bein zu hängen, und wäre nicht irgendwann wieder auf der Bildfläche erschienen.


Das Schwarze Phantom

Die Drillingsschwestern von Strolchi werden so gut wie nie beim Namen genannt. Es gibt lediglich einen One Pager, in dem nur eine der drei Schwestern zu sehen ist und ausnahmsweise beim Namen genannt wird: \"Wurzi\" heißt sie hier (MM 47/71, S.29). Als die Geschichte ein zweites Mal abgedruckt wurde (MM 35/78, S.20), wurde sie allerdings in \"Sally\" umgetauft. Chaos also auch im Strolchi-Bereich!

Nebenbei bemerkt war mir eigentlich nie so ganz klar, wo sich die Strolchi-Geschichten eigentlich abspielen. Ein typisches Kennzeichen dieser Geschichten ist ja, daß es dort nur \"richtige Menschen\" gibt! Dennoch sind mir zwei Strolchi-Geschichten untergekommen, die offenkundig in Entenhausen spielen (s. \"Ungewollt mutig\" in MM 51/82 sowie die titellose Story mit dem Hörspiel-Krimi aus MM 4/86).
Und da gab\'s ja noch die Story mit dem \"Superhund\" (MM 24/71), in der eine Begegnung mit Supergoof stattfand...